Heute war Sonntag. Der letzte
Sonntag unserer Reise. Und diesen lebten wir so richtig in vollen
Zügen aus. Wir begannen schon früh morgens damit, denn der Blick
durch das Fenster verkündete einen blauen Himmel und viel Sonne.
Doch Lui, welcher am Fenster vorbei ging, sah nicht wirklich nach
sommerlichen Temperaturen aus. So liessen wir uns Zeit das warme Bett
zu verlassen. Einmal aufgestanden und an die Sonne getreten sah das
Ganze jedoch einigermassen annehmbar aus und wir verlegten unser
Frühstück zusammen mit Lui, Steffi, Dani und Ralf nach draussen. An
der Sonne genossen wir unsere Brote und quatschten über Gott und die
Welt. Das absolute Highlight dabei war, dass Steffi in ihrem Omnia
(eine Art Backofen für den Gaskochherd) für uns sechs einen
Butterzopf gebacken hatte. Ein so leckerer Butterzopf war nach
beinahe sechs Monaten der Reise vergleichbar mit purem Gold.
Geschmacklich ein Stück Heimat. Ein Traum.
Der nächste Punkt auf unserer
Entspannungs-Liste war die Dusche. Unsere Dusche im Wohnmobil ist
super und auch völlig ausreichend für zwei Personen um (natürlich
nacheinander) zu duschen. Doch natürlich ist so eine „richtige“
Dusche noch immer was anderes. Wir liessen das warme Wasser auf uns
niederprasseln, bis wir vor lauter Dampf den Ausgang aus der Dusche
beinahe nicht mehr finden konnten. So erholt waren wir bereit für
den Tag. Dessen Ziel war es heute wirklich einfach zu entspannen. Der
Camping Lazy half uns dabei ungemein. Eigentlich kamen wir hierhin,
um Lui und Steffi nochmals zu treffen, doch schon bald fanden wir
hier auch eine Erholung, von der wir nicht einmal wussten, dass wir
sie brauchten. Ein wunderbares Entschleunigen setzte ein. So war
unser Ziel, heute noch nach Ungarn zu fahren, schnell vergessen. Die
Sonne, der süsse Bauernhof, die netten Menschen – alles hier hielt
uns fest. Und wir wehrten uns nicht.
Wir verbrachten in der Folge
einen wundervollen, sonnigen und entspannenden Tag, hier auf dem
Camping Lazy. Was wir den ganzen Tag trieben? Wir wissen ganz ehrlich
nicht, wo die Zeit blieb. Es war ein Tag, welcher wieder viel zu
schnell vorbei zog. Wir erkundeten den Hof, welcher uns so herzlich
beheimatete. Der Bauernhof beheimatet viele Tiere und diese besuchten
wir natürlich alle. Ziegen, Schafe, Hunde, Katzen, Seidenhühner und
sogar ein liebenswertes Schwein, welches wir mit unserem alten Brot
fütterten. Der Camping bietet daneben 22 Stellplätze, alle sehr
gross gestaltet und vor allem jeder Platz mit einer eigenen
Feuerstelle. Am letzten Tag vor Saisonschluss waren wir hier alleine.
Doch im Sommer ist dieser Camping bei Familien zurecht die Nummer
eins in der Slowakei. Hier könnte man wirklich Wochen verbringen.
Oder warum nicht gleich Monate? Ein kleines Paradies, vor allem wohl
für Familien. Neben dem Hof beschäftigten wir uns natürlich auch
noch mit den Menschen. Mit Dani und Ralf durften wir erneut zwei sehr
spannende und sympathische Menschen kennenlernen und gute Gespräche
führen. Ebenfalls sehr spannend war es Lui und Steffi besser
kennenzulernen und wir hatten wirklich einen entspannten und lustigen
Tag zu sechst.
Melanie und ich kümmerten uns
auch heute wieder ums Holz. Doch nur mit sägen war es heute nicht
getan. Es war nämlich kein Holz mehr vorhanden. So schnappten wir
uns den Leiterwagen vom Campingplatz und begaben uns in den nahen
Wald. Nach einer ganzen Campingsaison mussten wir schon ganz weit
nach hinten in den Wald, um noch ein paar verwertbare Äste zu
finden. Bald kehrten wir mit dem übervollen Leiterwagen zurück und
so war alles für den Abend vorbereitet. Den Nachmittag verbrachten
wir mit unseren lieben Freunden und es wurde viel gequatscht,
gegessen und getrunken. Zu bald dunkelte es ein und wir entzündeten
das Feuer. Ralf zauberte uns ein schönes Feuer und wir sassen lange
auf unseren Stühlen, liessen uns Wärmen, schlürften Bier,
Appenzeller und Quittenschnaps. Heute heizten wir das Womo lange vor
dem Ende der geselligen Runde und so durften wir uns kurz nach
Mitternacht in ein warmes Bett legen.
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