Samstag, 28. April 2018

Luxembourg - Lost Place, Bunker und Belgier


Nach einer ruhigen und wundervollen Nacht auf dem schönen Stellplatz in Metz, assen wir erst gemütlich Frühstück. Scheint als hätten wir wieder eher lange geschlafen. Viele Womos waren schon wieder verschwunden als wir das erste Mal die Vorhänge zur Seite schoben. Nach dem Frühstück ging es dann aber Los. Ein neuer Tag, ein neues Land: Luxembourg wartete heute auf uns.

Mit einem kurzen Zwischenstopp bei Lidl (auch in Frankreich der einzige Supermarkt bei dem man ein Womo auf den Parkplatz bringt) kamen wir auch schon bald am ersten Ziel an. Dieses war der wohl bekannteste Grenzposten Europas. Denn dank diesem Grenzposten gibt es heute keine Grenzen mehr: Schengen. Wir konnten unser Womo gut parken und erkundeten das Grenzgebiet, welches hier voll im Zeichen eines grenzenlosen Europas steht. Sämtliche Schengen-Staaten (somit auch die Schweiz) kommen hier mehrfach vor. Mit Fahnen, Gusseisen-Schildern, Infotafeln oder gar klischeehaften Guss-Sternen. Den Schweizer Stern zieren: Schokolade, Sackmesser, Matterhorn, Kühe und Alphornbläser. Nur die Uhr fehlte, dann wäre jedes Klischee bedient gewesen. Neben dem Grenzübergang gibt es hier nur ein Museum und ein Schloss. Das Museum liessen wir aus und begutachteten dafür noch kurz das Schloss, ehe wir weiterfuhren.




Als nächstes Stand ein Lost-Place in der Nähe von Esch an der Alzette an. Der Parkplatz dort war aber leider durch Fahrende besetzt und wir mussten uns weiter umsehen. Wie gut, dass gleich ein paar Meter weiter (aber schon wieder in Frankreich) ein Lidl daherkam. Das passt doch perfekt. Und drei andere Womos waren auch schon auf dem Platz. Schnell stellten wir uns zu diesen, wobei wir bemerkten, dass auch diese Womos Geocachern gehören (wir haben so spezielle Aufkleber am Auto um uns zu erkennen – Freaks!). Wir entschlossen uns noch kurz etwas zu essen, als die Besitzer der Womos gerade ankamen. Wir unterhielten uns kurz mit ihnen und stellten fest, dass sie aus Belgien kommen und ein paar Tage hier auf Geocaching-Jagd sind. Sie waren eben an einer alten Eisenbahnbrücke und seilten sich dort für einen Cache ab. Sie wollten nun etwas essen und danach auch zum Lost-Place.

Also gingen wir schon einmal los. Der Lost-Place war echt riesig und wir (also ich) waren lange mit fotografieren beschäftigt. So kam es, dass die Belgier schon zu uns stiessen bevor wir den Cache loggen konnten. Der Cache befand sich hoch auf einem Wasserturm und nur eine steile Eisenleiter führte zu ihm. Wir teilten uns die Arbeit auf, indem ein belgischer Cacher ihn auf den sicheren Boden holte und ein Schweizer ihn wieder zurücklegte. Wir machten uns zurück auf den Parkplatz und unterhielten uns dort noch über dies und das. Dabei erzählten sie uns, dass sie noch einen speziellen Bunker in der Nähe besuchen wollten und luden uns ein sie zu begleiten. Dies konnten wir fast nicht ausschlagen und wir machten uns auf den Weg.

(Fotos vom Lost-Place folgen unten)

20 Mintuen später bemerkten wir, dass es noch viel schwieriger wird, wenn man versucht 4 Womos und einen PW am Waldrand zu parken. Irgendwie klappte dies und wir machten uns auf den Weg. Wir entdeckten im Wald zuerst einen verlassenen Peugeot (die Franzosen entsorgen alles, ja wirklich alles, in der Natur) und danach, eine Autobahn welche uns den Weg versperrte. Also mussten wir von der anderen Seite an den Bunker gelangen. Also wieder einen neuen Platz für die vielen Karossen suchen. In einem Dorf wurden wir fündig und machten uns auf den Weg zum Bunker.



Was wir da erlebten übertrifft sämtliche Bunker- und Untergrunderfahrung welche wir bisher gemacht haben. Hier handelte es sich nicht um einen Geschützbunker sondern um eine unterirdische Fabrik. Für was wissen wir leider nicht. Doch nach einem ewig erscheinenden Abstieg erreichte man die Fabrik tief unter der Erdoberfläche. Die Dimensionen sind unter Tage immer schwer abzuschätzen. Doch wir wanderten mehrere Kilometer durch Tunnels, Gänge und Räume. Dort tief unter der Erde erstreckte sich ein Eisenbahnnetz mit mehreren Bahnhöfen, Verladestationen und grossen Lagern. Daneben natürlich Wohn-, Ess- und Schlafräume für die Besatzung. Und das spezielle daran: der Bunker ist frei von Vandalismus, Graffitti und Zerstörung. Wir konnten es nicht glauben. Sogar der Lift steckt noch immer im Liftschacht und auch das Getriebe dessen ist noch gut erhalten (siehe Foto). Ausgerüstet mit einer Wegbeschreibung bestehend aus Fotos sollten wir hier aber eigentlich den Geocache finden. Nach etwas mehr als anderthalb Stunden taten wir dies auch und konnten uns im Logbuch eintragen. Natürlich machten wir auch noch ein Selfie tief unter Tage mit unseren neuen Freunden. Schnell waren wir danach wieder am Tageslicht – wo es regnete. Igitt. Wir wanderten noch alle zusammen zum Womo, ehe wir uns von den Belgiern verabschieden mussten. Durch gemeinsame Freunde und Freude am Geocachen und Womo-Fahren werden wir uns sicherlich an einem Event in Belgien oder Deutschland wiedereinmal begegnen.



(Fotos folgen zum Bunker folgen unten)

Durch den Regen haben wir uns entschlossen, den Nachtcache heute bleiben zu lassen und stehen nun in Dudelange (Luxembourg) einsam auf einem Parkplatz am Dorfrand beim Sportzentrum. Gegessen haben wir schon und so werden wir uns einen gemütlichen Abend machen ehe es morgen in Richtung Hauptstadt geht, welche wir am Montag besuchen werden.

Der Lost-Place:






Der Bunker:









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