Nach einer ruhigen und wundervollen
Nacht auf dem schönen Stellplatz in Metz, assen wir erst gemütlich
Frühstück. Scheint als hätten wir wieder eher lange geschlafen.
Viele Womos waren schon wieder verschwunden als wir das erste Mal die
Vorhänge zur Seite schoben. Nach dem Frühstück ging es dann aber
Los. Ein neuer Tag, ein neues Land: Luxembourg wartete heute auf uns.
Mit einem kurzen Zwischenstopp bei Lidl
(auch in Frankreich der einzige Supermarkt bei dem man ein Womo auf
den Parkplatz bringt) kamen wir auch schon bald am ersten Ziel an.
Dieses war der wohl bekannteste Grenzposten Europas. Denn dank diesem
Grenzposten gibt es heute keine Grenzen mehr: Schengen. Wir konnten
unser Womo gut parken und erkundeten das Grenzgebiet, welches hier
voll im Zeichen eines grenzenlosen Europas steht. Sämtliche
Schengen-Staaten (somit auch die Schweiz) kommen hier mehrfach vor.
Mit Fahnen, Gusseisen-Schildern, Infotafeln oder gar klischeehaften
Guss-Sternen. Den Schweizer Stern zieren: Schokolade, Sackmesser,
Matterhorn, Kühe und Alphornbläser. Nur die Uhr fehlte, dann wäre
jedes Klischee bedient gewesen. Neben dem Grenzübergang gibt es hier
nur ein Museum und ein Schloss. Das Museum liessen wir aus und
begutachteten dafür noch kurz das Schloss, ehe wir weiterfuhren.
Als nächstes Stand ein Lost-Place in
der Nähe von Esch an der Alzette an. Der Parkplatz dort war aber
leider durch Fahrende besetzt und wir mussten uns weiter umsehen. Wie
gut, dass gleich ein paar Meter weiter (aber schon wieder in
Frankreich) ein Lidl daherkam. Das passt doch perfekt. Und drei
andere Womos waren auch schon auf dem Platz. Schnell stellten wir uns
zu diesen, wobei wir bemerkten, dass auch diese Womos Geocachern
gehören (wir haben so spezielle Aufkleber am Auto um uns zu erkennen
– Freaks!). Wir entschlossen uns noch kurz etwas zu essen, als die
Besitzer der Womos gerade ankamen. Wir unterhielten uns kurz mit
ihnen und stellten fest, dass sie aus Belgien kommen und ein paar
Tage hier auf Geocaching-Jagd sind. Sie waren eben an einer alten
Eisenbahnbrücke und seilten sich dort für einen Cache ab. Sie
wollten nun etwas essen und danach auch zum Lost-Place.
Also gingen wir schon einmal los. Der
Lost-Place war echt riesig und wir (also ich) waren lange mit
fotografieren beschäftigt. So kam es, dass die Belgier schon zu uns
stiessen bevor wir den Cache loggen konnten. Der Cache befand sich
hoch auf einem Wasserturm und nur eine steile Eisenleiter führte zu
ihm. Wir teilten uns die Arbeit auf, indem ein belgischer Cacher ihn
auf den sicheren Boden holte und ein Schweizer ihn wieder
zurücklegte. Wir machten uns zurück auf den Parkplatz und
unterhielten uns dort noch über dies und das. Dabei erzählten sie
uns, dass sie noch einen speziellen Bunker in der Nähe besuchen
wollten und luden uns ein sie zu begleiten. Dies konnten wir fast
nicht ausschlagen und wir machten uns auf den Weg.
(Fotos vom Lost-Place folgen unten)
20 Mintuen später bemerkten wir, dass
es noch viel schwieriger wird, wenn man versucht 4 Womos und einen PW
am Waldrand zu parken. Irgendwie klappte dies und wir machten uns auf
den Weg. Wir entdeckten im Wald zuerst einen verlassenen Peugeot (die
Franzosen entsorgen alles, ja wirklich alles, in der Natur) und
danach, eine Autobahn welche uns den Weg versperrte. Also mussten wir
von der anderen Seite an den Bunker gelangen. Also wieder einen neuen
Platz für die vielen Karossen suchen. In einem Dorf wurden wir
fündig und machten uns auf den Weg zum Bunker.
Was wir da erlebten übertrifft
sämtliche Bunker- und Untergrunderfahrung welche wir bisher gemacht
haben. Hier handelte es sich nicht um einen Geschützbunker sondern
um eine unterirdische Fabrik. Für was wissen wir leider nicht. Doch
nach einem ewig erscheinenden Abstieg erreichte man die Fabrik tief
unter der Erdoberfläche. Die Dimensionen sind unter Tage immer
schwer abzuschätzen. Doch wir wanderten mehrere Kilometer durch
Tunnels, Gänge und Räume. Dort tief unter der Erde erstreckte sich
ein Eisenbahnnetz mit mehreren Bahnhöfen, Verladestationen und
grossen Lagern. Daneben natürlich Wohn-, Ess- und Schlafräume für
die Besatzung. Und das spezielle daran: der Bunker ist frei von
Vandalismus, Graffitti und Zerstörung. Wir konnten es nicht glauben.
Sogar der Lift steckt noch immer im Liftschacht und auch das Getriebe
dessen ist noch gut erhalten (siehe Foto). Ausgerüstet mit einer
Wegbeschreibung bestehend aus Fotos sollten wir hier aber eigentlich
den Geocache finden. Nach etwas mehr als anderthalb Stunden taten wir
dies auch und konnten uns im Logbuch eintragen. Natürlich machten
wir auch noch ein Selfie tief unter Tage mit unseren neuen Freunden.
Schnell waren wir danach wieder am Tageslicht – wo es regnete.
Igitt. Wir wanderten noch alle zusammen zum Womo, ehe wir uns von den
Belgiern verabschieden mussten. Durch gemeinsame Freunde und Freude
am Geocachen und Womo-Fahren werden wir uns sicherlich an einem Event
in Belgien oder Deutschland wiedereinmal begegnen.
(Fotos folgen zum Bunker folgen unten)
Durch den Regen haben wir uns
entschlossen, den Nachtcache heute bleiben zu lassen und stehen nun
in Dudelange (Luxembourg) einsam auf einem Parkplatz am Dorfrand beim
Sportzentrum. Gegessen haben wir schon und so werden wir uns einen
gemütlichen Abend machen ehe es morgen in Richtung Hauptstadt geht,
welche wir am Montag besuchen werden.
Der Lost-Place:
Der Bunker:
Hallo wollte frage op jemand mir sagen will wo the bunker ist?
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