Montag, 30. April 2018

Ab in die Hauptsadt - und: Rettet Peach!

Nun geniessen wir den Sonntagabend bei Sonnenschein, welcher gerade jetzt zum ersten Mal heute richtig das Womo heizt.

So beendete ich gestern meinen Blogeintrag. Doch wie heisst es so schön: man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Im Verlauf des Abends zog noch ein Gewitter auf. Erst mit ein wenig Blitz und Donner in einiger Entfernung und mit leichtem Regen. Der Regen wurde dann immer heftiger und vor allem begann es zu winden. Ja eher zu stürmen. Wir hatten unser Womo auf dem Stellplatz ganz an das grosse Fabrikgebäude gestellt, das in der Richtung stand aus der der Wind kam. So merkten wir fast nichts. Doch als der Lärm immer heftiger wurde, schauten wir nach draussen und sahen Sturzbäche den Stellplatz hinunterfliessen. Die Bäume sahen aus, als ob die Wurzeln bald nachgeben würden und die anderen Womos auf dem Platz wurden von den Böen mächtig durchgerüttelt. Als das Schlimmste so kurz nach Mitternacht vorbei war konnten wir dann endlich schlafen.

Heute wurde also mal wieder ein wenig länger geschlafen und natürlich danach gefrühstückt. Heute sollte es ja in die Hauptstadt gehen. Mit einem Womo in eine Stadt zu fahren ist keine gute Idee und so suchten wir einen Park&Ride auf. Wie jede anständige Stadt ausserhalb der Schweiz hat auch Luxemburg diverse solcher Plätze mit Busverbindung direkt in die Innenstadt. Der erste angefahrene P&R hatte leider geschlossen und so mussten wir auf einen Zweiten ausweichen. Dies war kein Problem und der Bus, welcher im 10 Minutentakt fährt, stand auch gerade bereit. Der Parkplatz ist umsonst und pro Person bezahlt man 4Euro für den Bus. Mit dem Ticket kann man dann aber 24 Stunden sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel der ganzen Stadt nutzen. Das ist sehr fair.

In der Stadt angekommen bemerkten wir, dass so eine Stadt ja langweilig ist wenn man gar nicht shoppen kann. Nein so war es also nicht. Aber shoppen liegt echt nicht drin, denn ansonsten wird unser Womo immer voller und voller und wir müssen nach Kopenhagen schon wieder umkehren. So wollten wir uns den Sehenswürdigkeiten widmen, von denen Luxemburg im Vergleich zu anderen Städten nicht so viel hat. Aber so blieb uns Zeit für die wenigen. Wäre da nicht der Regen. Plötzlich setzt Regen ein und ein frischer Wind machte das Ganze ein wenig ungemütlich. Ein Street-Food-Festival versprühte die tausend Düfte nach leckerem Essen – doch draussen essen kam bei der Kälte echt nicht in Frage. So landeten wir zum ersten Mal auf dieser Reise in einem Subways. Gut gegessen und weiter auf der Erkundungstour.

Nachdem alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert waren, hatten wir schon ein wenig nasse Füsse. Doch als wir gerade noch den Chemin de la Corniche (ein Panoramaweg am Stadtrand) unter die Füsse nahmen, brachen alle Dämme. Es hat geschüttet wie selten. Und das im 45°-Winkel. Trotz Regenschirm waren wir irgendwann bis zu den Knien nass und auch Rücken und Schultern waren durchnässt. Wir retteten uns an die nächste Bushaltestelle – welche ausser Betrieb war wegen einer Baustelle. Es war zum Mäusemelken. Wir fanden dann doch noch eine Haltestelle und fuhren direkt zum Gare Central. Nach einem Abstecher in den Saturn (um Batterien zu kaufen, das Andere hatten sie nicht) machten wir uns schnellstens auf den Weg zum P&R und dem Womo.








Heute stand noch ein Cache auf dem Programm. Ein ganz spezieller. Doch erst musste noch ein 30 minütiger Umweg nach Trier gefahren werden. Um das zu besorgen, was es im Saturn Luxemburg nicht gibt. Ein Tolino. Ein E-Reader. Also so ein Ding wie ein Tablet mit dem man aber nichts anderes machen kann als Bücher zu lesen. Klingt langweilig – ist aber so. Melanie hat so ein Ding und liest abends gerne darin. Ich lese ja auch gerne, konnte aber keine 50 Bücher für die Reise ins Womo packen. Anfangs dachte ich – ach egal. Brauch ich nicht. Und jetzt merke ich: doch ich will auch lesen. Und die Bücher können wir dank Internet auch immer von der Bibliothek Frauenfeld auf unsere (UNSERE...der aufmerksame Leser* merkt, dass ich jetzt eben auch Eines habe) Tolinos laden.
So und nun ging es weiter zu Marios Stoneworld. Jeder der nicht weiss was Geocaching ist und auch nicht vor hat sich damit zu befassen, hört hier besser auf zu lesen. Es folgen komische Aussagen, verwirrende Geschichten und unmögliche Begriffe. Ihr könnt unten wieder weiterlesen. Doch dieser eine Abschnitt muss sein.

Marios Stoneworld. Cache der Woche vom HQ. Cache des Monats vom Geocacher-Magazin. Ausgezeichnet von diversen Plattformen wie bessercacher.de. Erwartungen: unendlich. Und trotzdem übertroffen. Was einem hier im hinterletzten Loch (sorry an alle Bewohner dieser verlassenen Gegend) erwartet ist unglaublich. Wir spielen SuperMario auf der Suche nach Peach. 10 Levels müssen wir meistern, ehe wir die Prinzessin hoffentlich finden werden. Zu viel wollen wir hier nicht verraten oder spoilern. Der Weg führt durch ein Tobel. Ein zugewachsenes Tobel indem nur dieser eine Cacherpfad besteht. Wäre hier kein Cache: kein Mensch würde sich durch dieses Tobel wagen. Immer wieder muss der Bach überquert werden – nasse Füsse garantiert. Steile Hänge und Traversen machen das Ganze auch nicht einfach. Aber die Stages, welche in super Abständen erscheinen, machen alle Strapazen vergessen. Gerade durch die Abgeschiedenheit kann man hier alles platzieren, ohne dass es ein Muggel jemals entdeckt. Und genau das macht der Owner. Stages zum Knoblen, für Teamwork, zum Staunen und ab und an auch zum Fluchen. Alles war dabei. Und vor allem Dinge, welche wir auch nach fast 7000 Caches noch nie erlebt haben. Nachdem wir alles meisterten und Peach aus den Fängen des Bösen befreit hatten, lasen wir im Logbuch einen treffenden Eintrag: Der Owner hat verstanden worum es bei Geocaching geht. Genial!

Es war schon beinahe dunkel, als wir uns auf die Weiterfahrt machten. Wir peilten wieder den gleichen Schlafplatz an wie letzte Nacht. Im letzten Moment bemerkten wir, dass morgen ja Feiertag ist und die Läden geschlossen sind. Also haben wir uns noch schnell mit dem Nötigsten eingedeckt und sind wieder nach Junglinster gefahren. Um 21:00 gab es endlich Nachtessen und ein Feierabendbier. So werden wir heute wohl nicht mehr alt und freuen uns auf morgen, wo zwei weitere hoch prämierte Caches anstehen.

Ach da war ja noch der *. Also:

* Wieso heisst es immer „wie der aufmerksame Leser...“? DER aufmerksame Leser – Einzahl. Wieso nicht „wie die aufmerksamen Leser...“? Es ist voll gemein davon auszugehen, dass nur ein Einziger der Leser dieses Blogs auch aufmerksam liest. Trotzdem habe ich mich der Redewendung bedient. Und wer diesen Gedankengang von mir bis hier gelesen hat: gratuliere. Du bist der aufmerksame Leser. Oder ein aufmerksamer Leser. Na was denn nun?

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