Samstag, 6. Oktober 2018

Zurück Zuhause

Früh klingelte heute der Wecker. Denn neben der Heimfahrt, wartete ein kleines Marathonprogramm auf uns. Doch zuerst stärkten wir uns für dieses Programm mit einem herzhaften Frühstück. Die Stimmung war schon ein wenig gedrückt und im Womo war es ruhiger als auch schon. Vor ein paar Wochen noch, freute ich mich irgendwie auf Zuhause. Doch nun, wo der Moment so kurz davor stand, war von dieser Freude nichts mehr zu spüren. Doch ob wir wollten oder nicht: wir mussten losfahren. Schon nach kurzer Fahrt überquerten wir die Grenze und waren somit wieder in der Schweiz angekommen.

Wir überquerten diese Grenze gleich bei Lustenau und so folgten wir nun der Autobahn in Richtung St. Gallen. Unsere typische Heimfahrt-Autobahn wenn wir aus dem Urlaub im Süden kommen. Und das tragische: fährt man diese Autobahn nach Hause merkt man vom Gefühl her nicht, ob man nun 2 Wochen oder 6 Monate im Urlaub war. Es fühlt sich einfach genau gleich an. Wir waren nun also maximal deprimiert und hofften schwer, dass sich dies im Laufe des Tages noch ändern würde.

Und es änderte sich. Pünktlich gegen 09:30 Uhr fuhren wir im Nachbardorf Stettfurt ein und parkten unser Womo vor Thomas und Iris Haus. Die Beiden begrüssten uns überschwänglich und wir freuten uns sehr sie zu sehen. Nach einem halben Jahr. Doch auch hier: trifft man sich dann mit den Leuten und quatscht, hat man nicht das Gefühl ein halbes Jahr weg gewesen zu sein. Wir sassen doch gerade eben noch zusammen. Aber anhand der vielen Gesprächsthemen merkte man es dann eben doch und wir quatschten und quatschten. Bei uns gab es Urlaub, bei ihnen den Frauenfelder Geocaching Megaevent und so hatten wir natürlich viel zu wenig Zeit. Doch es ging uns in erster Linie auch darum Hallo zu sagen. Hallo zu den beiden Freunden, welche uns vor Jahren den Floh einer solchen Reise überhaupt ins Ohr gesetzt hatten. Sie waren es aber auch, die uns seither immer unterstützt hatten und uns mit Rat und Tat zur Seite standen. Ein riesiges Danke auch auf diesem Wege an die Beiden.

Nun ging es aber weiter nach Frauenfeld. Noch nicht nach Hause nein. Aber wir durften uns von der nächsten, uns sehr wichtigen, Person begrüssen lassen. Wir parkten unser Womo beim Schlossberg Ärztezentrum und begaben uns über den Bahnhofplatz zum Einkaufszentrum Passage. Dort wartete auch schon meine Mutter auf uns und wir durften uns endlich einmal wieder in den Arm nehmen. Eine lange Zeit mit vielen Ereignissen lag zwischen der letzten Umarmung und dieser und so war auch hier viel Gesprächsstoff vorhanden. Meine Mutter als wohl eifrigste Blogleserin, wusste natürlich genau wann wir was wo gemacht hatten und so konnten wir uns auf einzelne spannende Geschichten konzentrieren. Ja man darf es auch über dreissigjährig noch zugeben, dass es einfach schön ist nach einer so langen Zeit seine Mutter in den Arm zu nehmen und mit ihr Mittag essen zu gehen. Ein Stück Heimat. Ein Heimkehren.

Weiter ging es danach schon zu unserem dritten Besuch des Tages. Dieser führte uns nach Ossingen zu den Eltern von Melanie. Dort wurden wir von einem schönen Schild an der Türe und mit offenen Armen begrüsst. Das Wetter war wundervoll und die Sonne war doch noch genügend warm, dass wir uns mit einem Sauser draussen in den Garten setzen konnten. Auch eine von Melanies Schwestern kam noch vorbei und so war auch bei unserem letzten Besuch des Tages immer ein Thema vorhanden. Auch hier war es schön, so begrüsst zu werden und durch die drei Besuche am heutigen Tage freuten wir uns definitiv, wieder Zuhause zu sein. Bei unseren Familien und bei unseren Liebsten.

Wir waren eigentlich noch relativ im Zeitplan und hatten nur die einkalkulierte halbe Stunde Verspätung, als wir Zuhause vorfuhren. Dies führte trotzdem dazu, dass unser Freund Dodo zeitgleich vor unser Haus fuhr. Er war hier um uns ebenfalls zu begrüssen und mit uns den restlichen Tag zu verbringen. Wir hatten nun also nur knapp 30 Minuten Zeit, ehe wir unser Häuschen wieder verlassen mussten. Wir holten also schnell den Schlüssel bei der Nachbarin rechts, grüssten auch noch kurz die Nachbarin links und von den Nachbarn der anderen Zaunseite durften wir sogar noch ein wundervolles Präsent vor der Haustüre vorfinden. Sie begrüssten uns mit einer leckeren Thurgauer Mosttorte, welche gut über die zerplatzten Träume im Cafe Sacher in Wien hinweghelfen wird.

Wie erwähnt hatten wir nicht lange Zeit in unserem Daheim. Wir konnten uns gerade noch knapp über die riesigen Räume in unserem Haus freuen (es ist eigentlich ein recht kleines Haus) und uns mit den Fanartikeln ausstatten, ehe es mit dem Auto in Richtung Kloten ging. Ganz zu Beginn unseres Urlaubs sind die ja in die Nationalliga B abgestiegen und so spielen wir nun Samstags schon um 17:45 Uhr. Nach einer kurzweiligen Fahrt mit Stau und viel Geplaudere erreichten wir Kloten und durften dort viele unserer Freunde treffen, welche jeweils auch die Spiele besuchen. Das Spiel war dann wirklich ein super Spiel. Seit Jahren durften wir nicht mehr so ein attraktives Spiel in der Swiss Arena betrachten. Die über 4'800 Zuschauer bekamen also etwas geboten. Auch die Stimmung war super. Der EHC Kloten hat für die Nati B-Saison sogar 350 Saisonkarten mehr verkauft als noch in der letzten Nati A-Saison. Unglaublich. Nachdem der EHC die ersten Spiele alle gewinnen konnten, zogen wir heute gegen den SC Langenthal aber den Kürzeren und unterlagen mit 4:5. Dies tat der tollen Stimmung jedoch keinen Abbruch und wir zogen weiter.

Es war ja noch früh und so blieb Zeit um uns mit den Freunden auf den einen oder anderen Drink im SNUS zu treffen – der Stammbar unserer Freunde. Auch Nathi, Melanies zweite Schwester, und ihr Freund stiessen noch dazu und so war die Clique komplett. Diese überraschte uns dann auch mit einem wundervollen Geschenk. Ein Spiel-Shirt der aktuellen Saison mit sämtlichen Unterschriften der Spieler und sämtlichen Unterschriften unserer Freunde. Darüber freuten wir uns wirklich sehr und auch darüber wieder hier zu sein. Der Abend wurde dann ein langer und feuchter, ehe wir uns todmüde zum ersten Mal seit Monaten in unser heimisches Bett legten.

3 Kommentare: