Mittwoch, 3. Oktober 2018

Sightseeing und Shopping in Wien

Die Nacht war trotz der Nähe zum Prater tatsächlich sehr ruhig. Kein einziges Mal erwachten wir und konnten so gutgelaunt und ausgeschlafen in den Tag starten. Und das obwohl dieser heute früher startete als sonst. Um 08:00 Uhr sassen wir schon beim Frühstück und bereiteten uns so vor, dass wir den 08:53-Bus am Lusthaus erreichen würden. Dies schafften wir dann auch und durften an der Bushaltestelle noch eine Weile warten, da der Bus erst später fuhr. Dem Anschluss an der U-Bahn schadete dies zum Glück nicht, fahren die unterirdischen Züge doch im 3-Minutentakt.

Wir entstiegen dem Dunkel gleich mitten in der Stadt beim Stephansdom. Wir sahen uns nun in diesem Kern der Stadt Wien um und betrachteten interessante Orte wie das Mozarthaus, die Ankeruhr, die Hofburg oder das Rathaus. Natürlich begegneten wir unterwegs vielen schönen Gassen, riesigen Plätzen und wundervollen Häusern. Wien scheint aus einer einzigen riesigen Altstadt zu bestehen, durch welche man stundenlang schlendern könnte. Es waren auch angenehm wenige Menschen unterwegs, wobei wir nicht wissen, ob dies daran liegt, dass Mittwoch war oder ob die Menschen sich in der Grossstadt einfach so gut verteilen. Eine Tramfahrt zum Hundertwasserhaus wurde uns dann zum Verhängnis, was das Mittagessen betraf. Eine IKEA-Werbung brachte mich wieder dazu unbedingt dorthin fahren zu wollen, um mich mit leckeren HotDogs vollzustopfen. So musste ich mir mit knurrendem Magen das Haus des berühmten österreichischen Künstlers ansehen. Das 1977 erbaute Haus mit seinen Terrassen und bepflanzten Dächern war echt ein optisches Highlight. Doch leider auch das Letzte. Kurz später bestiegen wir nämlich schon wieder die Untergrundbahn, welche uns wieder zu unserem Bus 77A brachte, welcher uns wiederum gleich vor unserem Womo ausspie. Eine wunderschöne Stadt dieses Wien. Nach all den Städten wurde uns ja beinahe ein wenig langweilig. Doch Wien hat einiges mehr zu bieten als die anderen Hauptstädte. Würde man sich nun noch für klassische Musik interessieren wäre man hier wohl im Paradies.











Mein Paradies befand sich am südlichen Ende der Stadt, kam aus Schweden und war blau-gelb angemalt. Das Möbelhaus und seine HotDogs winkten uns schon zu, als wir auf der Autobahn an ihnen vorbeifuhren. Der IKEA befand sich in dem riesigen SCS (Shopping Center Süd) in welchem auch noch hunderte andere Läden auf uns warteten. Doch eins nach dem anderen. Zuerst standen wir im Bistro, studierten die Karte. Und dann geschah etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte. Ich bestellte mir keinen einzigen HotDog. Das gab es noch nie! Doch die Österreicher schafften es mit Käsekrainer, Kaisersemmel und Country-Fries eine Alternative anzubieten, nach welcher mir der Sinn fast eher stand. Ich bereute es dann auch nicht mich dafür entschieden zu haben, denn die Wurst war wirklich sehr lecker.

So gut gestärkt konnte es in die grosse Shopping-Schlacht gehen. Wir schlenderten erst nur ein wenig den Schaufenstern entlang. Ein sanftes Einwärmen. Wir passierten den Pull&Bear ohne namhafte Zwischenfälle und liessen auch diverse andere Läden links liegen. Das Ziel hiess nämlich Primark. Überall wo ein Geschäft dieser Kette steht regiert automatisch das Chaos. Hunderte oder tausende Menschen drängen sich eng an eng durch die Regale und um die letzten Teile entbrennen manchmal laute Auseinandersetzungen. Ein Grund, diese Läden trotz ihren günstigen Preisen zu meiden. Doch hier in Wien befand sich der Primark ja ausserhalb und so war auch wirklich nicht viel los in dem Laden. Wir konnten gemütlich durch die Gänge schlendern und uns mit einigen Artikeln eindecken. Das Konzept von Kleidung und Accessoires, welche günstiger sind, da auf dem T-Shirt halt kein Adidas oder Nike prangt, gefiel uns und so brauchte es zwei grosse Tüten um den Einkauf aus dem Primark zu tragen. Nach einem kurzen Abstecher im Snipes brauchten wir nur noch ein paar neue Sportartikel, welche wir uns ebenfalls sehr günstig im XXL-Sport besorgen konnten. Doch auch nach diesem Einkauf konnten wir das Zentrum noch nicht verlassen. Shopping macht hungrig und ich konnte es unmöglich auf mir sitzen lassen, dass ich keinen HotDog gegessen hatte. Also kramte ich im Vorbeigehen noch einen Euro aus der Tasche und gönnte mir doch noch einen leckeren heissen Hund. Nun waren wir beide absolut zufrieden.


Wir müssen zugeben, dass wir gestern einmal einen kleinen Motivations-Hänger hatten. Die Reise ist bald zu Ende. Nach beinahe sechs wunderschönen Monaten. Das nagte ein wenig an uns und wir konnten keine Motivation finden, die restlichen beiden Tage hier in Österreich noch zu verplanen. Doch irgendwas mussten wir ja machen und so war es wie ein Wink, als wir heute in der Zeitung, welche im Tram lag, von einer schönen Herbstwanderung erfuhren. Diese sollte sich keine Stunde von Wien entfernt befinden. Und das stimmte. Im Navi einprogrammiert vermeldete dieses 57 Minuten Fahrtzeit. Mit einem kleinen Halt bei Lidl dauerte es dann doch ein wenig über eine Stunde ehe wir Reichenau an der Rax erreichten. Hier konnten wir unser Nachtlager an der Talstation der Gondelbahn aufschlagen. Dies taten neben einem weiteren Wohnmobil auch noch ein paar harte Hunde mit ihrem Zelt. Bei Temperaturen die nachts gerne schon einmal gegen Null gehen. Respekt – aber nichts für uns. Wir verschanzten uns in unserem warmen Mobil, kochten leckeres Nachtessen, schrieben Tagebucheinträge und waren ganz ungewohnt schon kurz nach 20:00 Uhr bereit schlafen zu gehen. So konnten wir noch in Ruhe ein wenig lesen und unseren drittletzten Abend geniessen.


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