Donnerstag, 4. Oktober 2018

Wandertag in Österreich

Warm war es unter der Decke heute früh. Kalt war es ausserhalb. So dauerte es ein wenig, ehe wir die Wärme verliessen und uns startklar für den Tag machten. Die Wanderung entlang dem Wiener Wasserweg stand ja an und während Melanie die Brötchen schmierte, beschäftigte ich mich mit der Wanderung. Doch irgendwie wollte es einfach nicht werden. Es war keine Rundwanderung sondern eine Strecke und einen öffentlichen Verkehr vom Ziel zurück an den Start schien es im Oktober keinen mehr zu geben. Denselben Weg zurück wie schon hin? Das finden wir dann meist nicht so spannend. Also wurde umdisponiert und wir entschlossen uns, in der Nähe eine Geocaching-Runde zu absolvieren, welche eine gute Länge zu haben schien und auf einen schönen Berg/Hügel führte.

Gesagt getan fuhren wir zum Parkplatz in Ternitz. Unterwegs mussten wir jedoch noch einen Halt bei McDonalds einlegen. Nein nicht um zu frühstücken – da wir Österreich eigentlich nicht auf dem Plan hatten, hatten wir auch keine Karte des Landes auf unserem Navi oder PC. Und McDonalds ist eben international DER Garant für kostenloses WLAN ohne Anmeldung, Passwörter und Beschränkungen. Leider war das WLAN ein wenig langsam und wir luden die 400MB schlussendlich doch mit meinem Handy herunter. Diesen Monat nutze ich das Abo nur noch die paar Tage und kann somit bis dort meine 10GB an Auslands-Daten verballern.

Mit Karte, mit Brötchen, mit Wasser, mit neuen Wanderschuhen und mit Kugelschreiber standen wir bald am Start und begaben uns auf die Wanderung. Diese gestaltete sich schon von Beginn weg interessant. Nach einem kurzen Waldabschnitt führte uns der Weg an ein wundervolles Sonnenblumenfeld, welches leider schon vertrocknet war. Weiter ging es zum Platz der 11 Leichen. Klingt makaber – ist es auch. Hier wurden im 1899 elf Leichen gefunden von welchen zu diesem Zeitpunkt niemand die Todesursache oder Identität bestimmen konnte. So wurden sie im Dorf beigesetzt und hier am Dorfrand ein Erinnerungsstein für sie aufgestellt. Danach zog der Weg an. Immer weiter führte uns die NaturParkRunde des Naturparks Sierningtal-Flatzer nach oben. Ziel war der höchste Punkt des Parks, der 898 M.ü.A (Meter über Adria? – diese Österreicher) hohe Gösing. Unterwegs trafen wir noch auf einen sehr speziellen Baum. Bei der als Naturmonument geschützten Fleischesserföhre setzten wir uns zur Rast. Natürlich verspeisten wir auch gleich unsere Brote und zogen gestärkt weiter zum Gipfel. Doch noch ein kleiner Abstecher bremste uns aus. Ein kleiner Multi führte uns zum Neunkirchner Naturfreundehaus, welches sich momentan aber gerade im Umbau befand. Ein kleiner T5-Cache lockte uns danach noch auf einen Klettersteig, in welchen wir von oben her etwa 30 Meter einstiegen. Ohne Ausrüstung – nicht zur Nachahmung empfohlen. Wohlbehalten ging es danach nur noch auf Wanderwegen zum Gipfel. 






Der Gipfel selbst war nicht spektakulär. Man wähnte sich oben auf einem Hügel und mit dem vielen Wald um den höchsten Punkt herum, hatte man nicht einmal eine Aussicht. Doch dies änderte sich beim Abstieg. Immer und immer wieder durften wir an einer kleinen Klippe stehen und weit über die Wälder in die Tiefe blicken. Es waren eben doch beinahe 700 Höhenmeter, welche wir anstiegen und so war die belohnende Aussicht auch verdient. Der Weg zog sich dann auch beim Abstieg noch ein wenig und das Navi zeigte ziemlich genau 17 Kilometer als wir wieder beim Womo ankamen. Eine wundervolle Wanderung hatten wir hier im Naturpark erwischt und waren froh, uns nicht auf den Wasserweg begeben zu haben. Wir sassen nun im Auto und planten den weiteren Weg. 






Das nächste definierte Ziel heisst ja (teils leider) Frauenfeld. Unser Navi schlug dazu die Fahrt via München vor, was uns auch besser erschien als durch Österreich. Immer wieder bremst einem dort eine Landstrasse oder eine 100er Strecke der Interessengemeinschaft Luft (IG-L) aus. Wir planten knappe 3,5 Stunden Fahrt ein und sollten somit irgendwo bei Berchtesgaden landen. Dort entdeckten wir auch einen tollen Schlafplatz, welchen wir anvisierten. Die Fahrt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und bald fuhren wir ab der Autobahn nach Berchtesgaden. Doch der Abstecher sollte noch 30 Minuten dauern. Eine Stunde hin und zurück nur zum Schlafen? Nene, das muss auch näher gehen. Und siehe da: in Bad Vigaun entdeckten wir einen riesigen Parkplatz inmitten des Dorfes. Keine Beschränkung, keine Gebühren. Perfekt. Mitten in den Häusern ist es immer am ruhigsten und so auch hier. Wir verbrachten einen ruhigen Abend und legten uns schon bald schlafen. Morgen ruft der letzte Tag – ein Fakt an welchen wir gar nicht denken wollen.

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