Warm war es unter der Decke heute
früh. Kalt war es ausserhalb. So dauerte es ein wenig, ehe wir die
Wärme verliessen und uns startklar für den Tag machten. Die
Wanderung entlang dem Wiener Wasserweg stand ja an und während
Melanie die Brötchen schmierte, beschäftigte ich mich mit der
Wanderung. Doch irgendwie wollte es einfach nicht werden. Es war
keine Rundwanderung sondern eine Strecke und einen öffentlichen
Verkehr vom Ziel zurück an den Start schien es im Oktober keinen
mehr zu geben. Denselben Weg zurück wie schon hin? Das finden wir
dann meist nicht so spannend. Also wurde umdisponiert und wir
entschlossen uns, in der Nähe eine Geocaching-Runde zu absolvieren,
welche eine gute Länge zu haben schien und auf einen schönen
Berg/Hügel führte.
Gesagt getan fuhren wir zum
Parkplatz in Ternitz. Unterwegs mussten wir jedoch noch einen Halt
bei McDonalds einlegen. Nein nicht um zu frühstücken – da wir
Österreich eigentlich nicht auf dem Plan hatten, hatten wir auch
keine Karte des Landes auf unserem Navi oder PC. Und McDonalds ist
eben international DER Garant für kostenloses WLAN ohne Anmeldung,
Passwörter und Beschränkungen. Leider war das WLAN ein wenig
langsam und wir luden die 400MB schlussendlich doch mit meinem Handy
herunter. Diesen Monat nutze ich das Abo nur noch die paar Tage und
kann somit bis dort meine 10GB an Auslands-Daten verballern.
Mit Karte, mit Brötchen, mit
Wasser, mit neuen Wanderschuhen und mit Kugelschreiber standen wir
bald am Start und begaben uns auf die Wanderung. Diese gestaltete
sich schon von Beginn weg interessant. Nach einem kurzen
Waldabschnitt führte uns der Weg an ein wundervolles
Sonnenblumenfeld, welches leider schon vertrocknet war. Weiter ging
es zum Platz der 11 Leichen. Klingt makaber – ist es auch. Hier
wurden im 1899 elf Leichen gefunden von welchen zu diesem Zeitpunkt
niemand die Todesursache oder Identität bestimmen konnte. So wurden
sie im Dorf beigesetzt und hier am Dorfrand ein Erinnerungsstein für
sie aufgestellt. Danach zog der Weg an. Immer weiter führte uns die
NaturParkRunde des Naturparks Sierningtal-Flatzer nach oben. Ziel war
der höchste Punkt des Parks, der 898 M.ü.A (Meter über Adria? –
diese Österreicher) hohe Gösing. Unterwegs trafen wir noch auf
einen sehr speziellen Baum. Bei der als Naturmonument geschützten
Fleischesserföhre setzten wir uns zur Rast. Natürlich verspeisten
wir auch gleich unsere Brote und zogen gestärkt weiter zum Gipfel.
Doch noch ein kleiner Abstecher bremste uns aus. Ein kleiner Multi
führte uns zum Neunkirchner Naturfreundehaus, welches sich momentan
aber gerade im Umbau befand. Ein kleiner T5-Cache lockte uns danach
noch auf einen Klettersteig, in welchen wir von oben her etwa 30
Meter einstiegen. Ohne Ausrüstung – nicht zur Nachahmung
empfohlen. Wohlbehalten ging es danach nur noch auf Wanderwegen zum
Gipfel.
Der Gipfel selbst war nicht
spektakulär. Man wähnte sich oben auf einem Hügel und mit dem
vielen Wald um den höchsten Punkt herum, hatte man nicht einmal eine
Aussicht. Doch dies änderte sich beim Abstieg. Immer und immer
wieder durften wir an einer kleinen Klippe stehen und weit über die
Wälder in die Tiefe blicken. Es waren eben doch beinahe 700
Höhenmeter, welche wir anstiegen und so war die belohnende Aussicht
auch verdient. Der Weg zog sich dann auch beim Abstieg noch ein wenig
und das Navi zeigte ziemlich genau 17 Kilometer als wir wieder beim
Womo ankamen. Eine wundervolle Wanderung hatten wir hier im Naturpark
erwischt und waren froh, uns nicht auf den Wasserweg begeben zu
haben. Wir sassen nun im Auto und planten den weiteren Weg.
Das nächste definierte Ziel
heisst ja (teils leider) Frauenfeld. Unser Navi schlug dazu die Fahrt
via München vor, was uns auch besser erschien als durch Österreich.
Immer wieder bremst einem dort eine Landstrasse oder eine 100er
Strecke der Interessengemeinschaft Luft (IG-L) aus. Wir planten
knappe 3,5 Stunden Fahrt ein und sollten somit irgendwo bei
Berchtesgaden landen. Dort entdeckten wir auch einen tollen
Schlafplatz, welchen wir anvisierten. Die Fahrt verlief ohne
nennenswerte Zwischenfälle und bald fuhren wir ab der Autobahn nach
Berchtesgaden. Doch der Abstecher sollte noch 30 Minuten dauern. Eine
Stunde hin und zurück nur zum Schlafen? Nene, das muss auch näher
gehen. Und siehe da: in Bad Vigaun entdeckten wir einen riesigen
Parkplatz inmitten des Dorfes. Keine Beschränkung, keine Gebühren.
Perfekt. Mitten in den Häusern ist es immer am ruhigsten und so auch
hier. Wir verbrachten einen ruhigen Abend und legten uns schon bald
schlafen. Morgen ruft der letzte Tag – ein Fakt an welchen wir gar
nicht denken wollen.
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