Eine
ruhige Nacht verbrachten wir in unserem schönen Hotelzimmer, wobei
Melanie schon um 04:30 Uhr wieder wach wurde und nicht mehr schlafen
konnte. Nachdem sie ein wenig las, konnte jedoch auch sie nochmals
kurz dösen. Auch ich wachte um 04:30 Uhr auf, schaute aus dem
Fenster im siebten Stock und sah eine Stadt, von der Sonne total
erhellt und angestrahlt. So sieht es in Frauenfeld normalerweise um
14:30 Uhr auf und nicht mitten in der Nacht. Doch ich drehte mich um,
zog meine Schlafmaske tief ins Gesicht und weilte weiter im Reich der
Träume.
Der
Wecker riss uns aus dem Schlaf und natürlich hätten wir beide jetzt
noch länger schlafen können. Doch wir zogen uns an und fanden uns
am Frühstücksbuffet ein. Dieses überraschte uns wirklich. So ein
Frühstücksbuffet habe ich noch selten in einem Hotel erlebt. Alles
war da. Wirklich alles. So startete ich mit leckerem Honigbrot,
Frühstücksspeck und Rührei, und fand mich über ein Croissant mit
Nutella bei den vielen Früchten ein. Ein wundervoller Melonensalat,
eine leckere Orange und die beste frische Ananas, welche ich je
gegessen hatte, machten den Abschluss. Ja wir schlemmten wie die
Könige.
Der
nächste Ort, welchen wir besuchten, war ein Juwelier. Nein, Melanie
gefällt der Ring und sie wollte auch keinen Neuen. Aber ein klein,
klein wenig zu locker sass das Schmuckstück aus Weissgold und einem
Diamanten. Uns wurde der Goldschmied in Fussdistanz zum Hotel schon
in Spitzbergen empfohlen und die nette Frau dort erklärte sich auch
bereit den Ring bis 15:00 Uhr zu verkleinern. Wir freuten uns sehr
darüber und begaben uns zurück ins Hotel.
Dort
machten wir es uns im Bett gemütlich, schrieben Tagebuch,
bearbeiteten Fotos und duschten nochmals ausgiebig. Erst wirklich
knapp vor 12:00 Uhr checkten wir aus dem Hotel aus und bestellten uns
ein Taxi. Dieses war beinahe schneller vor Ort als wir vor der Tür.
Keine Ahnung wie die das hier machen. Jedenfalls fuhr uns der nette
Herr direkt zu unserem Wohnmobil. Wir betraten die Garage und die
Spannung stieg. War die Heizung repariert? Ja oder nein? Und ja sie
will. Sorry: Ja sie war. Der wiederum sehr freundliche
Werkstattleiter erklärte uns alles und stellte uns eine Rechnung
aus. Hier waren wir das zweite Mal gespannt und wurden nicht so
geschockt wie erwartet. Knappe 300 Franken teurer als eine Reparatur
in der Schweiz und zieht man die 100 Franken ab, welche wir für
einen Parkplatz am Flughafen einsparten, dann waren es sogar nur 200
Franken. Zufrieden kauften wir uns im Shop noch eine Fliegenklatsche
und zwei Sektgläser aus Kunststoff und machten uns daran, unser
Reisegepäck zurück in die Schränke zu räumen.
Schnell
war es 15:00 Uhr und wir machten nochmals eine Runde durch die
Innenstadt, um den Ring wieder abzuholen. Die Juwelierin musste ein
kleines Stück aus dem Ring entfernen und ihn neu zusammenfügen.
Doch man kann den Ring drehen und wenden wie man will, man entdeckt
nichts. Nichtmal ein klein wenig.
Und
so waren wir kurz nach 15 Uhr auch wirklich wieder „ON THE ROAD!“.
Mit einem funktionierenden Womo, einem passenden Ring, sonnigem
Wetter und dementsprechend allerbesten Laune. Der Weg führte uns nun
nordwärts in Richtung Hammerfest und Nordkapp. Wir folgten wieder
der E8, welche uns wieder nach Nordkjosbotn brachte, wo wir schon auf
dem Weg nach Tromso übernachtet hatten. Doch kurz vor diesem
Übernachtungsplatz schwenkten wir nun links und folgten den
Wegweisern „Kirkenes“. Die Natur hier schmerzte beinahe in den
Augen. Die vielen Farben waren wir uns von Spitzbergen gar nicht mehr
gewohnt. Das tiefe blau, das satte grün und allgemein das
Vorhandensein von Bäumen. Einen zusätzlichen Farbschock erhielten
wir an unserem ersten Ziel. Auf dem Piggstein verewigen sich seit
vielen Jahren die vielen Nordfahrer auf ihrem Weg zum Nordkap.
Möglichst bunt und mit möglichst viel Farbe ist hier die Devise und
wir wunderten uns, wie viele Schichten Farbe hier wohl schon
übereinander gelegt sind. Wir selbst verewigten unseren Besuch
lieber im Logbuch des nahen Geocaches, ehe wir weiterzogen.
Nun
verfolgten wir für beinahe anderthalb Stunden den Storfjord. Einer
der schönsten Fjorde, welchem wir hier in Norwegen bisher folgen
durften. Ein bisschen weiter und geöffneter stehen hier die Berge
und ragen hoch in den Himmel. Vielleicht hatten wir auch einfach zu
lange jetzt keinen solchen Fjord mehr gesehen. Jedenfalls verliessen
wir den Fjord erst bei Birtavarre wieder. Dort befuhren wir eine
immer schlechter werdende Teerstrasse, welche in einen Schotterweg
überging, welcher mit sehr vielen Schlaglöchern aufwartete, die
umschifft werden mussten. Nach ein paar Kilometern erreichten wir
aber das wunderschöne Ziel. Ein Kiesplatz in einem Tal, ruhig und
mitten in der grünen Natur. Ein internationales Treffen bahnte sich
hier auch schon an, im Moment stehen hier je ein Womo aus Tschechien,
Holland, Belgien, Frankreich und der Schweiz. Die vielen
Wandervorschläge auf der Tafel liessen wir für heute aber bleiben.
Morgen früh werden wir aber sicherlich einen oder zwei der
Vorschläge erwandern.
Wir
genehmigten uns ein leckeres Nachtessen, einen kleinen Dessert und
machten uns einen gemütlichen Abend hier in der Natur. Das
Womo-Leben ist wieder voll zurück. Und wir lieben es schon wieder
sehr.
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