Einsam
und ruhig verbrachten wir die Nacht an dem kleinen See. So konnten
wir auch gut ein bisschen länger schlafen und machten uns erst so
gegen 09:30 auf den weiteren Weg.
Trondheim
wurde als Ziel ins Navi getippt und nach einer Stunde Fahrt mit
diversen Mautstationen erreicht. Die letzten Meter zum Parkplatz am
Stadion stellten sich als tückisch heraus. Erst verpasste ich
irgendwie die 30km/h-Tafel und dann übersah ich noch einen komplett
getarnten Verlangsamungshügel. Und nicht so einen süssen Kleinen.
Nein einen, welcher unser Wohnmobil hüpfen liess. Die Achsen
ächzten, die Pfannen klapperten und der Kühlschrank sortierte sich
neu ein. Der nächste Hammer folgte aber schon am Parkplatz. Auch der
letzte Gratisparkplatz der Stadt (laut unserem Reiseführer) ist
verschwunden und wich einem kostenpflichtigen Feld für 24NOK (2.80
CHF) pro Stunde. Also schnell den Automaten gefüttert und los ging
es in die Stadt.
Die
drittgrösste Stadt Norwegens (nach Oslo und Bergen) wartet mit
200'000 Einwohnern und einigen sehenswerten Orten auf. Diese galt es
für uns jetzt zu entdecken. Interessant zudem auch, dass von den
200'000 Einwohnern 30'000 Studenten sind, welche meist in der
Technischen Universität Trondheim immatrikuliert sind. 10'000
Personen sind zudem im Städtischen Krankenhaus angestellt. Das
riesige St. Olavs Krankenhaus bietet diverse nationale
Spezialistenfunktionen und ist deshalb das wichtigste Krankenhaus
Norwegens.
Eine
Fussgängerbrücke brachte uns von unserem Parkplatz direkt in die
Innenstadt. Nur ein kurzer Fussmarsch war es bis zum ersten Halt, dem
Einkaufszentrum Trondheim Torg. Nein wir waren auch heute nicht zum
shoppen hier. Doch dieses Einkaufszentrum muss man auch ohne einen
Einkauf gesehen haben. Zwischen die alten, typischen Häuser wurde
ein hochmoderner Komplex gebaut, die Altstadtsträsschen mit Glas
überdacht und so die Fassaden und Läden der alten Häuser in das
Zentrum miteinbezogen. Ein interessanter Ort an welchem sich
überraschenderweise sogar die bezahlbaren Läden niederliessen. So
hat sich Melanie doch noch eine neue Mütze gegönnt.
Nächster
Halt war der Nidarosdom. Den hohen Turm sahen wir schon von weit her.
Doch erst wenn man wirklich um die Ecke biegt entdeckt man die reich
verzierte Fassade des Doms. Wir staunten über so viel Detailreichtum
und die vielen im Mauerwerk eingelassenen Statuen. Ein wahres
Meisterwerk. Das Innere des Doms ist gemäss Bildern überraschend
schlicht gehalten, weshalb wir auf einen Besuch verzichteten. Die
Aussenansicht des Doms fesselt einem schon wirklich genügend.
Bevor
es weitergehen konnte mussten wir unseren knurrenden Mägen etwas zur
Beschäftigung reichen. Wir blickten uns um und entschlossen uns, zum
ersten Mal seit unserer Abreise einen McDonalds zu besuchen. Der
Besuch dauerte ein wenig länger als geplant, da in Norwegen auch im
McDonalds das Essen frisch zubereitet wird und wir so 15 Minuten auf
unseren BigMac, die Chicken Nuggets und die Pommes warten mussten.
Dafür war der Fastfood-Riese hier doch ein wenig günstiger als in
der Schweiz. Wie schon die Konkurrenz von Burger King.
Frisch gestärkt wanderten wir über die berühmteste Brücke der Stadt. Die Gamle Bybroen verbindet seit 1862 das Zentrum mit dem Stadtteil Bakklandet. Dieses ist für seine bunten Holzhäuser bekannt. Die grössten, die Speicherhäuser, stehen direkt am Nidelv und ihre Fassaden spiegeln sich im Wasser des ruhigen Flusses. Die Front dieses Stadtteils lässt sich von der Brücke bestens beobachten und wirkt eigentlich noch imposanter als diejenige der Brygge in Bergen.
Frisch gestärkt wanderten wir über die berühmteste Brücke der Stadt. Die Gamle Bybroen verbindet seit 1862 das Zentrum mit dem Stadtteil Bakklandet. Dieses ist für seine bunten Holzhäuser bekannt. Die grössten, die Speicherhäuser, stehen direkt am Nidelv und ihre Fassaden spiegeln sich im Wasser des ruhigen Flusses. Die Front dieses Stadtteils lässt sich von der Brücke bestens beobachten und wirkt eigentlich noch imposanter als diejenige der Brygge in Bergen.
Mitten
in dem alten Stadtteil stiessen wir jedoch noch auf etwas ganz
kurioses. Eine einzige Steigung verbindet die unteren Strassen mit
den oberen. Die Steigung ist etwa 200 Meter lang und man kann sie
echt als steil bezeichnen. Darum baute man hier auch einen
Fahrradlift. Haben wir in unserem Leben noch nicht gesehen – doch
hier in Trondheim gibt es das. Ein geniales Menschenwerk, welches die
Radfahrer hier ohne Anstrengung in die oberen Strassen bringt. Wir
finden diesen Fahrradlift eine geniale Sache und würden den Bau
eines solchen an der Neuhauserstrasse in Frauenfeld sofort
unterstützen. Lustig ist, dass es sich bei diesem Fahrradlift
momentan um den einzigen der Welt handelt. Bisher hat nur eine
einzige andere Stadt Interesse an dem patentierten Produkt
angemeldet: Winterthur in der Schweiz.
(Quelle Video: YouTube)
Wir
hatten kein Fahrrad dabei, wodurch uns ein Fussmarsch nicht erspart
blieb. Als Belohnung durften wir uns danach in der Stadtfestung
Kristiansten umsehen. Die Festung thront über der Stadt und
beschützte diese über die Jahre hinweg. Heute hält sie anscheinend
noch als Public Viewing der Fussball-WM her. Brauchen wir jetzt auch
nicht mehr. Wir bemerkten, dass unser Parkticket in 25 Minuten
ausläuft und wir sicherlich noch 40 Minuten Fussweg vor uns hatten.
So verliessen wir die Festung wieder und machten uns schnellen
Schrittes auf den Rückweg. Dieser führte uns noch durch andere
Teile der Stadt, welche wir im Vorbeigehen immerhin noch besichtigen
konnten.
Zurück
am Wohnmobil wurde dann wie angekündigt das Buch gewechselt. Teil 2
wurde ausgegraben und wir mussten lachen, als wir den Fahrer im
Wohnmobil neben uns beim Auspacken des Teil 2 „Der Norden“
beobachten konnten. Ja wir sind hier nicht alleine unterwegs. Auch
ein Womo mit auffälligem Fahrradträger begegnete uns hier auf dem
Parkplatz zum wiederholten Male. Wir schliefen sogar schon Türe an
Türe. Wir machten uns ebenso mautgestraft aus der Stadt und hielten
erst ausserhalb der Stadtgrenze wieder an einem Fjord. Badezeit! Das
Wetter war frisch, windig und bewölkt geworden. Doch die tägliche
Planscherei liessen wir uns auch heute nicht nehmen und stürzten uns
ins kalte Nass. Der Platz lud zum Verweilen und Schlafen ein. Doch
dafür war es noch zu früh.
Also
schnell weiter zur Kirche von Vaernes. Diese berühmte romanische
Kirche mit ihrem schönen, massiven Turm und dem schönen Kupferdach
soll sehr interessant anzusehen sein. Wie wir das beurteilen würden?
Seht selbst:
Ja
es ist doch immer dasselbe. Könnten sie den Preikestolen eingerüsten
hätten sie auch das gemacht. Doch ist jetzt eben so. Immerhin
konnten wir hier am Flughafen von Trondheim die Flugzeuge beim Landen
beobachten. Die Landebahn befindet sich nur etwa 300 Meter von der
Kirche entfernt. Also auch nichts für einen ruhigen Schlaf. Der
nächste Halt versprach das schon eher. Nach einer steilen
Bergstrasse fanden wir uns auf dem Parkplatz der Festung Hegra
wieder. Ein Kiesplatz – total verlassen – ein Cafe, ein Museum
und die Festung selbst. Wir parkten das Womo und machten uns auf den
Weg zur Festung. Diese lies uns dann beinahe eine Stunde mit offenen
Mündern in ihrem Innern herumirren. Die 1910 fertiggestellte Festung
ist in einem sehr guten Zustand und komplett beleuchtet. Man kann
hunderte von Metern durch den Untergrund wandern und Bäckerei,
Maschinenraum, Küche, Aufenthaltsräume, Krankenzimmer, Toiletten,
Kommandoräume, Wachtposten, Geschützstellungen, Munitionslager –
ach einfach alles erkunden. Ein riesiger unterirdischer Spielplatz.
Zum Fotografieren leider völlig ungeeignet, doch ich hoffe die
Videos wurden richtig cool. Die Location hat echt mal wieder riesig
Spass gemacht und lud wirklich zum Verweilen ein. Eintritt kostete
die Festung, welche 1940 stolze 27 Tage der Belagerung der Deutschen
standhielt, übrigens keinen.
Nun
stehen wir hier auf dem Parkplatz der Festung. Mit den kleinen
Häusern hier erinnert es fast ein wenig an die Waldzentren in den
Amerikanischen Filmen. Kein Mensch ist hier oben (die beiden Autos verliessen gleich nach dem Foto den Parkplatz) und wir werden so
sicherlich einen gemütlichen Abend und eine ruhige Nacht hier
verbringen.
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