Wundervoll ausgeschlafen wachten
wir heute auf, als der Wecker klingelte. Nichts störte unsere
Nachtruhe. Keine Möwen, keine Menschen, keine Autos und keine
Naturspektakel. Eine richtig erholsame Nacht war das. Als kleine
Zugabe sah auch das Wetter heute gar nicht so schlecht aus. Der Nebel
und die Wolken waren ein wenig höher und so war unten auf der Erde
die Sicht relativ gut.
Wir nutzten dies und machten uns von unserem Schlafplatz auf den Weg nach Nyksund. Eine Schotterpiste führte uns über einige Kilometer in dieses Fischerdorf an der Aussenkante der Vesteralen. Neben den erfolgreichen Fischern lebten hier auch einige Pelztierzüchter, welche zehntausende Füchse in Zuchtfarmen hielten. Der Ort boomte, was man auch heute noch an den grossen Bryggen erkennen kann. Doch in den Siebzigern kam der Umschwung. Der Staat setzte Umsiedlerprämien aus, um die grösseren Häfen wie zum Beispiel den von Myre im Süden zu festigen. Nyksund wurde verlassen und zum Geisterdorf. Seit 1984 wohnen jedoch wieder Menschen in dem kleinen Ort. Ein Jugendprojekt machte Nyksund bekannt und private Investoren helfen auch heute noch den Ort vor dem Zerfall zu retten und sogar Stück für Stück in den Zustand der glanzvollen Zeiten zu versetzen. Wir entdeckten viele Häuser, welche frisch renoviert oder gerade in Renovation waren, aber auch Gebäude, welche sehr zerfallen sind. So war es eine Mischung zwischen Lost Place und neuem Fischerdorf. Sehr eindrücklich und interessant. Nach einem Rundgang auf dem wir praktisch alleine waren, machten wir uns wieder über die Schotterpiste auf die Weiterreise.
Wir nutzten dies und machten uns von unserem Schlafplatz auf den Weg nach Nyksund. Eine Schotterpiste führte uns über einige Kilometer in dieses Fischerdorf an der Aussenkante der Vesteralen. Neben den erfolgreichen Fischern lebten hier auch einige Pelztierzüchter, welche zehntausende Füchse in Zuchtfarmen hielten. Der Ort boomte, was man auch heute noch an den grossen Bryggen erkennen kann. Doch in den Siebzigern kam der Umschwung. Der Staat setzte Umsiedlerprämien aus, um die grösseren Häfen wie zum Beispiel den von Myre im Süden zu festigen. Nyksund wurde verlassen und zum Geisterdorf. Seit 1984 wohnen jedoch wieder Menschen in dem kleinen Ort. Ein Jugendprojekt machte Nyksund bekannt und private Investoren helfen auch heute noch den Ort vor dem Zerfall zu retten und sogar Stück für Stück in den Zustand der glanzvollen Zeiten zu versetzen. Wir entdeckten viele Häuser, welche frisch renoviert oder gerade in Renovation waren, aber auch Gebäude, welche sehr zerfallen sind. So war es eine Mischung zwischen Lost Place und neuem Fischerdorf. Sehr eindrücklich und interessant. Nach einem Rundgang auf dem wir praktisch alleine waren, machten wir uns wieder über die Schotterpiste auf die Weiterreise.
Kurz vor unserem Schlafplatz der
letzten Nacht rissen wir einen Nothalt. Da war doch tatsächlich noch
ein klein wenig Stockfisch aufgehängt. Eine kleine deutsche
Reisegruppe machte sich schon über die Farm her und schoss Fotos.
Wir glauben gewissen Leuten fiel nicht einmal auf, dass wir nicht zur
Gruppe gehörten. Wir kamen so also doch auch noch in den Genuss
Stockfisch zu betrachten. Einiges appetitlicher und weitaus
geruchsärmer als die Köpfe auf den Lofoten.
Wir machten uns auf den Weg zur
nächsten Halbinsel, welche ebenfalls noch zu den Vesteralen gehört.
Den grossen Abstecher nach Andenes zur Walbeobachtung liessen wir
aus. Die 1200 NOK (fast 150 Franken) pro Person waren uns dann doch
etwas zu heftig und vielleicht haben wir auf Spitzbergen ja dann
Glück, wo wir definitiv eine Schiffsreise unternehmen werden. So bot
uns diese Halbinsel nur die Möglichkeit einzukaufen, das Womo zu
entsorgen und zu tanken. Eine Fähre (welche uns wieder unter 6
Metern taxierte) brachte uns dann auf die dritte und letzte
Halbinsel, welcher wir wieder ein bisschen mehr Beachtung schenken
werden. Als wir die Fähre verliessen schien uns diese jedoch nicht
nur auf eine andere Halbinsel gebracht zu haben, sondern in eine weit
entfernte Destination. Denn plötzlich schien die Sonne und der
Himmel war fast durchwegs blau.
So machten wir uns auf den Weg
zum nördlichsten Punkt der Halbinsel. Unser Reiseführer schlug uns
dort den Badeplatz Elgsnes vor und der sah im Buch ganz passabel aus.
Die Anfahrt selbst war schon ein Spektakel. Erst die wundervolle
Sicht über einen kleinen Zipfel des Fjords und auf dem weiteren
Streckenverlauf begegnete uns dann auch noch das erste Rentier.
Mitten auf der Strasse stand es, machte im Gegensatz zu den Schafen
jedoch sofort Platz um uns passieren zu lassen. Ein echtes und
lebendiges Rentier in freier Wildbahn. Ein riesiges Erlebnis. Kurz
später überwanden wir eine Anhöhe und konnten unseren Blick erneut
über einen tollen Fjord schweifen lassen. Wir schossen einige Fotos,
welche beinahe die letzten unserer Spiegelreflex geworden wären.
Kurz später lag die Kamera auf dem Boden. Hart war sie
aufgeschlagen. Doch sie war nicht die Einzige – nein ich fiel mit
ihr. Die hinterlistige Leitplanke hatte beim Überqueren nach meinem
Schuh gegriffen und heftig daran gezogen. Und so kam es, dass ich
mich ordentlich auf die Fresse legte. Inklusive aufgeschürftem
Handgelenk und rot glühender Handballen. Melanie war aber so nett
und hat mir geholfen. Gleich nachdem sie sich vergewisserte, dass der
teuren Kamera auch keinesfalls etwas passiert war. Naja – immerhin
kam ein schönes Foto dabei raus. Ich bitte den Leser dieses Foto
besonders zu betrachten, nun wo er weiss, wie viel Schweiss und Blut
dahintersteckt.
(Dieses Foto bitte speziell gut
beachten)
Auch hier lag eine längere
Schotterpiste vor uns, ehe wir an unserem Ziel waren. Diese
verschwieg uns der Reiseführer zwar, sie war jedoch gut zu befahren.
An ihrem Ende war dann auch wirklich das Ende. Ein Parkplatz für
vielleicht zehn Autos und ein wundervoller Strand. Eine Bucht wie aus
dem Bilderbuch. Nur das eine dicke Schwemmholz am Strand trübte
dessen Reinheit. Doch halt! War das wirklich Schwemmholz? Nein das
ist doch... kann das sein? Wir wagten uns langsam an das
vermeintliche Holz und waren uns schnell sicher, dass es ein Rentier
ist. Ein Rentier, welches hier am Strand liegt und die sommerlichen
Temperaturen im Sand geniesst. Wir waren ganz aus dem Häuschen und
konnten uns dem Tier auf etwa 20 Meter nähern. Es schien uns nicht
wahrzunehmen und blieb liegen. Es stand nur einmal kurz auf um seine
Position ein wenig zu verändern und legte sich dann unter lautem
Gestöhne wieder hin. Es war sehr eindrücklich sich so einem Rentier
in freier Wildbahn so zu nähern und dann noch an einem Traumstrand.
Wir waren hin und weg. Kurz später war es dann auch das Rentier und
es wanderte ein wenig weiter, blieb jedoch in der Bucht am Wasser
stehen. Wir trafen dann noch auf vier Einheimische, welche ebenfalls
das Rentier beobachteten. Lange redeten wir über unseren Trip und
sie versorgten uns mit einigen Tipps für die Umgebung.
Nun war es aber an der Zeit
unsere Badesachen anzuziehen und uns ins kalte Nass zu stürzen. Kalt
war hier wirklich wiedereinmal Programm. So kalt war es wohl seit dem
Fjord in Flam nicht mehr. Doch erfrischend und belebend war es
natürlich auch so und wir verliessen das Wasser erst, als wir
bemerkten, dass rund herum überall hunderte von kleinen Quallen mit
uns die Bucht teilten. Also schnell zum Wohnmobil und das Salzwasser
abgeduscht. Das ungeheizte Wasser schien heute nicht einmal so kalt.
Der weitere Weg führte uns
wieder die schöne Strecke zurück, ehe wir nach links in Richtung
Harstad schwenkten. Dort legten wir nur einen kleinen Halt ein. Wir
besuchten die Anna Rogde. Eine alte Dame, welche einen Weltrekord
hält. Sie ist das älteste noch eingesetzte Zweimast-Segelschiff der
Welt. Ihre erste Reise bestritt sie 1868 und auch heute läuft sie
noch regelmässig aus dem Hafen von Harstad aus. Man könnte in
dieser Stadt auch noch das Grottenbad besuchen – was wir auch kurz
noch auf dem Schirm hatten. Ein Hallenbad und Spa, welches sich in
einer Grotte unter der Stadt befindet. Also total im Untergrund. Hört
sich speziell an, sieht speziell aus, ist jedoch vor allem auf
Familien mit kleinen Kindern ausgelegt und nicht auf Paare, wie
teilweise andere Erlebnisbäder und Wellnessoasen.
Unser letztes Ziel des Tages lag
30 Minuten südlicher und ist wiederum ein Badeplatz. Von hier soll
man einen wundervollen Blick auf die Mitternachtssonne haben, wenn
die Sonne dann scheint. Und das tat sie. Wir stellten uns auf den
grossen Parkplatz, grillten und liessen uns das Abendessen schmecken.
Nun beim Schreiben des Blogs erscheinen langsam die ersten Wolken am
Himmel. Keine grossen und nichts schlimmes. Doch wir haben trotzdem
schon wieder ein wenig Angst, unsere erste Mitternachtssonne doch
noch zu verpassen. Hier in Norwegen ist diese noch knapp bis zum
25sten Juli zu sehen und bis da weilen wir ja noch einige Zeit in
Spitzbergen. Dort erwarten wir wegen dem typischen Wetter (bewölkt)
keine Mitternachtssonne. Umso mehr hoffen wir auf heute. Ob wir sie
wohl sehen werden? Wir wissen es in wenigen Stunden und ihr erfahrt
es gleich morgen.
Hab das Bild sehr, sehr lange angeschaut 😜
AntwortenLöschenDanke Sven. Dann hat sich die Mühe immerhin gelohnt ;)
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