Wie
erwartet hat uns diese Nacht am Rande des Grossparkplatzes keine
Menschenseele gestört. So konnten wir eine wundervolle Nacht
verbringen, nachdem wir gestern Abend noch ein wenig die weitere
Route diskutiert und geplant hatten. Dabei beschlossen wir auch, uns
heute einen lockeren Tag zu machen und gemütlich in Richtung
Stockholm zu fahren. Natürlich mit ein paar Zwischenstopps.
Den
ersten der Sorte machten wir nur unweit unseres Nachtlagers. Unsere
Toilette leuchtete schon wieder rot, was bedeutet, dass der Tank (für
die Womo-Leute unter den Lesern: die Kassette) wiedereinmal geleert
werden sollte. Dies taten wir bei einem Stellplatz. Die Entsorgung
dort klappte bestens und sogar Frischwasser konnten wir kostenlos
wieder nachfüllen. Auf dem Stellplatz bemerkten wir zufälligerweise
auch wieder, dass hier in Schweden die Stromanschlüsse für Womos
selten bis nie aus der gewohnte Euro-Steckdose besteht. Fast immer
aus der (uns vor allem von Deutschland) bekannten Schuko Steckdose.
Da müssen wir uns wohl was einfallen lassen.
Weiter
ging es mal wieder in ein Naturreservat. Das Naturreservat
Brandalsund südlich von Södertälje um genau zu sein. Dort
versuchten wir uns erst an zwei Caches. Scheiterten aber bei beiden
kläglich, worauf wir entschieden, die anderen beiden im Reservat
auch gleich zu ignorieren. Viel lieber legten wir uns auf unsere
Tücher und liessen unsere Blicke über den wunderschönen See
schweifen. Wir hatten unsere Bücher dabei und in weiser Voraussicht
schmierten wir uns auch Brote und nahmen diese mit. So kam es, dass
wir ein paar Stunden hier am kleinen Sandstrand verbrachten. Viele
Leute hatte es heute nicht und so war das wunderbare Entspannung.
Irgendwann
entschlossen wir uns aber doch weiter zu fahren und noch eine Pendenz
zu erledigen. Diese Pendenz war wieder Geocaching-Technischer Natur
und hiess GC4D. Nochmals ein Urgestein, welches wir auf dieser Reise
besuchen wollten. Südlich von Stockholm ist dies der zweitletzte
Cache, welcher uns noch zur Jasmer-Challenge fehlt. Muggels verstehen
hier jetzt wieder nur Bahnhof – doch ist auch nicht wichtig. Für
den Letzten wird uns die Reise dann nochmals in die USA führen, doch
zuerst kam jetzt der GC4D. Nach den Niederlagen des Morgens waren wir
froh, als Melanie diesen Cache relativ schnell entdecken konnte. Wie
viele alte Caches war dieser an einem echt schönen Ort versteckt.
Ein schöner Wald mit verworrenen Pfaden am Rande der Vorstadt
Stockholms. Doch lange blieben wir trotzdem nicht.
Wir
wollten uns für heute wieder einen schönen Übernachtungsplatz
suchen – am besten natürlich Gratis. Die letzten zwei Wochen waren
eher teuer und nun müssen wir wieder Gegensteuer geben. Und die
Stellplätze in Stockholm sind echt teuer. Wie eigentlich alle hier
in Schweden. Aber da man ja auf jedem Parkplatz stehen, übernachten
und sogar campieren kann wie es einem gerade so gefällt, tun wir das
jetzt eben auch. Auf dem Weg zum ersten potenziellen Platz, machten
wir noch einen Halt im Bauhaus. Hier kauften wir uns einen
Schuko-Stecker, damit wir auch für die nächsten Tage, Wochen,
Monate gerüstet sind und uns mit Strom versorgen können. Natürlich
leisteten wir uns keinen teuren Übergangsstecker, sondern nur einen
nackten Stecker. Um den Rest zusammenzubauen haben wir ja einen
Elektriker an Board. Obwohl der eigentlich Urlaub hat.
Also
zurück zum Übernachtungsplatz. Der erste befand sich auf einem
Hügel. Eigentlich ein Hügelchen. Aber das traue ich mich beinahe
nicht zu sagen, denn hier befindet sich das Skigebiet der Umgebung
Stockholm. Und auf diese zwei Lifte und die drei Pistenkilometer
scheinen sie besonders stolz zu sein. Hier befand sich, wie es sich
für ein Skigebiet dieser Grösse gehört, auch ein riesiger
Parkplatz für an die 80 Autos. In der Mitte des Parkplatzes thronte
zudem ein Anhänger, welcher gefüllt mit Elektroschrott, in den
letzten Tagen in Brand gesteckt wurde. Kann man so machen. Da es auch
sonst nicht wirklich schön war dort oben, machten wir uns auf die
Weitersuche.
Bald
schon fanden wir ein weiteres Naturreservat.Wir folgten dem Schild
und fanden uns bald an einem kleinen Parkplatz wieder. Dieser liegt
nur einen Steinwurf neben dem wunderschönen See, welcher um diese
Zeit schon gut besucht war. Die Leute scheinen hier ihren Feierabend
an der Sonne zu geniessen. Sofort packten auch wir unsere Badesachen
zusammen und setzten uns an den Gömmaren, wie der See heisst. Die
Sonne brannte auch um 18 Uhr noch vom Himmel und stand sehr sehr
hoch. Wir haben uns ja langsam daran gewohnt, dass sie um 21:30 erst
untergeht. Doch dass sie eben auch um 19 Uhr noch so hoch steht ist
schon speziell – man könnte fast das Nachtessen vergessen. Aber
auch dafür haben wir ja mich an Board. Niemals würde ich eine
Mahlzeit verpassen und so haben wir nun gerade auf dem Parkplatz
gegessen. Der See hat sich in der Zwischenzeit immer mehr gefüllt
(also der Parkplatz auf alle Fälle), doch wir werden wohl doch
nochmals versuchen dort einen Platz an der Sonne zu ergattern. Danach
wird hier geschlafen und morgen in der Früh geht es auf direktem Weg
in die schwedische Hauptstadt.
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