Donnerstag, 31. Mai 2018

Noch ein gemütlicher Tag bis Stockholm

Wie erwartet hat uns diese Nacht am Rande des Grossparkplatzes keine Menschenseele gestört. So konnten wir eine wundervolle Nacht verbringen, nachdem wir gestern Abend noch ein wenig die weitere Route diskutiert und geplant hatten. Dabei beschlossen wir auch, uns heute einen lockeren Tag zu machen und gemütlich in Richtung Stockholm zu fahren. Natürlich mit ein paar Zwischenstopps.

Den ersten der Sorte machten wir nur unweit unseres Nachtlagers. Unsere Toilette leuchtete schon wieder rot, was bedeutet, dass der Tank (für die Womo-Leute unter den Lesern: die Kassette) wiedereinmal geleert werden sollte. Dies taten wir bei einem Stellplatz. Die Entsorgung dort klappte bestens und sogar Frischwasser konnten wir kostenlos wieder nachfüllen. Auf dem Stellplatz bemerkten wir zufälligerweise auch wieder, dass hier in Schweden die Stromanschlüsse für Womos selten bis nie aus der gewohnte Euro-Steckdose besteht. Fast immer aus der (uns vor allem von Deutschland) bekannten Schuko Steckdose. Da müssen wir uns wohl was einfallen lassen.

Weiter ging es mal wieder in ein Naturreservat. Das Naturreservat Brandalsund südlich von Södertälje um genau zu sein. Dort versuchten wir uns erst an zwei Caches. Scheiterten aber bei beiden kläglich, worauf wir entschieden, die anderen beiden im Reservat auch gleich zu ignorieren. Viel lieber legten wir uns auf unsere Tücher und liessen unsere Blicke über den wunderschönen See schweifen. Wir hatten unsere Bücher dabei und in weiser Voraussicht schmierten wir uns auch Brote und nahmen diese mit. So kam es, dass wir ein paar Stunden hier am kleinen Sandstrand verbrachten. Viele Leute hatte es heute nicht und so war das wunderbare Entspannung.




Irgendwann entschlossen wir uns aber doch weiter zu fahren und noch eine Pendenz zu erledigen. Diese Pendenz war wieder Geocaching-Technischer Natur und hiess GC4D. Nochmals ein Urgestein, welches wir auf dieser Reise besuchen wollten. Südlich von Stockholm ist dies der zweitletzte Cache, welcher uns noch zur Jasmer-Challenge fehlt. Muggels verstehen hier jetzt wieder nur Bahnhof – doch ist auch nicht wichtig. Für den Letzten wird uns die Reise dann nochmals in die USA führen, doch zuerst kam jetzt der GC4D. Nach den Niederlagen des Morgens waren wir froh, als Melanie diesen Cache relativ schnell entdecken konnte. Wie viele alte Caches war dieser an einem echt schönen Ort versteckt. Ein schöner Wald mit verworrenen Pfaden am Rande der Vorstadt Stockholms. Doch lange blieben wir trotzdem nicht.


Wir wollten uns für heute wieder einen schönen Übernachtungsplatz suchen – am besten natürlich Gratis. Die letzten zwei Wochen waren eher teuer und nun müssen wir wieder Gegensteuer geben. Und die Stellplätze in Stockholm sind echt teuer. Wie eigentlich alle hier in Schweden. Aber da man ja auf jedem Parkplatz stehen, übernachten und sogar campieren kann wie es einem gerade so gefällt, tun wir das jetzt eben auch. Auf dem Weg zum ersten potenziellen Platz, machten wir noch einen Halt im Bauhaus. Hier kauften wir uns einen Schuko-Stecker, damit wir auch für die nächsten Tage, Wochen, Monate gerüstet sind und uns mit Strom versorgen können. Natürlich leisteten wir uns keinen teuren Übergangsstecker, sondern nur einen nackten Stecker. Um den Rest zusammenzubauen haben wir ja einen Elektriker an Board. Obwohl der eigentlich Urlaub hat.

Also zurück zum Übernachtungsplatz. Der erste befand sich auf einem Hügel. Eigentlich ein Hügelchen. Aber das traue ich mich beinahe nicht zu sagen, denn hier befindet sich das Skigebiet der Umgebung Stockholm. Und auf diese zwei Lifte und die drei Pistenkilometer scheinen sie besonders stolz zu sein. Hier befand sich, wie es sich für ein Skigebiet dieser Grösse gehört, auch ein riesiger Parkplatz für an die 80 Autos. In der Mitte des Parkplatzes thronte zudem ein Anhänger, welcher gefüllt mit Elektroschrott, in den letzten Tagen in Brand gesteckt wurde. Kann man so machen. Da es auch sonst nicht wirklich schön war dort oben, machten wir uns auf die Weitersuche.

Bald schon fanden wir ein weiteres Naturreservat.Wir folgten dem Schild und fanden uns bald an einem kleinen Parkplatz wieder. Dieser liegt nur einen Steinwurf neben dem wunderschönen See, welcher um diese Zeit schon gut besucht war. Die Leute scheinen hier ihren Feierabend an der Sonne zu geniessen. Sofort packten auch wir unsere Badesachen zusammen und setzten uns an den Gömmaren, wie der See heisst. Die Sonne brannte auch um 18 Uhr noch vom Himmel und stand sehr sehr hoch. Wir haben uns ja langsam daran gewohnt, dass sie um 21:30 erst untergeht. Doch dass sie eben auch um 19 Uhr noch so hoch steht ist schon speziell – man könnte fast das Nachtessen vergessen. Aber auch dafür haben wir ja mich an Board. Niemals würde ich eine Mahlzeit verpassen und so haben wir nun gerade auf dem Parkplatz gegessen. Der See hat sich in der Zwischenzeit immer mehr gefüllt (also der Parkplatz auf alle Fälle), doch wir werden wohl doch nochmals versuchen dort einen Platz an der Sonne zu ergattern. Danach wird hier geschlafen und morgen in der Früh geht es auf direktem Weg in die schwedische Hauptstadt.


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