Gestern
Abend haben wir uns dazu entschlossen, das Fenster an der Seitentüre
nicht zu verdunkeln. Wir möchten ein wenig mehr mit der Sonne
aufwachen. Also versuchten wir es erst so und mussten um 23:00 im
Bett wieder merken, wie hell es hier um diese Zeit ist. Doch wir
liessen es so und wachten also heute früh mit dem Sonnenschein auf.
So kann man ja nur gut in den Tag starten. Nach einem leckeren
Frühstück ging es wieder auf die Insel Rømø. Dort wollten wir den
heutigen Tag im Liegestuhl an der Sonne verbringen.
Bald
waren wir wieder am Übergang von Teerstrasse zum Sandstrand. Ich
muss zugeben, dass ich noch nie mit einem so schlechten Gefühl unser
Womo gelenkt habe wie heute. Schon nach ein paar wenigen Metern auf
dem Sand sah ich es schon: das knallrote Rettungsfahrzeug von Klaus
thronte schon am Strand und lächelte mir zu. Wir waren heute echt
früh hier und noch nicht viele Autos sind durch den Sand gefahren,
welcher in der Nacht teilweise durch Wind angehäuft und aufgelockert
wurde. Ich traute mich knapp der Düne entlang ein paar Meter in den
Strand zu fahren. Dort liess ich das Womo stehen. Doch eigentlich
wollten wir ans Wasser. Nun mussten wir eben einen Spaziergang
einlegen. Doch oh weh. Für den Weg zum Wasser und zurück benötigten
wir zu Fuss beinahe eine Viertelstunde. So weit hätten wir den
Strand nicht geschätzt. Aber beim Ablaufen der Route hatten wir auch
bemerkt, dass der Sand relativ hart war. Also wagten wir es: wir
fuhren mit dem Womo ganz nach vorne zum Strand. Eigentlich konnte uns
ja nix passieren. Klaus war da und die nächsten 20 Euro schon fast
griffbereit.
Doch
wir schafften es. Das Womo stand in der vordersten Reihe am Strand.
Neben uns füllten sich die Plätze langsam immer mehr mit anderen
Wohnmobilen und Autos. Hier scheint jeder so weit wie möglich zu
fahren. Und ein paar endeten leider auch heute in einem tiefen
Sandfeld inmitten des Strandes und somit an Klaus' Abschlepphaken.
Auch heute sahen wir den rüstigen Rentner mehrmals ausrücken und
sein Seil spannte sich vor manchem Automobil.
Ansonsten
verbrachten wir den Tag relativ unspektakulär. Wir sassen lesend auf
unseren Stühlen. Ich ausnahmsweise mal wieder in einem Buch (das
analoge Ding aus Papier, zum umblättern und so), Melanie weiterhin
in ihrem Tolino. Dazwischen wollte ich einmal auf Musikhören
umstellen – konnte jedoch meine Kopfhörer nicht finden. Auch
nachdem das ganze Wohnmobil durchforstet war. Ich hoffe ich finde
diese wichtigen Stöpsel wieder.
Zum
ersten Mal in diesem Urlaub haben wir es auch geschafft uns komplett
ins Meer zu stürzen. Trotz wirklich kaltem Wasser musste das heute
sein. Vielleicht kommt die Chance auf ein Bad im Salzwasser nicht so
bald wieder. Ansonsten war es zwar heiss, aber auch teilweise sehr
windig. Der Wind hatte den Vorteil, dass auch an der Sonne die
Temperatur absolut angenehm war. Doch er wirbelte auch immer wieder
viel Sand auf. Der ganze Strand verschwand dann wie im Nebel und
sowohl wir wie auch unser Womo waren komplett sandig. Wer Melanie
kennt, weiss, dass sie Sand hasst. So kam es auch, dass wir uns um
15:00 duschten, das Womo saugten und danach weiterzogen. Auch der Weg
runter vom Strand klappte prima ohne Klaus und so machten wir uns
frisch auf den Weg in den Norden.
Der
nächste Halt war Esbjerg. Dieses schöne Städtchen haben wir bei
unserem letzten Dänemark-Trip irgendwie verpasst, was wir heute
nachholen wollten. Wir fuhren durch das tolle Hafengebiet, entdeckten
ein Lager der riesigen Windrädern und auch die Innenstadt konnten
wir so ein wenig betrachten. Bevor es weiter in den Osten ging, stand
aber noch ein Besuch bei der Installation „Mensch am Meer“ an.
Mensch am Meer sind vier riesige Männer aus weissem Beton, welche
hier sitzen und angsterfüllt aufs Meer starren. Die Riesen sind von
weitem erkennbar und ein kleines Wahrzeichen am Stadtstrand von
Esbjerg geworden. Hier scheint sich die Stadtbevölkerung nach einem
strengen Arbeitstag auch auszuruhen, was an so einem tollen Ort
sicherlich erholsam ist.
Als
letzte Etappe ging es auf der Autobahn in den Osten. Ganz genau nach
Fredericia. Die letzte Stadt bevor das Jütland endet. Hier stehen
wir traumhaft am Hafen. Mit direkter Aussicht auf das Wasser, die
Hafenkräne und die vielen Fischer hier am Kai. Das Ganze dann auch
noch für gratis. So könnte es immer sein. So werden wir nun noch
ein wenig die Aussicht geniessen und ein Bier respektive einen Hugo
geniessen. Morgen sollte es wieder ein ganzes Stück weiter in
Richtung Schweden gehen.
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