Sonntag, 20. Mai 2018

Ein Tag auf dem Wasser

Ganz so früh wie gedacht fanden wir gestern den Weg ins Bett doch nicht. Die Schweizer Hockeynati spielte den Halbfinale gegen Kanada in Kopenhagen und dank Thomas waren wir fast Hautnah dabei. Der Sieg überraschte uns und wir wünschten uns schon beinahe, näher an Kopenhagen zu sein um den Final verfolgen zu können. Doch über 6 Stunden Fahrt waren uns dann doch zu viel. Trotzdem verbrachten wir eine erholsame Nacht hier im schönen Ihlienworth. Das mussten wir auch, da wir heute eine grosse und vor allem anstrengende Tour vor uns hatten. So wurde dann auch herzhaft gefrühstückt, ehe wir uns auf den Weg zum Bootsverleih um die Ecke machten.

Dort wurde heute eine Kanadier (ein Kanu wenn man so will) für uns ins Wasser gelassen. Mit diesem wollten wir heute auf der Medem ein paar Caches holen und für einmal zu Wasser unterwegs sein. Der Einstieg klappte schon einmal recht gut und wir schoben uns die ersten paar Meter vorwärts. Schnell standen wir schon an einem Stauwehr. Also bleib uns nix anderes über als Boot aus dem Wasser, auf die andere Seite tragen, und da wieder rein ins kalte Nass. Bei dem einen Wehr blieb es jedoch und den Rest konnten wir friedlich paddeln. Ab und an kreuzte uns ein Motorboot oder sogar ein Peddalo. Aber viel war hier nicht los. Vor allem zu Beginn kam uns dies zu Gute, da wir uns doch eher im Zick-Zack fortbewegten als ordentlich auf der rechten Seite wie im Strassenverkehr. Doch es klappte immer besser und wir kamen auch immer besser voran. Wir haben die tolle Ruhe und die besondere Nähe zur Natur sehr genossen. Ein ganz anderes Gefühl als zu Fuss oder mit dem Fahrrad.

Nach 10 Kilometern gönnten wir uns die leckeren Brötchen, welche uns Melanie heute Früh schmierte und belegte. Danach kehrten wir um. Denn zurück mussten wir ja auch noch und unsere Arme wurden nicht leichter. Zurück ging es dann schneller, da wir nicht immer für die Caches anhalten mussten. Trotzdem waren wir froh, nach sehr anstrengenden 20 Kilometern endlich wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Eine wirklich tolle Erfahrung und doch anstrengender als gedacht. Anfangs ist es gar nicht so leicht zu steuern und zusammen als Team zu funktionieren. Doch hat man den Dreh mal einigermassen raus macht es Spass und lässt einem die Natur fernab von Wegen einmal von ein einer anderen Seite aus betrachten.

Kamera, GoPro, Handy und so waren während der Fahrt im wasserfesten Fass und darum gab es leider nicht so viel Fotos.





Zurück am Stellplatz beschlossen wir, heute noch einmal hier zu bleiben. Zum Einen waren wir doch ein wenig müde vom Paddeln und zum Anderen war es hier einfach so schön. Alle anderen Camper sassen schon vor ihren Womos an der Sonne und wir wollten es ihnen gleich tun. Und taten es auch. Ich loggte die 31 gefundenen T5-Caches und gönnte mir ein kühles Bier. Danach wurde natürlich nochmals der Grill angeworfen und ein schönes Steak auf den Rost gelegt. So muss das sein.

Somit geht wieder ein toller Tag dem Ende zu und wir freuen uns schon auf die weitere Reise. Wir haben es schon weiter als Hamburg geschafft und trotzdem noch nicht die Hälfte bis ans Nordkap zurückgelegt. Es fühlt sich gar nicht so an, als ob wir so weit weg von unserem Zuhause, unseren lieben Mitmenschen, Freunde, Familie und unserem Charlie sind. Das wohl, weil wir sonst nie so weit weg fahren sondern solche Distanzen bisher immer geflogen sind. Doch bei jedem Blick aufs Navi wird uns bewusst: wir stehen vor den Toren Dänemarks. Dorthin geht es auch bald. Doch zuerst wartet noch ein schönes Gebiet Deutschlands auf uns.

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