Mittwoch, 2. Mai 2018

Von Luxemburg nach Belgien (und wie wir doch wieder in Frankreich landeten)

So. Das war jetzt unsere dritte und definitiv letzte Nacht in Junglinster. Eigentlich wollten wir ja nicht so lange hier bleiben, aber der Stellplatz erwies sich als sehr zentral für alle unsere Ausflüge. Zudem war er gratis und gestern Abend liess schon wieder jemand ein Restguthaben von 96 Cent im Stromautomaten. Wir haben den ganzen Abend von diesem Stromguthaben gezogen und erst irgendwann in der Nacht stellte der Strom ab.

Heute mussten wir ja früh aus den Federn, da wir einen Cache auf 09:15 gebucht hatten. So ging es gleich nach dem Frühstück los zu Uran235. Jemand hat in Russland Uran gestohlen und hier in der Nähe in einem Haus versteckt. Unsere Mission war es das Uran zurückzuholen. Wir fanden uns bald in einem Gebäude wieder und mussten uns durch diverse Rätsel, Schusswechsel und der Suche nach radioaktiven Materialien kämpfen. Wir hatten viel Spass und nachdem auch diese Gefahr aus der Region verbannt war, konnten wir uns wieder auf den Weg gen Norden machen. 






Wir hatten noch zwei kurze Halte in Luxemburg eingeplant. Zum einen war dies das Schloss Beaufort. Eine grosse und gut erhaltene Ruine eines alten Schlosses. Natürlich müsste man für einen Rundgang eine Eintrittsgebühr bezahlen. Doch die Fotos aus dem Inneren erinnern an jede Ruine: Steinmauern und ein paar massive Holzbalken. Das kennen wir. Und das angeschlossene Museum interessierte uns auch nicht so, dass wir den Eintritt bezahlen würden. Wir suchten im Dorf noch kurz eine Apotheke auf, in der Hoffnung ein Antibiotikum für Melanie zu bekommen. Mittlerweile scheinen sich die Nasennebenhöhlen entzündet zu haben – wie bei mir im Januar/Februar. Ohne Rezept bekamen wir aber auch in Luxemburg nichts und man schickte uns zum Arzt. Um 11:50 in eine Arztpraxis platzen? Wer Melanie kennt, weiss dass dies keine Option war. Also fuhren wir weiter.


Nächstes Ziel war Vianden. Auch dort wartete ein Schloss auf uns. Hier steht davon aber noch mehr als nur eine Ruine. Wunderschön thront das riesige Gebäude über der schönen Altstadt. Doch auch hier wird Eintritt verlangt. Zu viel Eintritt finden wir und machen uns auf die Weiterfahrt.



In der Tiefpreisinsel Luxemburg kauften wir noch ein (bei Lidl... wegen den Parkplätzen... wissen treue Leser ja schon), und tankten (1,08 Euro/Liter... huere günschtig). Danach überquerten wir die Grenze zu Belgien. Ich freute mich schon, als ich am ersten Restaurant schon das „Jupiler“-Signet hängen sah. Dieses Lagerbier wurde mir von befreundeten Womo/Cacherfreunden aus Belgien schon mehrfach verabreicht. Für ein Lager ein super Bier. Das können die Belgier eben. Es war noch früh und wir waren weiter gekommen als gedacht. So fuhren wir den nächsten Punkt auf unserer Karte an.

GC40. Muggels haben schon wieder keine Ahnung, doch der Cacher weiss: Oha! GC40 ist der älteste Cache auf europäischem Festland (der Älteste ist in Irland, den haben wir natürlich schon). Der Cache wurde im Juli 2000 versteckt, also nur zwei Monate nachdem die US-Regierung unter Bill Clinton das GPS-Signal für die Normalbevölkerung freigegeben hat. So gesehen ist dieser Ort ein wenig wie ein Pilgerort für Cacher. Bald waren wir da und ein breit ausgetrampelter Weg führte uns in den Wald. Bei den Koordinaten N50° 00.000 E005° 00.000 ist er versteckt. Alles andere ist recht unspektakulär. Normaler Ort (Wald), normale Dose (Munitionskiste). So waren wir schnell wieder weg.

Nun waren wir ja noch immer früh dran. Also weiter zum nächsten Punkt. Dieser war gar nicht weit entfernt. So fuhren wir eine halbe Stunde durch schönste belgische Landschaft zu einem Cache, welcher uns eine verlassene und vergessene Ruine versprach. Kurz bevor wir beim Parkplatz ankamen überquerten wir erneut eine Grenze. Die zu Frankreich. Na dann eben Frankreich und nicht Belgien. Der Cache führte uns dann wirklich zu einer verlassenen mittelalterlichen Festung. Der Name „Moria: The Return“ passte haargenau – was jetzt nur die Herr Der Ringe Fans verstehen werden. Eine riesige Festungsmauer und inmitten ein Tor. Verlassen, vergessen, von der Natur zurückerobert. Wir schossen einige Fotos und widmeten uns wieder den Aufgaben des Caches. Dieser führte uns dann auch noch durch diverse Tunnels. Diese führen durch die Festungsmauer oder queren sie. Teilweise lang, manchmal sehr kurz. Doch immer konnte man aufrecht laufen.




Nachdem auch dieser Cache gefunden war wollten wir uns nach dem Stellplatz für die Nacht umsehen. Schon auf der Anfahrt sahen wir in unserem Stellplatz-App, dass diese Ortschaft (Givet) ein gratis Stellplatz am Wasser besitzt. So gaben wir diesen im Navi ein und waren überrascht, dass er sich in gerade einmal 300 Metern Entfernung befand. So fuhren wir den Stellplatz an und staunten nicht schlecht. Noch näher am Wasser wäre IM Wasser. Unser Womo steht direkt am wundervollen Fluss. Dazwischen nur noch ein kleiner Grünstreifen, auf welchem wir unsere Stühle ausgebreitet und bereits Reis mit Gyros gegessen haben. Auf der anderen Flussseite: alte, historische Häuser. Dicht aneinander gereiht erinnert es fast ein wenig an die berühmten Häuserketten in Kopenhagen oder Amsterdam. Ein traumhafter Ort um den Abend zu geniessen. Um im Campingstuhl zu sitzen und mit einem Bier neben mir diesen Blog zu schreiben.


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