So. Das war jetzt unsere dritte und
definitiv letzte Nacht in Junglinster. Eigentlich wollten wir ja
nicht so lange hier bleiben, aber der Stellplatz erwies sich als sehr
zentral für alle unsere Ausflüge. Zudem war er gratis und gestern
Abend liess schon wieder jemand ein Restguthaben von 96 Cent im
Stromautomaten. Wir haben den ganzen Abend von diesem Stromguthaben
gezogen und erst irgendwann in der Nacht stellte der Strom ab.
Heute mussten wir ja früh aus den
Federn, da wir einen Cache auf 09:15 gebucht hatten. So ging es
gleich nach dem Frühstück los zu Uran235. Jemand hat in Russland
Uran gestohlen und hier in der Nähe in einem Haus versteckt. Unsere
Mission war es das Uran zurückzuholen. Wir fanden uns bald in einem
Gebäude wieder und mussten uns durch diverse Rätsel, Schusswechsel
und der Suche nach radioaktiven Materialien kämpfen. Wir hatten viel
Spass und nachdem auch diese Gefahr aus der Region verbannt war,
konnten wir uns wieder auf den Weg gen Norden machen.
Wir hatten noch zwei kurze Halte in
Luxemburg eingeplant. Zum einen war dies das Schloss Beaufort. Eine
grosse und gut erhaltene Ruine eines alten Schlosses. Natürlich
müsste man für einen Rundgang eine Eintrittsgebühr bezahlen. Doch
die Fotos aus dem Inneren erinnern an jede Ruine: Steinmauern und ein
paar massive Holzbalken. Das kennen wir. Und das angeschlossene
Museum interessierte uns auch nicht so, dass wir den Eintritt
bezahlen würden. Wir suchten im Dorf noch kurz eine Apotheke auf, in
der Hoffnung ein Antibiotikum für Melanie zu bekommen. Mittlerweile
scheinen sich die Nasennebenhöhlen entzündet zu haben – wie bei
mir im Januar/Februar. Ohne Rezept bekamen wir aber auch in Luxemburg
nichts und man schickte uns zum Arzt. Um 11:50 in eine Arztpraxis
platzen? Wer Melanie kennt, weiss dass dies keine Option war. Also
fuhren wir weiter.
Nächstes Ziel war Vianden. Auch dort
wartete ein Schloss auf uns. Hier steht davon aber noch mehr als nur
eine Ruine. Wunderschön thront das riesige Gebäude über der
schönen Altstadt. Doch auch hier wird Eintritt verlangt. Zu viel
Eintritt finden wir und machen uns auf die Weiterfahrt.
In der Tiefpreisinsel Luxemburg kauften
wir noch ein (bei Lidl... wegen den Parkplätzen... wissen treue
Leser ja schon), und tankten (1,08 Euro/Liter... huere günschtig).
Danach überquerten wir die Grenze zu Belgien. Ich freute mich schon,
als ich am ersten Restaurant schon das „Jupiler“-Signet hängen
sah. Dieses Lagerbier wurde mir von befreundeten Womo/Cacherfreunden
aus Belgien schon mehrfach verabreicht. Für ein Lager ein super
Bier. Das können die Belgier eben. Es war noch früh und wir waren
weiter gekommen als gedacht. So fuhren wir den nächsten Punkt auf
unserer Karte an.
GC40. Muggels haben schon wieder keine
Ahnung, doch der Cacher weiss: Oha! GC40 ist der älteste Cache auf
europäischem Festland (der Älteste ist in Irland, den haben wir
natürlich schon). Der Cache wurde im Juli 2000 versteckt, also nur
zwei Monate nachdem die US-Regierung unter Bill Clinton das
GPS-Signal für die Normalbevölkerung freigegeben hat. So gesehen
ist dieser Ort ein wenig wie ein Pilgerort für Cacher. Bald waren
wir da und ein breit ausgetrampelter Weg führte uns in den Wald. Bei
den Koordinaten N50° 00.000 E005° 00.000 ist er versteckt. Alles
andere ist recht unspektakulär. Normaler Ort (Wald), normale Dose
(Munitionskiste). So waren wir schnell wieder weg.
Nun waren wir ja noch immer früh dran.
Also weiter zum nächsten Punkt. Dieser war gar nicht weit entfernt.
So fuhren wir eine halbe Stunde durch schönste belgische Landschaft
zu einem Cache, welcher uns eine verlassene und vergessene Ruine
versprach. Kurz bevor wir beim Parkplatz ankamen überquerten wir
erneut eine Grenze. Die zu Frankreich. Na dann eben Frankreich und
nicht Belgien. Der Cache führte uns dann wirklich zu einer
verlassenen mittelalterlichen Festung. Der Name „Moria: The Return“
passte haargenau – was jetzt nur die Herr Der Ringe Fans verstehen
werden. Eine riesige Festungsmauer und inmitten ein Tor. Verlassen,
vergessen, von der Natur zurückerobert. Wir schossen einige Fotos
und widmeten uns wieder den Aufgaben des Caches. Dieser führte uns
dann auch noch durch diverse Tunnels. Diese führen durch die
Festungsmauer oder queren sie. Teilweise lang, manchmal sehr kurz.
Doch immer konnte man aufrecht laufen.
Nachdem auch dieser Cache gefunden war
wollten wir uns nach dem Stellplatz für die Nacht umsehen. Schon auf
der Anfahrt sahen wir in unserem Stellplatz-App, dass diese Ortschaft
(Givet) ein gratis Stellplatz am Wasser besitzt. So gaben wir diesen
im Navi ein und waren überrascht, dass er sich in gerade einmal 300
Metern Entfernung befand. So fuhren wir den Stellplatz an und
staunten nicht schlecht. Noch näher am Wasser wäre IM Wasser. Unser
Womo steht direkt am wundervollen Fluss. Dazwischen nur noch ein
kleiner Grünstreifen, auf welchem wir unsere Stühle ausgebreitet
und bereits Reis mit Gyros gegessen haben. Auf der anderen
Flussseite: alte, historische Häuser. Dicht aneinander gereiht
erinnert es fast ein wenig an die berühmten Häuserketten in
Kopenhagen oder Amsterdam. Ein traumhafter Ort um den Abend zu
geniessen. Um im Campingstuhl zu sitzen und mit einem Bier neben mir
diesen Blog zu schreiben.
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