Donnerstag, 3. Mai 2018

Südbelgien (und wie wir doch noch den Weg weg von Frankreich gefunden haben)

Nachdem ich gestern den Blog in die Tasten gehauen habe,haben wir zwei den Abend bei Sonnenschein und mit bester Aussicht auf dem Stellplatz verbracht. Als es dunkel war, bot sich ebenfalls eine spektakuläre Aussicht. Dies verband ich doch gleich mit meinem Hobby, packte die Kamera mit einem Stativ und diversen Objektiven und verschwand nach draussen. Melanie blieb im Womo und las ihr Buch. Mit der Spiegelung des Wassers kamen ein paar super Fotos raus, was mich natürlich sehr freute. Ich legte mich aber bald zu Melanie ins Bett und las an meinem Buch weiter. Es war echt so spannend, dass ich es kurzerhand fertig las. Dementsprechend war auch schon wieder ein wenig später.



Heute klingelte der Wecker trotzdem in der Früh, da doch einiges anstand. Wir sind wie jeden Tag noch ein wenig im Bett gelegen und freuten uns, nicht sofort nach dem Weckton aufstehen zu müssen. Doch heute wurde diese Ruhe durch ein harsches Klopfen am Womo gestört. Was denn da los? Da ein Teil des Stellplatzes gestern in einer Pfütze lag, sind wir mit dem Womo ein wenig weiter nach vorne gefahren und unsere Schnauze ragte ein wenig in die Wiese. Und genau das störte nun die emsigen Stadtarbeiter bei der Wiesenpflege. Mit an die 10 Mann und diversen Rasenmähern und Trimmern waren sie unterwegs. Wir fuhren einen Meter zurück und blieben dann noch so stehen, bis wir gefrühstückt hatten.

Danach ging es los. Unser erstes Ziel war Dinant. In Belgien. Also ging es wieder über die Grenze in Richtung Norden, wo uns mit Dinant ein sehr schönes Städtchen versprochen wurde. Und das war es auch. Enge, verwinkelte Gassen. Alte, typisch belgische Häuser, unterbrochen nur von schönen Kirchen oder Verwaltungsgebäuden. Oben über der Stadt thront eine alte Festung, welche mit einer Luftseilbahn erreichbar wäre. Wir lösten uns aber nur ein 30 Minuten Parkticket (weil gratis) und erkundeten den Kern der Stadt.





Als nächstes stand wieder etwas Cacher-Technisches auf dem Programm. An der Grenze zu Frankreich (eigentlich sogar wieder IN Frankreich) warteten drei Caches auf uns. Die Caches waren erst vor drei Tagen versteckt worden und wurden noch von niemandem besucht. Der Cacher merkt: es winken drei FTFs (First to Founds). Es ist immer ein wenig speziell, wenn man der erste ist, welcher ein Cache findet und so macht man eben auch einmal einen Umweg. Dieser führte uns über Landstrassen (dazu gleich noch) nach Frankreich. Man man man, immer dieses Frankreich. Da wollten wir kein einziges Mal hin und doch hab ich das Gefühl wir verbringen den halben Urlaub hier. Auf alle Fälle war es eine sehr schöne Fahrt und wir legten den ein oder anderen Halt ein um die Gegend zu geniessen. Schon dafür hat sich der Umweg gelohnt. Die Caches waren dann nicht wirklich speziell, doch wir freuten uns über drei FTF.


Weiter wieder nach BELGIEN! SO! Jetzt bleiben wir hier und fahren weit weg von diesem Frankreich. Doch nach dem Besuch von Luxemburg bekommt man in Belgien einen kleinen Schock. Eigentlich sieht es hier aus wie in Luxemburg. Eigentlich. Als Schweizer hat man im Urlaub immer dasselbe Problem. Nirgends ist es so schick, so sauber und so ordentlich wie daheim. Ist ja oftmals auch das schöne am Urlaub – doch kann auch nerven. Doch dann fahrt mal nach Luxemburg. Für mich gleich von allem noch ein Fünkchen mehr. Alles ist sehr sauber, die Leute überfreundlich und alles läuft sehr ordentlich ab. Da ist Belgien schon anders. Ich habe noch KEINEN Autofahrer mit Geduld erlebt. Es wird gehupt, geflucht, gedrängelt und überholt. Immer und überall. Und das auf den ziemlich schlechtesten Strassen, welche ich je sah. Hier muss es reichen ein Auge auf den Verkehr zu haben. Das Andere muss auf der Fahrbahn sein. Auch ausserorts oder auf der Autobahn sind riesige Schlaglöcher keine Seltenheit. Gewisse Abschnitte fühlen sich hier an wie eine Schotterpiste in den Schweizer Bergen. Ich denke ich muss heute eine Schrauben-Kontrolle am Womo vornehmen. Aber Hauptsache die Autobahnen sind in der Nacht alle beleuchtet (kostet zwar saumässig Strom, doch sonst sieht man ja die tollen Schlaglöcher nicht)! So, jetzt aber genug genörgelt, denn Belgien ist abgesehen von so einigen Dingen ein wirklich schönes Land mit tollen Landschaften und schönen (wenn eben auch verlotterten) Dörfern.

So machten wir uns an einer dieser besonders schönen Stellen. Den Hallerbos. Ein Wald in welchem Ende April farbenfrohes passiert. Aus dem Waldboden schiessen die Hyazinthen (hoffentlich ist das richtig geschrieben, meine Mutter wird mich ansonsten sofort korrigieren) und ein violettes Blumenmeer entsteht. Wir machten uns auf den Weg das Spektakel zu sichten und waren wirklich entzückt. Der Waldboden ist verschwunden. Überall regiert violett und das auf einer riesigen Fläche. Denn der Wald ist echt kein Wäldchen. Wir wanderten über eine Stunde umher und trafen neben den Hyazinthen auch noch weisse, uns unbekannte, Blumen an, welche an dieser Stelle den Waldboden weiss färbten.






Nun weiter in Richtung Brüssel. Morgen möchten wir den Walibi Freizeitpark besuchen. Und je näher wir dem Park morgen schon sind, desto weniger müssen wir uns durch den Morgenverkehr um Brüssel plagen. Unterwegs lockte uns ein Schild noch in einen Park, in welchem ein wirklich schönes Anwesen liegt. Dieses haben wir natürlich auch erkundet und waren verblüfft ab solch einem schönen Haus und blumenreichen Garten.




Wir kamen mal wieder nicht vom Fleck – aber sind heute wenigstens nicht wieder in Frankreich gelandet. Wir hatten noch keinen Schlafplatz und auch nur noch wenig Wasser, dafür viel Hunger. Doofe Kombination. Das Wasserproblem lösten wir an einer Tankstelle, dessen Angestellter uns netterweise erlaubte, 60 Liter Wasser vom Hahn zu beziehen. Das Schlafproblem haben wir eventuell gelöst – stehen wir nun im Wald auf dem Parkplatz einer Kirche. Und auch das Hungerproblem ist definitiv gelöst, nachdem Melanie uns ein leckeres Nachtessen gekocht hat. Nun bleiben wir einmal hier und schauen, ob uns noch jemand zum Verlassen auffordert, was wir aber nicht glauben.

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