Ein zweites Mal erwachten wir heute in
Ihlienworth. Doch heute sollte uns der Weg schon gleich nach dem
Frühstück wieder weiter in den Norden führen. Den Wecker hatten
wir aber irgendwie glatt verschlafen und so begann der Tag mit einer
Stunde Verzögerung. Das lag sicherlich daran, dass es doch wieder
spät wurde gestern. Grund war natürlich das Finalspiel der
Schweizer Hockeynationalmannschaft gegen Schweden. Ich dachte mir,
dass hier klare Kräfteverhältnisse herrschen werden – doch weit
gefehlt. Nach einer torlosen Verlängerung standen nur noch 5
Penaltys zwischen der Nati und der Goldmedaille. Leider sollte es
aber nicht sein und wir verloren dieses Spiel, dürfen aber mit
Silber mehr als zufrieden sein. Wieder konnten wir das Spiel nicht
schauen. Doch durch unseren Kommentator Thomas (und bis zur Pause
auch meine Mutter) durften wir beinahe live dabei sein. Das
Penaltyschiessen schauten wir dann sogar auf 20Minuten – dafür
lohnten sich die paar Megabytes dann schon. Ja und darum starteten
wir heute eben doch eine Stunde später in den Tag. Doch auch heute
war uns das relativ egal. Wir stärkten uns für den Tag und fuhren
los.
Das erste Ziel war die Elbefähre
welche uns von Wischhafen nach Glückstadt brachte. Würde man hier
die Elbe nicht mit der Fähre überqueren wollen, müsste man
praktisch bis Hamburg zurückfahren. Denn hier über den Elbkanal
kommen die ganz grossen Brummer nach Hamburg und die passen nicht
einfach so unter einer Brücke durch. Zudem ist die Elbe hier auch
ganz schön breit. Sogar die Fähre hatte fast 20 Minuten sie zu
queren. Es war unsere erste Fährverbindung auf unserem Roadtrip.
Doch es wird wohl definitiv nicht die Letzte sein.
Nachdem die Überquerung also bestens
geglückt war, konnte es weitergehen. Wie immer alles nordwärts.
Dort erwartete uns Brunsbüttel. Der Name kam uns aus Erzählungen
von Thomas und Iris bekannt vor und der Ort schien auch spannend zu
sein. Wir parkten ein wenig ausserhalb am Sportplatz und fuhren mit
den Rädern in die Stadt. Dort fand gerade ein Trödel- und
Fischmarkt statt. Während uns Ersteres nicht so interessierte,
mochten die Fischbrötchen doch schon eher zu überzeugen. So
genossen wir ein leckeres Mittagessen und besichtigten noch die
riesige Schleusenanlage, welche Brunsbüttel so berühmt macht.
Riesige Schiffe fahren hier durch und sind für einmal zum Anfassen
nahe. Leider konnten wir gerade kein riesiges Exemplar erhaschen.
Doch auch so war es ein interessanter Ort.
Nächster Halt war
Friedrichskoog-Spitze. Dieser Punkt sah auf dem Navi interessant und
natürlich aus. Ebenfalls erwartete einem da wieder ein 2 Kilometer
langer Damm ins Meer. Mit Cache. Doch so natürlich und verschlafen
war das da nicht. Wir sind voll in einen Touristenort geraten. Durch
die Ebbe war hier zudem wieder nichts als Wattenmeer bis zum
Horizont. Das Wattenmeer ist wirklich traumhaft schön. Doch es sieht
überall genau gleich aus. So entschlossen wir uns, lieber weiter zu
fahren.
An unserem nächsten Halt erwartete uns
aber noch viel mehr Tourismus. Massentourismus vom Feinsten – und
wir kommen an Pfingstmontag. Parkplätze überfüllt und ein Chaos
überall. Immerhin war schon gegen 15 Uhr und die meisten Besucher
waren mit der Abreise beschäftigt. Uns traf dann beinahe der Schlag,
als wir sahen, dass wir für den Parkplatz 4 Euro bezahlen sollten
(gibt nur Tageskarten). Nene! So nicht mit uns. Ich begab mich auf
den Parkplatz und fing an die abreisenden Leute anzuquatschen. Die
brauchen das Parkticket ja nicht mehr. Der erste hatte leider eine
Monatskarte (welche er nicht rausrücken wollte), doch schon der
Zweite war so freundlich uns das Ticket abzutreten. Nun aber nichts
wie an den riesigen Sandstrand.
Schon bald bemerkten wir Problem Nummer
zwei. An jedem nur so erdenklichen Zugang zum Strand stand Personal,
welches Eintritte zu kontrollieren schien. Nanu... nun sollten wir
noch pro Person 3 Euro für den Strandzugang bezahlen. Obwohl wir
doch nur kurz mal durchschlendern und ein Eis essen wollten. Also
ging dasselbe wieder von Vorne los. Ein paar Meter nach dem Eingang
passten wir die abreisenden Touristen ab und erhielten prompt wieder
zwei Tageskarten, mit welchen uns der Zugang problemlos gewährt
wurde. Perfekt. Nun waren wir also am Strand. Ein wirklich riesiger
und traumhafter Sandstrand breitete sich vor uns aus und wir
entledigten uns sofort unserer Schuhe und Socken. Im Gegensatz zu den
Stränden im Süden war hier der Sand trotz Sonne schön angenehm.
Das lag am Wind, welcher auch die Lufttemperatur von 25°C gefühlt
um 10°C abkühlte. Aber in Shirts und Shorts war es auszuhalten. Wie
man hier seinen Strandurlaub im Bikini geniessen kann ist für uns
Süden-Reisende jedoch nicht ganz so nachzuvollziehen. Wir gönnten
uns ein Eis im Liegestuhl und besuchten nebenbei noch einen
Webcam-Cache (gelegt von tuxracer – einem Cacher aus unserer
Heimatregion). Nach diesem Gratis-Ausflug mussten wir uns aber schon
wieder auf den Weg zu unserer nächsten Übernachtungsstation
begeben. Der Tag heute ging schnell vorbei und unsere nächste
Station ist relativ fix.
Heute früh entschlossen wir uns schon,
die nächsten beiden Tage die Nordseeinseln Föhr und Amrum zu
besuchen. Das Wetter für die nächsten beiden Tage ist super und so
wollten wir den Besuch der Inseln nicht nach hinten schieben. Auf die
Inseln werden wir per Fähre reisen. Als Tagestouristen jedoch nur
mit dem Fahrrad, denn das ist wesentlich kostengünstiger als mit dem
Womo. Der Stellplatz ist gratis und 8 Kilometer vom Fährhafen
entfernt. Mal sehen, ob wir morgen mit den Rädern zum Hafen fahren
oder ob wir bis dort das Womo nehmen und dieses kostenpflichtig dort
abstellen. Für heute stehen wir hier mitten im Nirgendwo, im Grünen,
umgeben von einem Deich, vielen Schafen und einigen Wohnmobilen.
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