Mittwoch, 16. Mai 2018

Heide Park in Soltau zum Ersten...

Früh klingelte uns heute der Wecker aus den Federn. Doch wir hatten keine Lust aufzustehen, da der Park ja sowieso erst um 10 seine Tore öffnet. Doch da haben wir unsere Rechnung ohne den Parkwächter gemacht. Um 08:20 klopfte er an unser Womo und wollte die 6 Euro Parkplatzgebühren für den heutigen Tag haben. Natürlich überreichten wir ihm diese und machten uns ans Frühstück. Heute nun geht es endlich in den Heidepark. Auf diesen Park hatten wir uns fast am meisten gefreut, da man diesen doch auch in der Schweiz kennt, darüber spricht, er leider viel zu weit weg ist. Da man online gekaufte Karten hier ausdrucken MUSS und wir dazu keine Möglichkeit hatten, mussten wir unser Ticket noch an der Tageskasse holen und machten uns deshalb bei Zeiten auf den Weg dorthin.

Dort waren wir sehr überrascht. Ein Tageseintritt kostet 46 Euro. Das ist ja an und für sich ganz okay für den zweitgrössten Freizeitpark in Deutschland. Doch wie ein schlechter Scherz klang die „Saisonkarte Thrill Pass“. Diese gilt als Jahresabonnement, bis auf einige ausgenommene Daten (Pfingsten. Auffahrt. Sommerferien, Tag der Einheit etc.) bis Ende Saison. Und diese kostet 46 Euro. Jetzt kommt er wieder zum Zug: der aufmerksame Leser, der bemerkt, dass ein Tag und eine ganze Saison genau gleich viel kostet. Wir befragten die sehr freundliche Dame an der Kasse genau danach und sie bestätigte uns, unsere Entdeckung. So wurde hastig ein Entschluss gefasst: wir lösten uns eine Saisonkarte und bleiben anstelle von einem Tag deren Zwei hier. Wir haben die Zeit, sind frei, haben nichts weiter gebucht oder geplant – das machen wir jetzt so.

Um Punkt 10 wurde der Park dann mit einer kleinen Show eröffnet. Diese vermochte schon einmal sehr zu gefallen. Wir eilten sofort auf die Achterbahn „Krake“. Dabei handelt es sich um einen Dive-Coaster. Bei einem solchen ist es wirklich sehr zu empfehlen in der ersten Reihe zu sitzen. Hinten macht diese Art Achterbahn wenig Spass (anders als andere Achterbahnen, welche immer in der hintersten Reihe am besten sind, Stichwort: G-Kräfte). So schafften wir es in die erste Reihe zu kommen ohne grosse Wartezeit und der Adrenalinspiegel war auch schon gehoben für den heutigen Tag. Diesen verbrachten wir mit vielen Achterbahnen und Attraktionen in diesem schönen Park. So lange bis um 16:30 die Botschaft von einem Gewitter die Runde machte und sämtliche Anlagen geschlossen wurden. Kurz vor 17:00 kam dann die Entscheidung, den Park komplett zu schliessen und alle nach Hause zu schicken. Vor dem Eingangstor fanden wir immerhin noch einen Essensstand, welcher uns noch ein Nachtessen servierte. Da wir heute schon weiter wollten, sitzen wir nun mit leerem Kühlschrank auf dem Parkplatz. Aber Essen gibt es im Park ja genug.

Allgemein gesagt mag der Heide Park zu gefallen. Die Achterbahnen sind toll zu fahren und jede ein spezieller Thrill. Besonders die „Flug der Dämonen“ begeisterte uns und birgt ein komplett neues Fahrgefühl. Zudem fiel uns die Bobbahn mit einer sehr langen Fahrdauer und tollen Streckenelemente positiv auf. Dafür sind andere Achterbahnen wie Limit und Big Loop sehr in die Jahre gekommen und holpern vor sich hin. Die grosse Colossos (Holzachterbahn) ist aufgrund ihres schlechten Zustandes sogar schon seit 2016 geschlossen. Der Park ist teils aufwändig gemacht und versucht mit Europa Park und Efteling mitzuhalten, was aber nicht wirklich gelingt. Es ist schon ein wenig dekoriert – aber ohne jeglichen Zusammenhang und ohne irgendwo ins Detail zu gehen. Der Park selbst ist grün, gepflegt und schön gestaltet. Aber überall entdeckt man wieder brache Flächen, Baustellen und Überbleibsel von abgerissenen Fahrgeschäften. Ruhigere und sehr aufwändig gestaltete Fahrgeschäfte wie im Europa Park oder Efteling sucht man hier vergebens.

So das klang jetzt brutal. Doch man muss zwei Dinge festhalten: Der Europa Park hat uns seit Jahren (bei mir spreche ich da von ca. 27 Jahren) sehr verwöhnt. Und dann kam vor einer Woche der Efteling, welcher uns zeigte, dass auch andere Parks in der Liga mitspielen können. Und dann ist das hier einfach nicht dasselbe. Jedoch würde ich nie sagen, dass es ein schlechter Park ist. Überhaupt nicht. Wenn man in der Gegend ist kann man den gut einmal besuchen und die tollen Achterbahnen geniessen.

Wir stehen jetzt also noch immer hier auf dem Bus-Parkplatz des Heide Parks und werden also auch noch eine Nacht hier verbringen. Morgen früh sind wir bereit wenn der Parkwächter kommt und haben die 6 Euro auch schon bereit gelegt. Wir werden sicherlich auch morgen nochmals einen spassigen Tag hier haben und sobald wir genug gesehen haben, fahren wir weiter nach Hamburg. Dort haben wir wohl auch einen Stellplatz direkt in der Stadt und machen morgen Abend die Reeperbahn unsicher – also nicht wundern, wenn der nächste Bericht erst morgen spät oder gar erst am Freitag kommt.





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