Früh klingelte uns heute der Wecker
aus den Federn. Doch wir hatten keine Lust aufzustehen, da der Park
ja sowieso erst um 10 seine Tore öffnet. Doch da haben wir unsere
Rechnung ohne den Parkwächter gemacht. Um 08:20 klopfte er an unser
Womo und wollte die 6 Euro Parkplatzgebühren für den heutigen Tag
haben. Natürlich überreichten wir ihm diese und machten uns ans
Frühstück. Heute nun geht es endlich in den Heidepark. Auf diesen
Park hatten wir uns fast am meisten gefreut, da man diesen doch auch
in der Schweiz kennt, darüber spricht, er leider viel zu weit weg
ist. Da man online gekaufte Karten hier ausdrucken MUSS und wir dazu
keine Möglichkeit hatten, mussten wir unser Ticket noch an der
Tageskasse holen und machten uns deshalb bei Zeiten auf den Weg
dorthin.
Dort waren wir sehr überrascht. Ein
Tageseintritt kostet 46 Euro. Das ist ja an und für sich ganz okay
für den zweitgrössten Freizeitpark in Deutschland. Doch wie ein
schlechter Scherz klang die „Saisonkarte Thrill Pass“. Diese gilt
als Jahresabonnement, bis auf einige ausgenommene Daten (Pfingsten.
Auffahrt. Sommerferien, Tag der Einheit etc.) bis Ende Saison. Und
diese kostet 46 Euro. Jetzt kommt er wieder zum Zug: der aufmerksame
Leser, der bemerkt, dass ein Tag und eine ganze Saison genau gleich
viel kostet. Wir befragten die sehr freundliche Dame an der Kasse
genau danach und sie bestätigte uns, unsere Entdeckung. So wurde
hastig ein Entschluss gefasst: wir lösten uns eine Saisonkarte und
bleiben anstelle von einem Tag deren Zwei hier. Wir haben die Zeit,
sind frei, haben nichts weiter gebucht oder geplant – das machen
wir jetzt so.
Um Punkt 10 wurde der Park dann mit
einer kleinen Show eröffnet. Diese vermochte schon einmal sehr zu
gefallen. Wir eilten sofort auf die Achterbahn „Krake“. Dabei
handelt es sich um einen Dive-Coaster. Bei einem solchen ist es
wirklich sehr zu empfehlen in der ersten Reihe zu sitzen. Hinten
macht diese Art Achterbahn wenig Spass (anders als andere
Achterbahnen, welche immer in der hintersten Reihe am besten sind,
Stichwort: G-Kräfte). So schafften wir es in die erste Reihe zu
kommen ohne grosse Wartezeit und der Adrenalinspiegel war auch schon
gehoben für den heutigen Tag. Diesen verbrachten wir mit vielen
Achterbahnen und Attraktionen in diesem schönen Park. So lange bis
um 16:30 die Botschaft von einem Gewitter die Runde machte und
sämtliche Anlagen geschlossen wurden. Kurz vor 17:00 kam dann die
Entscheidung, den Park komplett zu schliessen und alle nach Hause zu
schicken. Vor dem Eingangstor fanden wir immerhin noch einen
Essensstand, welcher uns noch ein Nachtessen servierte. Da wir heute
schon weiter wollten, sitzen wir nun mit leerem Kühlschrank auf dem
Parkplatz. Aber Essen gibt es im Park ja genug.
Allgemein gesagt mag der Heide Park zu
gefallen. Die Achterbahnen sind toll zu fahren und jede ein
spezieller Thrill. Besonders die „Flug der Dämonen“ begeisterte
uns und birgt ein komplett neues Fahrgefühl. Zudem fiel uns die
Bobbahn mit einer sehr langen Fahrdauer und tollen Streckenelemente
positiv auf. Dafür sind andere Achterbahnen wie Limit und Big Loop
sehr in die Jahre gekommen und holpern vor sich hin. Die grosse
Colossos (Holzachterbahn) ist aufgrund ihres schlechten Zustandes
sogar schon seit 2016 geschlossen. Der Park ist teils aufwändig
gemacht und versucht mit Europa Park und Efteling mitzuhalten, was
aber nicht wirklich gelingt. Es ist schon ein wenig dekoriert –
aber ohne jeglichen Zusammenhang und ohne irgendwo ins Detail zu
gehen. Der Park selbst ist grün, gepflegt und schön gestaltet. Aber
überall entdeckt man wieder brache Flächen, Baustellen und
Überbleibsel von abgerissenen Fahrgeschäften. Ruhigere und sehr
aufwändig gestaltete Fahrgeschäfte wie im Europa Park oder Efteling
sucht man hier vergebens.
So das klang jetzt brutal. Doch man
muss zwei Dinge festhalten: Der Europa Park hat uns seit Jahren (bei
mir spreche ich da von ca. 27 Jahren) sehr verwöhnt. Und dann kam
vor einer Woche der Efteling, welcher uns zeigte, dass auch andere
Parks in der Liga mitspielen können. Und dann ist das hier einfach
nicht dasselbe. Jedoch würde ich nie sagen, dass es ein schlechter
Park ist. Überhaupt nicht. Wenn man in der Gegend ist kann man den
gut einmal besuchen und die tollen Achterbahnen geniessen.
Wir stehen jetzt also noch immer hier
auf dem Bus-Parkplatz des Heide Parks und werden also auch noch eine
Nacht hier verbringen. Morgen früh sind wir bereit wenn der
Parkwächter kommt und haben die 6 Euro auch schon bereit gelegt. Wir
werden sicherlich auch morgen nochmals einen spassigen Tag hier haben
und sobald wir genug gesehen haben, fahren wir weiter nach Hamburg.
Dort haben wir wohl auch einen Stellplatz direkt in der Stadt und
machen morgen Abend die Reeperbahn unsicher – also nicht wundern,
wenn der nächste Bericht erst morgen spät oder gar erst am Freitag
kommt.
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