Dienstag, 15. Mai 2018

Ein Besuch in Wilhelmshaven

Heute früh liessen wir die Sonne durch das Fenster ins Bett scheinen. Eine durchzogene Nacht lag hinter mir. Melanie hat wieder geschlafen wir ein Stein. Doch ich hatte ein Problem: Frösche. Ja für die, die es noch nicht wissen: ich hab Angst vor Fröschen. Wie andere vor Spinnen oder Schlangen. Doch die Frösche können mir im Womo ja nix – das weiss ich und darum hatte ich auch keine Angst vor den Fröschen. Aber die kleinen Viecher sassen einen Meter hinter uns in einem kleinen Bach und machten einen Höllenlärm. Ihr lacht jetzt wahrscheinlich. Aber ihr glaubt nicht, was Frösche für einen Lärm machen können. Ich bin zwar irgendwann eingeschlafen, wachte aber immer wieder auf. Irgendwann reichte es mir und ich griff zu Ohrstöpseln. Ab da war die Nacht eine ruhige.

Doch wie beschrieben schien heute ja wieder die Sonne. Schon früh Morgens war es heiss. Nur Melanie hatte kalt und die morgendliche Reklamation, dass ich die Heizung abgedreht habe, kam schon vor dem Frühstück. Mir egal: sie hat dafür wenigstens super durchgeschlafen ;) Beim Frühstück grübelten, was wir heute denn so anstellen. Uns war klar, dass wir uns Wilhelmshaven ansehen möchten und uns danach via Bremen nach Soltau zum Heidepark begeben. Nun brauchten wir noch einen Parkplatz möglichst im Zentrum von Wilhelmshaven. Mit Platz für ein Womo. Doch wieso eigentlich? Unser Stellplatz lag nur knapp 8 Kilometer ausserhalb der Stadt, das Wetter war bestens und die Fahrräder nach den letzten Tagen auch gut eingefahren.

So liessen wir unser Womo am See zurück, schwangen uns auf die Räder und machten uns auf den Weg in die Stadt. Natürlich wurde hier und da für einen Cache gehalten, doch generell waren wir gut unterwegs. Bald waren wir schon in der Stadt und fuhren durch die schönen Parkanlagen und Strassen der Innenstadt. Wirklich eine wundervoll grüne Stadt, welche uns hier begrüsste. Wir beide freuten uns auch auf ein leckeres Fischbrötchen am Hafen. Gestern gab es die überall, doch wir hatten Mittagessen dabei, welches gegessen werden musste. Doch auch heute sollte es kein Fischbrötchen für uns geben. Chance verpasst – Pech gewesen. Obwohl Wilhelmshaven direkt am Meer liegt, einen Hafen, einen Deich und diverse Strände besitzt, gibt es hier keine Hafenpromenade oder dergleichen. Keine Flaniermeile. Keine Souvenirläden. Als ob sich hier noch nie ein Tourist in die Stadt gewagt hätte. Wir fragten auch bei Google nach, welcher uns aber auch nicht gross helfen konnte. So gab es eben nur einen Notfall-Apfel für zwischendurch und weiter ging die Reise. Dem schönen Deich entlang und danach durch die tollen Vororte wieder zurück zum See. Kurz vor dem See konnten wir heute sogar noch unseren 7'000sten Geocache finden. Eine beträchtliche Zahl an Punkten welche auch für traumhafte Orte, lustige und spannende Abenteuer sowie kostbare Freundschaften und lieb gewonnenen Menschen steht.






Wir waren also zurück am See. Das GPS zeigte eine zurückgelegte Strecke von 32 Kilometern. Diese Leistung feierten wir doch gleich mit einer belgischen Waffel und einer Dusche. Das Duschen nach so einer Tour im Womo lässt sich nur schwer beschreiben. Es ist wie duschen Zuhause – nur viel besser. Man fühlt sich wie neu geboren und wenn man es im Womo an einem Parkplatz am See macht, fühlt man sich frei. Frisch und frei. Nach dem Duschen entschlossen wir uns, nicht gleich nach Soltau zu fahren. Was sollen wir auch so früh dort? Am See schien die Sonne, wer weiss wie es in Soltau aussieht. So holten wir die Stühle und Tolinos hervor und sonnten uns noch eine Stunde.

Dann ging es aber los. Zuerst erkundeten wir noch warum die Stadt Sande die wohl wohnmobilfreundlichste Stadt bisher war. Neben 6 kostenlosen Stellplätzen bot sie auch eine ebenso kostenlose Ver- und Entsorgung an. Diese Stelle fuhren wir nun an und trafen auf einen Deutschen, dessen Womo an der Entsorgungsstelle stand, während er daneben auf der Bank sass. Er dachte nicht einmal daran, sein Womo da wegzufahren, sondern lief noch auf uns zu. Es täte ihm leid, sagte er uns. Aber sein Womo mache keinen Mucks mehr und der ADAC brauche noch eine Stunde ehe er hier sei. Ouuu das ist natürlich gar nicht toll. Doch wir konnten trotzdem alles entsorgen (dank einem 2 Meter Abwasserschlauch – braucht man hier im Norden öfters) und sogar noch gratis unseren Wassertank befüllen. Wirklich toll, wie die Stadt Sande einem hier verwöhnt.

Die Fahrt nach Soltau war dann eher unspektakulär. Das Navi verkündete irgendwann 110 Minuten Stau – jedoch nur um uns zu schockieren, denn kurz darauf war der wieder weg (oder eine andere Route wurde gefunden). Wir hielten noch kurz in Bremen, um auch in diesem Bundesland einen Cache zu besuchen (das verstehen jetzt echt nur Geocacher) und fanden uns bald am Heide-Park wieder. Hier dürfen wir auf dem Bus-Parkplatz gratis übernachten, wovon wir gerne Gebrauch machen. Nun freuen wir uns auf einen Tag im Park morgen und machen uns einen gemütlichen Abend.

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