Samstag, 26. Mai 2018

Der erste Tag in Schweden

Eine ruhige und lange Nacht versprach uns heute einen besseren Einstieg in den Tag. Nach dem Frühstück nahmen wir uns vor, der Westküste von Schweden in Richtung Norden zu folgen. Wir machten uns bei Zeiten auf den Weg, um das tolle Wetter zu geniessen.

Ein erster Halt war sehr spontan. Wir fuhren an einem interessant aussehenden Gebäude vorbei und ich trat ordentlich auf die Bremse um den Parkplatz noch zu erwischen. Ein Schild verriet uns den Namen „Krapperup“ und dass es sich hierbei um ein riesiges Anwesen handelt. Dieses Anwesen ist bis auf einige private Bereiche zugänglich. Und das sogar kostenfrei. Wir machten erst ein paar Fotos vom Haus und den tollen Bäumen zur Strasse hin, ehe wir den Zugang zum Anwesen fanden. Dort spazierten wir durch einen schönen Park mit einer penibel gemähten Wiese und diversen Bäumen aus aller Welt. Ein wenig wie eine Ausstellung. Plötzlich entdeckten wir einen schönen Rhododendron, welchen wir fotografieren wollten. Dabei entdeckten wir eine Allee durch wundervolle meterhohe Rhododendron-Büsche, welche zu einem kleinen schönen Park mit Springbrunnen führte. Wirklich ein wunderschönes und lauschiges Plätzchen.





Danach ging es weiter zur ersten Landzunge, welche ins Meer ragt. Das Kullaberg Naturreservat erwartete uns mit bestem Wetter und einem grossen Parkplatz. Hier starteten wir unsere Wanderung zu diversen Punkten, an welchen jeweils ein Geocache auf uns wartete. Wir starteten an einem schönen Aussichtspunkt ehe es an einem Feuchtgebiet vorbei zu einer Erhöhung ging. Dieser Hügel war doch relativ streng zu erklimmen. Nicht zuletzt wegen den hohen Temperaturen. Doch die Aussicht dort oben entschädigte für alles. 360° Panorama über die ganze Halbinsel und bis nach Dänemark.



Weiter führte die Wanderung zum nächsten „Spitz“. Hier ist die Geschichte ein weniger trauriger. Vier Piloten einer Armeeeinheit Schwedens fanden hier den Tod, als sie mit ihren vier Maschinen, bei schlechter Witterung, in den Berg stürzten. Eine Tafel erinnert an die Piloten im Alter von gerade einmal 38, 26, 23 und 23 Jahren.

Weiter ging es nun aber wieder ans Meer. Zu der Valdemarsgrott. Das Problem war, dass wir doch auf über 100 Metern Höhe waren. Sprich, wir mussten weit runter. Und das auf direktem Wege. Das Schild am Beginn des Steiges warnte uns vor der Begehung. Wir beschlossen aber einmal nachsehen zu gehen. Der Pfad wurde immer steiler, war aber mit Seilen gesichert und man konnte sich überall festhalten. Manchmal glich der Abstieg eher einem Abseilen am Fels als einem Abstieg – doch das machte uns nichts aus. Und unten am Meer wurden wir belohnt. Absolut am A* der Welt standen wir am Steinstrand wie zwei gestrandete Seelen. Wir haben die Ruhe genossen und ein paar Fotos geschossen. Danach machten wir uns aber schnell auf den anstrengenden Rückweg, da es immer wieder ein wenig regnete. Da es hoch wie immer besser lief als runter, waren wir schon bald beim Womo und fuhren mit diesem weiter an den Spitz des Kullaberg Naturreservat.


Dort regnete es aber gerade stark. Das machte uns zuerst nichts aus, da wir uns erst verpflegten. Stilsicher gab es Wasa. Wir belegten die Schwedischen Vollkornkräcker mit Käse, Schinken und Erdbeermarmelade (abwechselnd – nicht gleichzeitig) und warteten bis der Regen vorbei war.

Nachdem sich das Wetter einigermassen beruhigt hatte, machten wir uns auf die zweite Wanderung des Tages. Wir erkundeten den vorderen Teil des Kullaberg, welcher von viel mehr Touristen besucht war. Das Terrain war auch hier teilweise wieder anspruchsvoll und wir merkten auch die 7 Kilometer vom Vormittag in den Beinen. Doch wir besuchten die Küste, die Silberhöhle und beide Leuchttürme. Das Wetter wechselte immer wieder zwischen Regenjacke und T-Shirt. Aber schlussendlich waren es die müden Beine, welche uns zurück ins Womo trieben.





Eigentlich wollten wir ja heute bis Göteborg fahren, kamen aber gerade mal ein paar wenige Kilometer weit. Wir fuhren noch bis Ängelholm und machten einen Halt im Lidl. Selten waren wir in einem Lidl so sprachlos. Mehrere Male überprüften wir den Wechselkurs im Internet. Doch es war wirklich so: Schweden ist überraschend günstig. Preisniveau Deutschland – teilweise sogar noch günstiger. Produkte mit Schokolade waren die einzigen, welche wir hier wesentlich teurer entdeckt haben. Alles andere ist echt unschlagbar. Auch Alkohol. Das in Schweden so teuer vermutete Bier kostet hier in der 0,33 Dose umgerechnet gerade einmal 34 Rappen (plus 13 Rappen Pfand). Da wir noch einige Tage in Schweden sind, verzichteten wir auf Hamstereinkäufe und kauften nur gerade für die kommenden Tage ein. Der Stellplatz auf welchem wir stehen ist ganz nahe an diesem Lidl in einem Aussenquartier der Stadt. Ein Parkplatz mit Sicht ins Grüne. So geniessen wir hier unseren Abend.

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