Eine
ruhige und lange Nacht versprach uns heute einen besseren Einstieg in
den Tag. Nach dem Frühstück nahmen wir uns vor, der Westküste von
Schweden in Richtung Norden zu folgen. Wir machten uns bei Zeiten auf
den Weg, um das tolle Wetter zu geniessen.
Ein
erster Halt war sehr spontan. Wir fuhren an einem interessant
aussehenden Gebäude vorbei und ich trat ordentlich auf die Bremse um
den Parkplatz noch zu erwischen. Ein Schild verriet uns den Namen
„Krapperup“ und dass es sich hierbei um ein riesiges Anwesen
handelt. Dieses Anwesen ist bis auf einige private Bereiche
zugänglich. Und das sogar kostenfrei. Wir machten erst ein paar
Fotos vom Haus und den tollen Bäumen zur Strasse hin, ehe wir den
Zugang zum Anwesen fanden. Dort spazierten wir durch einen schönen
Park mit einer penibel gemähten Wiese und diversen Bäumen aus aller
Welt. Ein wenig wie eine Ausstellung. Plötzlich entdeckten wir einen
schönen Rhododendron, welchen wir fotografieren wollten. Dabei
entdeckten wir eine Allee durch wundervolle meterhohe
Rhododendron-Büsche, welche zu einem kleinen schönen Park mit
Springbrunnen führte. Wirklich ein wunderschönes und lauschiges
Plätzchen.
Danach
ging es weiter zur ersten Landzunge, welche ins Meer ragt. Das
Kullaberg Naturreservat erwartete uns mit bestem Wetter und einem
grossen Parkplatz. Hier starteten wir unsere Wanderung zu diversen
Punkten, an welchen jeweils ein Geocache auf uns wartete. Wir
starteten an einem schönen Aussichtspunkt ehe es an einem
Feuchtgebiet vorbei zu einer Erhöhung ging. Dieser Hügel war doch
relativ streng zu erklimmen. Nicht zuletzt wegen den hohen
Temperaturen. Doch die Aussicht dort oben entschädigte für alles.
360° Panorama über die ganze Halbinsel und bis nach Dänemark.
Weiter
führte die Wanderung zum nächsten „Spitz“. Hier ist die
Geschichte ein weniger trauriger. Vier Piloten einer Armeeeinheit
Schwedens fanden hier den Tod, als sie mit ihren vier Maschinen, bei
schlechter Witterung, in den Berg stürzten. Eine Tafel erinnert an
die Piloten im Alter von gerade einmal 38, 26, 23 und 23 Jahren.
Weiter
ging es nun aber wieder ans Meer. Zu der Valdemarsgrott. Das Problem
war, dass wir doch auf über 100 Metern Höhe waren. Sprich, wir
mussten weit runter. Und das auf direktem Wege. Das Schild am Beginn
des Steiges warnte uns vor der Begehung. Wir beschlossen aber einmal
nachsehen zu gehen. Der Pfad wurde immer steiler, war aber mit Seilen
gesichert und man konnte sich überall festhalten. Manchmal glich der
Abstieg eher einem Abseilen am Fels als einem Abstieg – doch das
machte uns nichts aus. Und unten am Meer wurden wir belohnt. Absolut
am A* der Welt standen wir am Steinstrand wie zwei gestrandete
Seelen. Wir haben die Ruhe genossen und ein paar Fotos geschossen.
Danach machten wir uns aber schnell auf den anstrengenden Rückweg,
da es immer wieder ein wenig regnete. Da es hoch wie immer besser
lief als runter, waren wir schon bald beim Womo und fuhren mit diesem
weiter an den Spitz des Kullaberg Naturreservat.
Dort regnete es aber gerade stark. Das machte uns zuerst nichts aus, da wir uns erst verpflegten. Stilsicher gab es Wasa. Wir belegten die Schwedischen Vollkornkräcker mit Käse, Schinken und Erdbeermarmelade (abwechselnd – nicht gleichzeitig) und warteten bis der Regen vorbei war.
Nachdem
sich das Wetter einigermassen beruhigt hatte, machten wir uns auf die
zweite Wanderung des Tages. Wir erkundeten den vorderen Teil des
Kullaberg, welcher von viel mehr Touristen besucht war. Das Terrain
war auch hier teilweise wieder anspruchsvoll und wir merkten auch die
7 Kilometer vom Vormittag in den Beinen. Doch wir besuchten die
Küste, die Silberhöhle und beide Leuchttürme. Das Wetter wechselte
immer wieder zwischen Regenjacke und T-Shirt. Aber schlussendlich
waren es die müden Beine, welche uns zurück ins Womo trieben.
Eigentlich
wollten wir ja heute bis Göteborg fahren, kamen aber gerade mal ein
paar wenige Kilometer weit. Wir fuhren noch bis Ängelholm und
machten einen Halt im Lidl. Selten waren wir in einem Lidl so
sprachlos. Mehrere Male überprüften wir den Wechselkurs im
Internet. Doch es war wirklich so: Schweden ist überraschend
günstig. Preisniveau Deutschland – teilweise sogar noch günstiger.
Produkte mit Schokolade waren die einzigen, welche wir hier
wesentlich teurer entdeckt haben. Alles andere ist echt unschlagbar.
Auch Alkohol. Das in Schweden so teuer vermutete Bier kostet hier in
der 0,33 Dose umgerechnet gerade einmal 34 Rappen (plus 13 Rappen
Pfand). Da wir noch einige Tage in Schweden sind, verzichteten wir
auf Hamstereinkäufe und kauften nur gerade für die kommenden Tage
ein. Der Stellplatz auf welchem wir stehen ist ganz nahe an diesem
Lidl in einem Aussenquartier der Stadt. Ein Parkplatz mit Sicht ins
Grüne. So geniessen wir hier unseren Abend.
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