Donnerstag, 10. Mai 2018

Zwischen Trollen und Tulpen

Nur kurz erwachten wir diese Nacht. Der Grund war Regen, welcher auf das Wohnmobil prasselte. Das sind wir uns so gar noch nicht gewohnt. Doch die Abkühlung tut gut – waren die letzten Tage ja wirklich hochsommerlich. Nach dem Lidl-Desaster gestern hatten wir jedoch noch nichts zum Frühstücken und machten uns deshalb auf den Weg, dies nachzuholen. Doch oh weh! Kein Tankstellenshop hier in Holland verkauft Brot oder auch sonst etwas, was sich zum Frühstück eignen würde. So kam es wie es kommen musste: der erste Besuch beim Notfallzentrum. Es hat immer offen, egal welcher Feiertag, egal welche Zeit und es steht überall: McDonalds. In diesem Fall natürlich mit McCafe. Ja da sassen wir nun und frühstückten. Irgendwie war es aber noch witzig einfach mal so in einen McDonalds zu sitzen und einfach gemütlich sein Frühstück zu sich zu nehmen.

Danach ging es aber los. Heute wollten wir wiedereinmal ein bisschen Strecke hinter uns bringen. Die Idee Rotterdam zu besuchen verwarfen wir. Nach Studium von Berichten und Fotos stellten wir fest, dass vor allem moderne Architektur in Rotterdam zu den Sehenswürdigkeiten zählt. Da uns das nicht brennend interessiert, haben wir das Gefühl dort nicht viel zu verpassen. So machten wir uns auf den Weg in Richtung Amsterdam.

Unterwegs hatten wir noch einen Stopp geplant. Dieser war mal wieder cachetechnisch. Der Cache GC3G81Y wurde schon als Cache der Woche ausgezeichnet und versprach etwas Besonderes zu sein. Dies war er dann auch. Doch nur deswegen hatten wir die Reise nicht gemacht. In unmittelbarer Nähe warteten noch etwa 40 weitere Geocaches als sogenannter Trail. Diesen Trail fuhren wir nun mit den Fahrrädern ab. Nachdem es anfangs stürmte und der Himmel grau behangen über uns lag, kam die Sonne immer mehr aus ihrem Versteck und wärmte uns. Wir strampelten über 10 Kilometer auf kleinen Pfaden auf Dämmen, über Wiesen und durch Wälder. Eine wunderschöne Ausfahrt in einer typisch holländischen Umgebung. Flach. Wiesen. Wassergräben. Kühe. Schafe. Schöne Dörfer. Einfach wundervoll.



Der weitere Weg führte uns zu einem ganz besonderen Ort. Wieder durch einen Geocache. Beim ältesten holländischen Geocache (GC1C6) erwartete uns eine riesige Sanddüne. So riesig, dass man sich eher in der Wüste wähnte als inmitten Hollands. Viele Leute waren hier und genossen Christi Himmelfahrt in ihren Campingstühlen mit einem Picknick im Sand. Wir verfolgten eine Beschreibung, welche uns den Standort des Caches preis gab und mussten diesen aus dem Sand ausgraben. Wir fühlten uns ein klein wenig wie Indiana Jones oder Lara Croft. Wir schossen noch ein paar Fotos und Videos bevor wir uns auf die Weiterfahrt machten.








Heute ist Melanie mit Fahren an der Reihe. Dies weil wir so viele Caches besuchten. Und da ich ja für die Schreibarbeit zuständig bin (also auch das Online loggen der Caches), steuert sie uns nun sicher in Richtung Keukenhof, während ich hier die Caches logge und gerade diesen Eintrag schreibe. Wir werden heute in der Nähe des Keukenhofs übernachten. Diesen werden wir morgen besuchen, ehe es dann weiter in die Hauptstadt geht. Hier in dieser Region sind wir voll im touristischen Zentrum, sodass wie heute wohl zum ersten Mal auf einen kostenpflichtigen Stellplatz fahren müssen. Dafür würde dieser zu einem anständigen Preis alles bieten.


Edit: Wir stehen jetzt wirklich auf einem Stellplatz zwischen Amsterdam und dem Keukenhof. Es ist zwar ein kostenpflichtiger Stellplatz, dafür haben wir hier alles. Ein grüner Fleck in der Nähe des Flughafens Schiphol mit Duschen, WC, Frischwasser und Entsorgung. Und für uns das beste: Brötchenservice! So haben wir unser Frühstück für morgen schon bestellt, unsere Toilette geleert und an die 100 Liter Wasser aufgefüllt. Die Plätze mit Strom waren leider schon alle belegt oder reserviert und so mussten wir in die hinteren Reihen, wo das gratis WIFI der Rezeption leider nicht hinreicht – doch um den Blogeintrag abzusenden werde ich wohl eben gleich nach vorne spazieren.

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