Samstag, 12. Mai 2018

Zaanse Schans und der Weg nach Nord-Holland

Zum ersten Mal hatte ich keine erholsame Nacht. Normalerweise schlafe ich im Womo besser als Zuhause oder irgendwo sonst auf der Welt. Keine Ahnung woran das liegt. Aber letzte Nacht war anders. Wir legten uns gegen 1 Uhr in der Früh hin – doch ich konnte einfach keinen Schlaf finden. Melanie war sofort im Land der Träume und ich lag einfach nur da. Ich fand irgendwann gegen 03:30 doch noch meinen Schlaf und war trotz allem heute Früh recht munter und ausgeschlafen.

Der ursprüngliche Plan war es, heute mit dem Fahrrad nochmals in die Stadt Amsterdam zu radeln. Doch irgendwie wussten wir nicht genau, was wir in der Stadt noch gross besichtigen wollen. Die typischen Touri-Dinge wie Madame Tussaud, Dungeon oder Kanalfahrten wollten wir ja ohnehin nicht besuchen. Und die gleichen Strassen nochmals erkunden wollten wir auch nicht. So entschlossen wir uns weiter in den Norden zu ziehen. Die Stadt hinterlässt aber einen bleibenden Eindruck. Das Flair dieser Stadt am Nachmittag, Abend und auch in der Nacht sind unverkennbar und wir würden jedem ein Besuch nahelegen. Wenn man die typischen Touristen-Pfade verfolgt, kann man auch einen super Städtetrip hierhin unternehmen.

Nun also weiter in den Norden. Der erste Stopp liess nicht lange auf sich warten. Zaanse Schans – das weltbekannte Dörfchen erwartete uns am nördlichen Stadtrand der Hauptstadt. Die 10 Euro Parkgebühr sparten wir uns, indem wir im benachbarten Dorf parkten und uns mit den Rädern auf den Weg nach Zaanse Schans begaben. Auch vor Zaanse Schans macht der Tourismus keinen Halt. Aus Amsterdam kommen Busse, Züge, Boote und sogar die Hop-On-Busse fahren bis hier draussen. Alle wollen einen Blick auf die typisch holländische Industriestadt aus dem 17. Jahrhundert werfen. Damals entstand hier die erste Industrie Europas – mit Windmühlen. Das Dörfchen ist wirklich sehr interessant anzusehen. Man kann Windmühlen besichtigen, lernt die Geschichte der Windmühlen kennen, deren Zerstörung nach Aufkommen der Dampfmaschinen und deren Restaurierung, welche die Mühlen in ganz Holland wieder zurückbrachten. 








Nach der Besichtigung dieser Stätte machten wir uns weiter auf den Weg nordwärts. Ziel hatten wir auch heute eigentlich kein wirkliches. Wir wussten, dass wir auf dem Weg in den Norden noch einen grossen Damm bewältigen müssen, auf welchem auch ein Virtual-Cache auf uns wartete. Dieser wurde aber zum Spiessrutenlauf. Wir mussten drei Monumente fotografieren, was eigentlich einfach wäre. Doch die Mückenschwärme hier auf dem Damm liessen fast kein atmen zu. Teilweise sah man wirklich keine hundert Meter weit, da sich alles um einen herum braun färbte. Die Autos waren besetzt von den Biestern und wir waren schlussendlich froh, als wir wieder im Womo waren.



Ein nächster Halt führte uns ebenfalls zu einem Virtual-Cache auf einer riesigen Ebene vor dem Wattenmeer. Hier zeigte Holland uns mal wieder wie flach es sein kann. Wir parkten das Womo und machten uns auf den Weg auf den Damm, in der Erwartung dahinter das Watt zu sehen. Aber da war nur diese Ebene. Über ein Kilometer entfernt lag unser Ziel. Ein Bunker / Aussichtsturm. Dieser Turm war stolze 5 Meter hoch – trotzdem sah man ihn aus einem Kilometer aus der Landschaft ragen. Nach einer Wanderung dorthin waren wir aber beeindruckt. Die Ebene hier bot alles was man sich vorstellen kann. Schafherden, Kuhherden, Gänse, Enten, viele Vogelarten und eine riesige Herde frei lebender Friesländer. Ein Traum zu sehen, wie eine Herde von nahe an die 50 Pferde über die weite Ebene rennen. Natur pur hier in Nord-Holland.




Nach dieser Wanderung machten wir uns auf, einen Platz für die Nacht zu suchen. Lediglich 10 Autominuten entfernt trafen wir in Hegebeintum (nahe Zurich) auf einen Womo-Stellplatz. Dieser ist wieder gratis, was unser Budget nach den letzten beiden Tage sehr begrüsst. Ich habe noch die komplette Front des Womos geputzt, da diese von Mücken übersät war und wir fast nicht mehr aus dem Fenster blicken konnten. Nun schreibe ich diesen Blog während Melanie uns einen feinen Znacht kocht. Danach geniessen wir den Abend hier und werden uns noch ausdenken, was wir morgen so anstellen werden.

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