Heute
schien uns wieder die Sonne ins Gesicht, als wir den Rollo im
Schlafzimmer hochzogen. Der Blick über den ruhigen See und die
grünen Wälder war wunderschön. So schön, dass wir uns gleich an
ein morgendliches Bad machten. Die Rollen zu gestern Abend waren
heute vertauscht – Melanie wagte sich ins kalte Nass, während ich
mich mit einer Erfrischung bis zu den Knien begnügte. So machten wir
uns frisch auf den Weg in den Süden des Setesdals.
Heute
hatten wir vor allem Fahrtstrecke vor uns. Viele interessante Halte
schien es nicht zu geben. Und trotzdem rissen wir schon nach wenigen
Kilometern ein bisschen südlich von Valle einen Halt am
Strassenrand. Die Otra zwängt sich hier durch eine
selbergeschliffene Klamm und aus dem friedlichen Fluss wurde ein
reissendes Monster. Die Schilder warnten uns, dass hier schon einige
Menschen ins Wasser gefallen sind – und da standen die Chancen dann
wohl eher schlecht. Also liessen wir Vorsicht walten, auch wenn
dadurch die tollsten Fotopunkte nicht erreicht werden konnten.
Nochmals
ein bisschen weiter südlich hielten wir an einem Badeplatz, welcher
in unserem Reiseführer beschrieben wird. Ein wirklich toller Ort,
ebenfalls an der Otra, mit Sandstrand. Kein Mensch weit uns breit –
doch ein kühler Wind liess uns schon bald weiter ziehen.
Zum
Mittagessen suchten wir uns einen schönen Picknickplatz aus, welcher
direkt an sehr imposanten Kaskaden des Flusses lag. Nachdem wir uns
verpflegt hatten, wurden hier einige Fotos geschossen und wir haben
die schöne Natur genossen.
Der
Mineralpark war unser nächster Anhaltspunkt. Ob wir ihn besuchen
stand noch in den Sternen doch er lag auf dem Weg und schien einen
Halt wert zu sein. Bei dem Mineralpark handelt es sich um etwas
ähnliches wie die Swarovski-World in Österreich. Hier werden
Edelsteine aus der Region und auch der ganzen Welt ausgestellt und
wenn man die dicke Geldbörse eingesteckt hat, kann man sich auch ein
solches Stück um den Hals hängend mit nach Hause nehmen. Aber auch
ein Badesee und ein schön angelegter Park befindet sich auf dem
Gelände, welches bei unserer Ankunft aber geschlossen war, da der
Park nur Mittwoch bis Sonntag seine Tore öffnet. Das betrübte uns
jetzt nicht so wirklich, zumal sie immerhin den WLAN-Hotspot am
Haupteingang eingeschaltet liessen. Nach unserer Datenpanne kam uns
das gerade recht und so konnten wir die Caches der letzten Tage
loggen und ein paar Sachen im Netz nachschlagen, ehe wir uns auf den
Weg nach Kristiansand machten.
Dort
besuchten wir am nördlichen Stadtrand den Ravnedalen. Ein kleiner
aber schöner Park mit lauschigem Cafe, welchen die Einwohner der
Stadt gerne zum Entspannen besuchen. Neben dem Cafe entdeckten wir
hier grüne Liegewiesen, einen kleinen See (nicht zum Baden geeignet)
und eine riesige Open-Air-Bühne für Veranstaltungen. Wir liessen
uns von einem Multicache durch den Park führen. Gross ist der Park
jedoch nicht und so verliessen wir ihn auch schon bald wieder.
Nun
standen noch ein paar Pendenzen an. Einkaufen war so einer. Die
nächsten drei oder vier Tage verbringen wir eher weg von der
Zivilisation und wissen nicht, wann der nächste Rema 1000, Coop oder
Spar unseren Weg kreuzt. Also kauften wir gleich für ein paar Tage
ein und merkten auch hier wieder: verzichtet man auf die grossen
Marken und greift zu den Eigenmarken ganz unten im Regal, dann ist es
absolut auszuhalten hier. Nur der Diesel ist hier im Süden sehr
teuer. Doch wir hatten zum Glück gestern noch sehr günstig
vollgetankt. Den Wassertank füllten wir dann auch noch und das
gratis an einer Tankstelle. Dort konnten wir auch gleich noch das WC
und Abwasser leeren und sind somit bestens vorbereitet. Zur Feier des
Tages befreiten wir dann noch das Womo vom vielen Staub, welchen die
Schotterstrassen der letzten Wochen hinterlassen hatten.
Unser
Nachtlager schlugen wir heute derweil weit weg von der Schulz-Route
im Womoführer auf. Beinahe eine Stunde nördlich von Kristiansand.
Und das in Richtung Oslo – also wieder zurück. Ja der aufmerksame
Leser ist zurück und er bemerkt, dass das natürlich nur etwas mit
Geocaching zu tun haben kann. Richtig, dieses Hobby ist Schuld an der
dreitägigen Exkursion, welche nun folgt und für Muggels nur schwer
zu verstehen und wohl auch nicht so interessant ist. Doch nun folgen
drei Tage Power-Caching vom Feinsten im Gebiet des Viking MegaEvents
2018, den wir um einige Wochen verpassten, dessen Caches jedoch noch
immer zum Suchen einladen. So strecken wir hier nun ein wenig unsere
Beine, ehe morgen früh eine heftige Fahrradtour in Angriff genommen
wird.
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