Dienstag, 12. Juni 2018

Durch das Setesdal nach Kristiansand

Heute schien uns wieder die Sonne ins Gesicht, als wir den Rollo im Schlafzimmer hochzogen. Der Blick über den ruhigen See und die grünen Wälder war wunderschön. So schön, dass wir uns gleich an ein morgendliches Bad machten. Die Rollen zu gestern Abend waren heute vertauscht – Melanie wagte sich ins kalte Nass, während ich mich mit einer Erfrischung bis zu den Knien begnügte. So machten wir uns frisch auf den Weg in den Süden des Setesdals.




Heute hatten wir vor allem Fahrtstrecke vor uns. Viele interessante Halte schien es nicht zu geben. Und trotzdem rissen wir schon nach wenigen Kilometern ein bisschen südlich von Valle einen Halt am Strassenrand. Die Otra zwängt sich hier durch eine selbergeschliffene Klamm und aus dem friedlichen Fluss wurde ein reissendes Monster. Die Schilder warnten uns, dass hier schon einige Menschen ins Wasser gefallen sind – und da standen die Chancen dann wohl eher schlecht. Also liessen wir Vorsicht walten, auch wenn dadurch die tollsten Fotopunkte nicht erreicht werden konnten.



Nochmals ein bisschen weiter südlich hielten wir an einem Badeplatz, welcher in unserem Reiseführer beschrieben wird. Ein wirklich toller Ort, ebenfalls an der Otra, mit Sandstrand. Kein Mensch weit uns breit – doch ein kühler Wind liess uns schon bald weiter ziehen.


Zum Mittagessen suchten wir uns einen schönen Picknickplatz aus, welcher direkt an sehr imposanten Kaskaden des Flusses lag. Nachdem wir uns verpflegt hatten, wurden hier einige Fotos geschossen und wir haben die schöne Natur genossen.



Der Mineralpark war unser nächster Anhaltspunkt. Ob wir ihn besuchen stand noch in den Sternen doch er lag auf dem Weg und schien einen Halt wert zu sein. Bei dem Mineralpark handelt es sich um etwas ähnliches wie die Swarovski-World in Österreich. Hier werden Edelsteine aus der Region und auch der ganzen Welt ausgestellt und wenn man die dicke Geldbörse eingesteckt hat, kann man sich auch ein solches Stück um den Hals hängend mit nach Hause nehmen. Aber auch ein Badesee und ein schön angelegter Park befindet sich auf dem Gelände, welches bei unserer Ankunft aber geschlossen war, da der Park nur Mittwoch bis Sonntag seine Tore öffnet. Das betrübte uns jetzt nicht so wirklich, zumal sie immerhin den WLAN-Hotspot am Haupteingang eingeschaltet liessen. Nach unserer Datenpanne kam uns das gerade recht und so konnten wir die Caches der letzten Tage loggen und ein paar Sachen im Netz nachschlagen, ehe wir uns auf den Weg nach Kristiansand machten.

Dort besuchten wir am nördlichen Stadtrand den Ravnedalen. Ein kleiner aber schöner Park mit lauschigem Cafe, welchen die Einwohner der Stadt gerne zum Entspannen besuchen. Neben dem Cafe entdeckten wir hier grüne Liegewiesen, einen kleinen See (nicht zum Baden geeignet) und eine riesige Open-Air-Bühne für Veranstaltungen. Wir liessen uns von einem Multicache durch den Park führen. Gross ist der Park jedoch nicht und so verliessen wir ihn auch schon bald wieder.


Nun standen noch ein paar Pendenzen an. Einkaufen war so einer. Die nächsten drei oder vier Tage verbringen wir eher weg von der Zivilisation und wissen nicht, wann der nächste Rema 1000, Coop oder Spar unseren Weg kreuzt. Also kauften wir gleich für ein paar Tage ein und merkten auch hier wieder: verzichtet man auf die grossen Marken und greift zu den Eigenmarken ganz unten im Regal, dann ist es absolut auszuhalten hier. Nur der Diesel ist hier im Süden sehr teuer. Doch wir hatten zum Glück gestern noch sehr günstig vollgetankt. Den Wassertank füllten wir dann auch noch und das gratis an einer Tankstelle. Dort konnten wir auch gleich noch das WC und Abwasser leeren und sind somit bestens vorbereitet. Zur Feier des Tages befreiten wir dann noch das Womo vom vielen Staub, welchen die Schotterstrassen der letzten Wochen hinterlassen hatten.

Unser Nachtlager schlugen wir heute derweil weit weg von der Schulz-Route im Womoführer auf. Beinahe eine Stunde nördlich von Kristiansand. Und das in Richtung Oslo – also wieder zurück. Ja der aufmerksame Leser ist zurück und er bemerkt, dass das natürlich nur etwas mit Geocaching zu tun haben kann. Richtig, dieses Hobby ist Schuld an der dreitägigen Exkursion, welche nun folgt und für Muggels nur schwer zu verstehen und wohl auch nicht so interessant ist. Doch nun folgen drei Tage Power-Caching vom Feinsten im Gebiet des Viking MegaEvents 2018, den wir um einige Wochen verpassten, dessen Caches jedoch noch immer zum Suchen einladen. So strecken wir hier nun ein wenig unsere Beine, ehe morgen früh eine heftige Fahrradtour in Angriff genommen wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen