Tief
und fest haben wir auch letzte Nacht geschlafen. So tief, dass wir
nicht einmal bemerkten, wie ein Automobilist sein Gefährt haarscharf
vor unser Wohnmobil geparkt hat. Das Herunterfahren von den Keilen
(zum Ausgleichen des Gefälles) erschwerte sich dadurch ein wenig.
Doch es klappte auch so. Der Parkplatz, welcher für ca. 30 – 40
Autos Platz bietet, war mit vier Autos ja auch schon ziemlich voll –
wo hätte er denn sonst auch parken sollen.
Wir
machten uns nun auf den Weg zu den ersten Caches. Wir fanden schnell
einen Parkplatz in der Nähe des Starts, an welchem wir auch locker
hätten übernachten können. Wir sattelten unsere Räder und so ging
es auf die grosse Tour, welche uns von Multi zu Multi in den Norden
führen sollte. Schon nach einigen Caches, waren wir von diesen
begeistert. Alles grosse Dosen, nah am Weg und super gut zu finden.
So macht das an einem Powertrail Spass.
Auch
die Landschaft war super. Wenn man den Blick nach links schweifen
liess auf alle Fälle. Glitzernde Seen, unwegsame Wälder, verträumte
Bauernhöfe und satte Wiesen begleiteten uns auf dieser Seite. Auf
der rechten Seite folgte nach einem Grünstreifen und einer
Leitplanke dann die Hauptstrasse, welche grob gesagt von Oslo nach
Kristiansand führt. Ist ja auch nicht schlimm, da norwegische
Hauptstrassen nicht gerade stark befahren sind. Wäre da nicht das
Problem, dass die Autobahn in diesem Abschnitt gerade grundsaniert
wird und deshalb komplett gesperrt und über die Hauptstrasse
umgeleitet ist. Der Verkehr, und vor allem der LKW-Verkehr, war
teilweise echt heftig und man verstand an gewissen Abschnitten sein
eigenes Wort nicht.
Trotzdem erfreuten wir uns dem tollen und warmen Wetter, der gesunden Bewegung und eben der tollen Natur zu unserer Linken. Nach 55 Multis und 19,3 Kilometern war dann aber Schluss und wir gönnten uns unsere mitgenommenen Brote. Wir setzten uns in die Wiese und machten eine kleine Mittagspause, ehe wir die beinahe 20 Kilometer wieder auf dem gleichen Weg zurück radelten. Brauchten wir mit den Caches und Mittagspause noch 3 Stunden für den Hinweg, schafften wir den Rückweg in 50 Minuten. Doch wir planten für diese Runde eigentlich den ganzen Tag ein.
Aber
ist ja alles kein Problem. Wir sind ja flexibel mit unserem fahrbaren
Zuhause. So machten wir uns gemütlich auf den Weg nach Tvedestrand,
wo sich die anderen beiden Trails befinden. Zwei kleine
Absplitterungen von 4 Letterboxen und 5 Wherigos besuchten wir so
heute schon. Bei den Letterboxen entdeckten wir zudem gleich neben
dem Parkplatz noch einen wunderschönen Badesee. Der kam uns nach der
Anstrengung natürlich gerade recht und wir schnappten uns unsere
Badetücher und setzten uns ganz alleine an den See. Über eine
Stunde verbrachten wir hier und nur zwei Männer mit Hund spazierten
vorbei. Ansonsten absolute Einsamkeit.
Wir
suchten nun also nach einem Platz für den Abend und die Nacht. Wir
versuchten unser Glück beim „Parkplatz“ des nächsten
Powertrails. Dieser liegt ausserhalb des Dorfes und der Katalog würde
ihn wohl als „idyllisch im Grünen gelegen“ anpreisen. In Tat und
Wahrheit standen wir auf einem kleinen Schotterplatz mitten im
Urwald. Doch hier stört das ja Niemanden und so machten wir es uns
bequem und kochten Nachtessen. Um 18 Uhr war schon alles verdrückt
und erledigt und so kamen wir auf den Plan, noch ein
Verdauungsspaziergang zu unternehmen. Natürlich nicht einfach so –
nein ein Teil des Trails wollten wir noch einsammeln.
Wir
schwangen uns also nochmals auf unsere Sättel und fuhren an den
hintersten Punkt des Abschnittes welcher heute noch dran war. Dies
war in gerade einmal 30 Minuten geschafft und machte Hoffnung. Doch
auf dem Rückweg warteten ja die Caches. Schon bei der ersten Dose
dauerte es sehr lange, ehe die Büx gefunden werden konnte. Und nach
gerade acht Caches kam noch ein Abstecher ins Nirgendwo. Ein
Trampelpfad, welcher den Namen eigentlich nicht verdient, führte uns
in die norwegische Pampa. Abseits von allem konnten wir hier die
absolut unberührten Wälder von Norwegen kennenlernen. Der Weg und
alles war wunderschön – die Caches jedoch nicht und so loggten wir
nicht ganz alle des Abstechers und machten uns wieder auf den
Hauptweg wo unsere Fahrräder wieder auf uns warteten. Dort ging es
schon ein wenig besser vorwärts. Jedoch bei weitem nicht so gut wie
vormittags noch auf der Multi-Tour. Doch wir schafften es trotzdem
kurz nach 21.30 Uhr wieder zum Wohnmobil, mit weiteren 16 Kilometern
auf dem Tacho. Jetzt sind wir aber Mal so richtig alle! Nach 55
Multis, 2 Tradis, 4 Letterboxen und 39 Wherigos werden wir heute
sicherlich bestens schlafen. Schön im Grünen sind wir ja und können
morgen nach dem Frühstück gleich von hier aus auf den Weg um die
restlichen Wherigos einzusammeln. Ja so funktioniert Powercaching –
ich denke davon haben wir danach für ein Jahr wieder genug.
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