Ruhig
hat es sich geschlafen an der Festung mit dem Spitznamen „der
Schwedenschreck“. Und dieser Schreck war heute dann auch gleich der
erste Programmpunkt. Direkt aus dem Womo und vom Frühstücktisch
ging es an die Besichtigung der Festung Kongsten. Eine steile Treppe
führt in das tiefe Innere, welches vor allem für seine vielen
bombensicheren Räume bekannt ist, aus welchen man nach belieben
schiessen konnte und den Gegner so bestens in Schach hielt. Nur ein
mal wurde die Festung im Ernstfall gebraucht – als 1814 die
Schweden angriffen. Wie das für die angreifenden Schweden ausging
lässt sich am Spitznamen gut ableiten.
Nach
der kurzen Besichtigung war es nur ein Katzensprung bis zum nächsten
interessanten Ort, welcher uns empfohlen wurde. Wir parkten das Womo
nach kurzer Fahrt vor den Toren der Altstadt von Fredrikstad. Gamle
Byen nennt sich diese alte Festungsstadt, welche man über eine alte
Zugbrücke erreicht. Innerhalb der Mauern befindet sich ein
verschlafenes und schönes Städtchen. Mit romantischen
Strassenkaffees, kleinen Restaurants und typisch skandinavischen
Häusern. Eine schöne norwegische Version von Neuf-Brisach im
Elsass. Wir machten einen ausgiebigen Stadtbummel und betrachteten
die Statue von König Fredrik II. Auch die interessante Kaserne,
welche im kalendarischen System erbaut wurde war nicht spektakulär
aber interessant. 4 Tore für die Jahreszeiten, 12 Schornsteine für
die Monate, 52 Zimmer für die Wochen, 365 Fenster für die Tage, 24
Glasscheiben in jedem Fenster für die Stunden und 60 Türen für die
Minuten einer Stunde. Heute würde man von einem Architekten-Furz
sprechen, doch die Kaserne wurde tatsächlich im 18. Jahrhundert so
erbaut.
Nach
diesem kleinen Städtetrip machten wir uns auf den Weg zum ersten
Badeplatz des Tages. Heute war es eine gemütliche und gute Strasse
zu dem kleinen Strand mit Restaurant, welcher uns im Reiseführer
empfohlen wurde. Vormittags war es uns auch heute zu frisch zum
Baden, doch das hielt uns nicht davon ab einen kleinen Spaziergang an
der tollen Schärenküste zu unternehmen und die Natur zu betrachten.
Dies
taten wir auch bei unserem nächsten Halt. In einem Naturreservat
erwartete uns eine kurze aber wunderschöne Wanderung einer
Schärenküste entlang. Ohne Weg mussten wir uns hier über die
abgeschliffenen Steine eine ganze Weile durchkämpfen, ehe wir den
Spitz der kleinen Halbinsel erreichten. An diesem traumhaften Ort
entschlossen wir uns, unser mitgenommenes Mittagessen zu geniessen.
Natürlich schmeckte dies mit dieser tollen Aussicht gleich doppelt
so lecker. Für den Rückweg wählten wir die andere Küstenseite und
schneller als gedacht waren wir wieder zurück bei unserem mobilen
Zuhause. In der Nähe des Parkplatzes fanden wir noch ein kleines
Häuschen mit einem Aussenwasserhahn, welchen wir gleich zum
Volltanken unseres Womos mit Wasser nutzten.
Die
mittlerweile hochstehende Sonne durften wir dann schon bald am
nächsten Badeplatz geniessen. Dieses Mal mit Tuch, Badehose und
Tolino bewaffnet, ging es auf die tollen Schärenfelsen um zu
entspannen. Der permanente Wind liess keine wirkliche Hitze
aufkommen, trotzdem fühlte man sich in Badebekleidung wohl. Solange
diese trocken war. Und so blieb das tägliche Bad zwar aus, doch wir
verbrachten einige Stunden an diesem tollen Ort mit lesen. Nach einem
kurzen Ausflug zu einem nahen Cache (80 Meter) mussten wir noch einen
kleinen Sprint zurück einlegen, da sich eine Möwe gemütlich unser
Knäckebrot auspackte und sich genüsslich daran bediente. Echt
geschickt diese schönen Vögel.
Vollgetankt
mit Sonne nahmen wir den letzten Punkt unseres Tages ins Visier.
Unseren Schlafplatz. Dieser befindet sich heute auf dem Parkplatz der
Kirche von Rygge. Der Parkplatz der romanischen Kirche aus dem 11.
Jahrhundert war aber komplett überfüllt mit Autos von Teilnehmern
eines dort stattfindenden Hundekurses. Doch auf der anderen Seite der
Kreuzung, beim Friedhof, fanden wir einen ebenen Platz wo wir gut
kochen und essen konnten. Die Kirche werden wir jetzt auch gleich
noch besichtigen. Morgen früh geht es direkt nach dem Frühstück in
die Hauptstadt. Da sind wir schon sehr gespannt darauf, auch wenn wir
nach all der Natur und Ruhe eigentlich gar nicht wirklich Lust auf
die vielen Menschen und die Hektik haben.
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