Sonntag, 19. August 2018

Willkommen zurück in Helsinki

Aufgeweckt wurden wir heute früh von der Stimme von Prinzessin Anastasia. Sie verkündete in einer Lautstärke, dass wir bald am Hafen von Helsinki eintreffen werden und ab 08:30 Uhr mit dem Aussteigen begonnen werden könne. Mist. Haben wir den Wecker verpasst? Ein Blick aufs Handy zeigte jedoch, dass es noch nicht ganz 07:00 Uhr war. Doch trotz des grundlos frühen Weckens, waren wir heute wirklich munter. Eine gute Nacht lag hinter uns, in welcher wir nur gegen 3 Uhr einmal wegen des heftigen Seeganges aufwachten. Laut Anastasia regnete es heute in Helsinki und so hatten wir es auch gar nicht so eilig vom Schiff zu kommen. Gegen 08:00 Uhr entschlossen wir uns das Deck 7 aufzusuchen, um dort den Handyempfang zu erlangen und den Blogeintrag abzusenden. Trotz diversen Durchsagen, welche den Aufenthalt in Korridoren und auf Treppen verboten, mussten wir uns durch viele Leute kämpfen, welche alle schon auf die Türöffnung warteten. Deck 7 war somit praktisch leer und als der Blog online war und wir unsere Kajüte das letzte Mal aufsuchten, waren die Leute alle schon weg.

Wir trafen die Menschen dann wieder im Zollgebäude. Die ersten sechs Schalter waren für alle Nicht-EU-Bürger reserviert. Bei den vielen Russen und Japanern, welche hier ankamen waren die Schlangen dementsprechend lange. Ein Schalter jedoch stand nur für EU-Bürger bereit. Als Schweizer hat man ja das Glück, dass man auswählen kann. EU-Bürger sind wir ja nicht, dürfen aber als Angehörige eines Schengenstaates auch bei den EU-Bürgern in die Schlange. Wir entschieden uns jedoch für die Schlange an den letzten drei Schaltern. Automatische Passkontrolle für EU-Bürger. Perfekt. Hier ging es sehr flott voran. Ein Besucher nach dem anderen darf vortreten, den Pass einscannen und dann ein paar Sekunden in eine Kamera blicken. Passt alles, geht die Türe auf und man kann, hier nach Finnland, einreisen.

Unser erstes Ziel war die Tramstation vor dem Fährterminal. Doch hier kamen sämtliche Bürger an einem einzigen Ticketautomaten zusammen und wir bemerkten schnell, dass wir hier einige Trams verpassen, ehe wir ein Ticket in den Händen halten werden. Also spazierten wir 200 Meter weiter zu der vorhergehenden Tramstation. Ohne uns anzustellen zogen wir ein Ticket, sassen auf einen Sitzplatz im Tram und fuhren an die Station des Fährhafens, wo die selben Leute noch an derselben Stelle standen. In der Innenstadt wechselten wir vom oberirdischen Tram in die unterirdische Metro, welche uns sehr schnell zum Campingplatz am Stadtrand chauffierte. Wir spazierten durch den Eingang und da stand er. Abgestellt auf Platz F9 wartete unser Womo auf uns und begrüsste uns mit entzückten Blinken. Wir räumten kurz unser Gepäck in die Schränke und gönnten uns ein Frühstück. Da die Check-Out-Zeit des Campings erst auf die 15 Uhr angesetzt war, liessen wir das Womo aber nochmals auf seinem Platz zurück und bestiegen wieder die Metro in die Innenstadt.



Wir verliessen die U-Bahn gleich bei der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit der Stadt. Am zentral gelegenen Senatsplatz thront der Dom von Helsinki auf einer kleinen Anhöhe und blendet mit seinen schneeweissen Wänden jeden Betrachter. Trotz der pompösen Gebäude der letzten Tage, vermochte uns die Domkirche zu überraschen. Wunderschön steht sie dort und warf sich gleich auch noch mit einem Glockenspiel in Szene. Wir betrachteten noch die Statue von Alexander II, welche auf dem Senatsplatz zuhause ist. Weshalb man auf dem zentralsten und schönsten Platz der finnischen Hauptstadt die Statue eines Russen aufstellt erschloss sich uns irgendwie nicht. Wir betrachteten den Dom noch kurz von innen, was jedoch nach den Tagen in St. Petersburg nicht so überwältigend war. Nur die riesige Orgel löste ein kleines Staunen in uns aus.





Weiter verfolgten wir die Spur eines virtuellen Multicaches, welcher uns in die Krypta der Kirche führte ehe er uns auf eine Tour durch das Stadtzentrum mitnahm. Wir wanderten der Strasse entlang, deren grossen Läden auch Sonntags geöffnet hatten. So bummelten wir hier und da auch durch die Läden und entdeckten den wohl grössten Sportwarenhändler, welchen wir je sahen. Zu absolut jeder Sportart bekam man hier seine Ausrüstung. Egal ob Sommer- oder Wintersportart, Mainstream oder Nischenprodukt, alles war da. Am Ziel erreichten wir noch die Skulptur der drei Schmiede. Dank dem Cache wussten wir nun, dass der bröckelnde Sockel der Statue durch das bombardieren der Stadt Helsinki im zweiten Weltkrieg Schaden nahm und dass die Löcher in der Statue von Projektilen herführen. Wirklich eindrücklich an diesem Ort zu stehen, diese Spuren zu sehen und sich versuchen in die Lage der Stadt zu versetzen. Für unsere Generation unvorstellbar.





Mit Tram, Bus und Metro streunten wir weiter durch die Stadt. Besichtigten den botanischen Garten, die Hundeinsel Tervasaari mit seinen Hundestränden, Restaurants und Grünflächen und besuchten erneut das Zentrumsquartier Kluuvi. Schon bald mussten wir aber wieder die Metro zum Campingplatz besteigen und schafften es pünktlich um 14:55 Uhr auszuchecken. Wir hatten die Zeit also perfekt ausgenutzt. 15:05 Uhr angekommen – 14:55 Uhr verlassen. Besser geht es kaum. Wir besuchten mit dem Womo noch ein Randquartier um nochmals einen Virtualcache zu loggen, welcher gerade vor einem Lidl lag. So deckten wir uns noch ein letztes Mal mit den bekannten Lidl-Produkten ein. Erst in Litauen kommen wir wieder in den Genuss von den bekannten Supermärkten. Unser Übernachtungsplatz war dann auch bald erreicht. Westlich von Helsinki stehen wir auf einem Parkplatz am Meer, welcher für 24 Stunden kostenlos beparkt werden darf. Hier legten wir uns mit dem Badetuch an den Strand und beschäftigten uns mit unseren Tolinos. Die Sonne brannte mittlerweile vom Himmel und so war es ein wahrer Genuss. Von hier aus sind wir auch schnell wieder am Fährhafen von Helsinki, welchen wir morgen schon wieder aufsuchen werden. Um 08:00 Uhr verlassen wir Finnland mit der Fähre in Richtung Estland. Für die Fahrt nach Tallinn müssen wir bis 07:00 Uhr eingecheckt haben und somit klingelt morgen der Wecker schon sehr früh.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen