Donnerstag, 9. August 2018

Das typische Finnland - entdeckt im Koli Nationalpark




Als wir heute früh aufwachten und die Fenster öffneten, staunten wir ob der wundervollen Stimmung am See. Was sich hier vor unserem Fenster abspielte war einfach ein Traum. Melanie stand sofort auf und schoss einige Fotos von der schönen Szenerie. Mit diesem Ausblick schmeckte das Frühstück gleich doppelt gut und wehmütig verliessen wir danach den Platz.



Wie immer hier in Finnland stand auch heute viel Fahrstrecke auf dem Programm. Die erste führte uns zu einem Lidl, welcher direkt am Weg lag. Dort konnten wir nochmals den Kühlschrank füllen und uns ein fertiges Mittagessen kaufen. Es war jedoch noch ein wenig zu früh, dieses auch zu verspeisen und so tuckerten wir noch ein wenig weiter der E65 entlang. Ein hellblauer Ford Focus überholte uns und plötzlich knallte es an unserer Frontscheibe. Ein Stein schlug ziemlich genau mittig im unteren Bereich in die Scheibe. Dort wo auch das Navi per Saugnapf befestigt war. Das kennt man ja. Doch heute war anders. Ein schwarzer Fleck von der Grösse eines 10-Rappen-Stücks prangte nun an der Frontscheibe. Der erste Gedanke: Sch... Der Zweite: Carglass repariert, Carglass tauscht aus. Unglaublich wie eine Werbung es schafft, einen bei einem Zwischenfall gleich an diese Firma denken zu lassen. Alles richtig gemacht. Doch was machen wir nun? Natürlich würde der ETI-Schutzbrief das alles wieder regeln. Zuerst wollten wir jedoch abklären, ob die Versicherung den Schaden bezahlt. Mir war es, dass Glasschäden komplett gedeckt wären. Ein kurzes Telefon mit der Helvetia später, wussten wir, dass es auch wirklich so war. Und sogar ohne Selbstbehalt. Eine sehr kompetente Beratung, dank der wir entschlossen den Schaden nun erst einmal so zu belassen und nur auf der Reise zu reparieren, wenn der Steinschlag Risse bildet. Ansonsten werden wir das erst in der Schweiz reparieren lassen. Die Umtriebe werden wohl weniger gross sein.

Nun waren wir aber hungrig. Wir suchten uns einen Platz zum Essen und entdeckten auch bald einen schönen Platz unter Bäumen neben der Strasse. Da die Sonne auch heute wieder vom Himmel knallte, waren wir froh um den schattigen Platz. Während wir speisten, fuhren immer wieder Autos vor, deren Fahrer schnell im See eine Abkühlung suchten und danach wieder weiterfuhren. So gezielt wie sie es taten, verriet, dass die Leute hier in der Mittagspause noch gerne einen schnellen Gang zum See unternahmen. Nach dem Essen waren wir dann auch schnell soweit, dass wir unsere Badeklamotten anzogen und uns zum nahen Steg begaben. Ein kleiner Hüpfer und Melanie war im kühlen Nass. Nach all den Badeeskapaden in den Fjorden und im Eismeer, schaffte auch ich es hier in diesem See, schnell im Wasser zu sein. Das Wasser war nicht wirklich warm aber auch nicht kalt. Eigentlich perfekte Temperatur. Im tiefen See konnte man nicht stehen und so machten wir eine kleine Runde, ehe wir wieder die hölzerne Treppe am Steg erklommen. Eine perfekte Abkühlung und eine richtige Wohltat. 



So liess sich die nächste Stunde, welche unsere restliche Fahrt dauerte, viel besser aushalten. Die Wälder hier hatten nun sogar langsam Löcher, zwischen denen immerhin einmal Seen oder Wiesen auftauchten. Manchmal sah die Landschaft schon wieder aus wie in der Schweiz. Doch dort waren wir bei Weitem noch nicht. Der nächste Halt war nämlich der Koli-Nationalpark. Von hier versprachen wir uns einen Ausblick über die Finnische Seenlandschaft, welche man im Katalog immer entdeckt, wenn es um Finnland geht. Doch am Parkplatz angekommen roch es nach Regen und der Himmel war total von Wolken verdeckt. Also packten wir unsere Regenjacken und Regenhosen ein und machten uns auf den Weg. Vom Parkplatz auf die erste Anhöhe führten viele viele Treppenstufen. Die Alternative wäre eine Standseilbahn. Doch diese Kosten wollten wir uns sparen. Im letzten Moment bemerkten wir zum Glück, dass die Bahn kostenlos zu benutzen war und ersparten uns somit die ersten Höhenmeter mit der in der Schweiz gefertigten Konstruktion. Doch danach erwartete uns eine Wanderung, mit drei Bergspitzen. Klingt heftig, war es aber überhaupt nicht. Die Hügel waren für uns ein Klacks und der erste, der Ukko-Koli, war schnell bestiegen. Die Aussicht an diesem tollen Felsen haute uns beinahe um. Die Sicht über den See mit seinen, komplett von Fichten bewachsenen, Inseln war traumhaft. Hier angekommen riss auch gleich der Himmel auf und die Sonne begann wieder das Land zu beleuchten. Schnell flohen wir wieder in den Wald und machten uns auf den Weg zum Akka-Koli, welcher jedoch aufgrund der umliegenden Bäume, überhaupt keine Aussicht bot. Viele Touristen schienen hier umzudrehen, denn von hier an waren wir beinahe alleine. Selber schuld würden wir sagen, denn der letzte Gipfel, der Paha-Koli bot mit Abstand die spektakulärste Aussicht. Kaum wanderte man über die vom Eis abgeschliffenen Felsen nach ganz oben, hatte man das Gefühl die Landschaft zu überfliegen. Der See, die Inseln, die umliegenden Wälder – genau so stellt man sich Finnland vor. 









Es dauerte eine ganze Weile bis wir die Aussicht lange genug auf uns wirken gelassen hatten, ehe wir uns auf den Rückweg begaben. Wir wählten dazu aber einen anderen Wanderweg, welcher wiederum von keiner Menschenseele besucht wurde. Der W10 scheint nicht so besucht zu sein, obwohl er der längste Wanderweg Europas ist und von Süditalien bis ans Nordkapp führt. Wir bogen aber schon vor dem Erreichen von Süditalien wieder vom Weg ab und trafen schon bald wieder auf unser Womo. Wir suchten uns einen schönen Platz zum Übernachten aus der neuen App und waren noch nicht ganz schlüssig ob wir einen naturnahen Platz am See oder einen Platz am Stadion mit gratis Strom anfahren wollten. Doch die Beiden lagen dicht beieinander und wir fuhren einfach mal in die Region. Melanie kam mal wieder in den Genuss einer langen Fahrt am Steuer, da ich noch einiges zu tun hatte. Bis zum Stadion, das wir uns nun als Ziel ausgesucht hatten, schrieb ich den Blogeintrag, bearbeitete Fotos und bereitete alles für die Eröffnung unseres GIFF-Events vor, welche morgen stattfinden sollte. Am Stadion angekommen entdeckten wir wirklich Stellplätze mit gratis Stromanschluss und waren trotzdem die einzigen Menschen hier. Wir genossen die Abendsonne sowie das Nachtessen und führten noch die Arbeiten fertig. 

1 Kommentar:

  1. Sandro...? De Vollbart chunt aber wieder weg diheime? ����

    Freu mich uf de Giff-Event und eu wieder z'gseh ��

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