Als
wir heute früh aufwachten und die Fenster öffneten, staunten wir ob
der wundervollen Stimmung am See. Was sich hier vor unserem Fenster
abspielte war einfach ein Traum. Melanie stand sofort auf und schoss
einige Fotos von der schönen Szenerie. Mit diesem Ausblick schmeckte
das Frühstück gleich doppelt gut und wehmütig verliessen wir
danach den Platz.
Wie
immer hier in Finnland stand auch heute viel Fahrstrecke auf dem
Programm. Die erste führte uns zu einem Lidl, welcher direkt am Weg
lag. Dort konnten wir nochmals den Kühlschrank füllen und uns ein
fertiges Mittagessen kaufen. Es war jedoch noch ein wenig zu früh,
dieses auch zu verspeisen und so tuckerten wir noch ein wenig weiter
der E65 entlang. Ein hellblauer Ford Focus überholte uns und
plötzlich knallte es an unserer Frontscheibe. Ein Stein schlug
ziemlich genau mittig im unteren Bereich in die Scheibe. Dort wo auch
das Navi per Saugnapf befestigt war. Das kennt man ja. Doch heute war
anders. Ein schwarzer Fleck von der Grösse eines 10-Rappen-Stücks
prangte nun an der Frontscheibe. Der erste Gedanke: Sch... Der
Zweite: Carglass repariert, Carglass tauscht aus. Unglaublich wie
eine Werbung es schafft, einen bei einem Zwischenfall gleich an diese
Firma denken zu lassen. Alles richtig gemacht. Doch was machen wir
nun? Natürlich würde der ETI-Schutzbrief das alles wieder regeln.
Zuerst wollten wir jedoch abklären, ob die Versicherung den Schaden
bezahlt. Mir war es, dass Glasschäden komplett gedeckt wären. Ein
kurzes Telefon mit der Helvetia später, wussten wir, dass es auch
wirklich so war. Und sogar ohne Selbstbehalt. Eine sehr kompetente
Beratung, dank der wir entschlossen den Schaden nun erst einmal so zu
belassen und nur auf der Reise zu reparieren, wenn der Steinschlag
Risse bildet. Ansonsten werden wir das erst in der Schweiz reparieren
lassen. Die Umtriebe werden wohl weniger gross sein.
Nun
waren wir aber hungrig. Wir suchten uns einen Platz zum Essen und
entdeckten auch bald einen schönen Platz unter Bäumen neben der
Strasse. Da die Sonne auch heute wieder vom Himmel knallte, waren wir
froh um den schattigen Platz. Während wir speisten, fuhren immer
wieder Autos vor, deren Fahrer schnell im See eine Abkühlung suchten
und danach wieder weiterfuhren. So gezielt wie sie es taten, verriet,
dass die Leute hier in der Mittagspause noch gerne einen schnellen
Gang zum See unternahmen. Nach dem Essen waren wir dann auch schnell
soweit, dass wir unsere Badeklamotten anzogen und uns zum nahen Steg
begaben. Ein kleiner Hüpfer und Melanie war im kühlen Nass. Nach
all den Badeeskapaden in den Fjorden und im Eismeer, schaffte auch
ich es hier in diesem See, schnell im Wasser zu sein. Das Wasser war
nicht wirklich warm aber auch nicht kalt. Eigentlich perfekte
Temperatur. Im tiefen See konnte man nicht stehen und so machten wir
eine kleine Runde, ehe wir wieder die hölzerne Treppe am Steg
erklommen. Eine perfekte Abkühlung und eine richtige Wohltat.
So
liess sich die nächste Stunde, welche unsere restliche Fahrt
dauerte, viel besser aushalten. Die Wälder hier hatten nun sogar
langsam Löcher, zwischen denen immerhin einmal Seen oder Wiesen
auftauchten. Manchmal sah die Landschaft schon wieder aus wie in der
Schweiz. Doch dort waren wir bei Weitem noch nicht. Der nächste Halt
war nämlich der Koli-Nationalpark. Von hier versprachen wir uns
einen Ausblick über die Finnische Seenlandschaft, welche man im
Katalog immer entdeckt, wenn es um Finnland geht. Doch am Parkplatz
angekommen roch es nach Regen und der Himmel war total von Wolken
verdeckt. Also packten wir unsere Regenjacken und Regenhosen ein und
machten uns auf den Weg. Vom Parkplatz auf die erste Anhöhe führten
viele viele Treppenstufen. Die Alternative wäre eine Standseilbahn.
Doch diese Kosten wollten wir uns sparen. Im letzten Moment bemerkten
wir zum Glück, dass die Bahn kostenlos zu benutzen war und ersparten
uns somit die ersten Höhenmeter mit der in der Schweiz gefertigten
Konstruktion. Doch danach erwartete uns eine Wanderung, mit drei
Bergspitzen. Klingt heftig, war es aber überhaupt nicht. Die Hügel
waren für uns ein Klacks und der erste, der Ukko-Koli, war schnell
bestiegen. Die Aussicht an diesem tollen Felsen haute uns beinahe um.
Die Sicht über den See mit seinen, komplett von Fichten bewachsenen,
Inseln war traumhaft. Hier angekommen riss auch gleich der Himmel auf
und die Sonne begann wieder das Land zu beleuchten. Schnell flohen
wir wieder in den Wald und machten uns auf den Weg zum Akka-Koli,
welcher jedoch aufgrund der umliegenden Bäume, überhaupt keine
Aussicht bot. Viele Touristen schienen hier umzudrehen, denn von hier
an waren wir beinahe alleine. Selber schuld würden wir sagen, denn
der letzte Gipfel, der Paha-Koli bot mit Abstand die spektakulärste
Aussicht. Kaum wanderte man über die vom Eis abgeschliffenen Felsen
nach ganz oben, hatte man das Gefühl die Landschaft zu überfliegen.
Der See, die Inseln, die umliegenden Wälder – genau so stellt man
sich Finnland vor.
Es
dauerte eine ganze Weile bis wir die Aussicht lange genug auf uns
wirken gelassen hatten, ehe wir uns auf den Rückweg begaben. Wir
wählten dazu aber einen anderen Wanderweg, welcher wiederum von
keiner Menschenseele besucht wurde. Der W10 scheint nicht so besucht
zu sein, obwohl er der längste Wanderweg Europas ist und von
Süditalien bis ans Nordkapp führt. Wir bogen aber schon vor dem
Erreichen von Süditalien wieder vom Weg ab und trafen schon bald
wieder auf unser Womo. Wir suchten uns einen schönen Platz zum
Übernachten aus der neuen App und waren noch nicht ganz schlüssig
ob wir einen naturnahen Platz am See oder einen Platz am Stadion mit
gratis Strom anfahren wollten. Doch die Beiden lagen dicht
beieinander und wir fuhren einfach mal in die Region. Melanie kam mal
wieder in den Genuss einer langen Fahrt am Steuer, da ich noch
einiges zu tun hatte. Bis zum Stadion, das wir uns nun als Ziel
ausgesucht hatten, schrieb ich den Blogeintrag, bearbeitete Fotos und
bereitete alles für die Eröffnung unseres GIFF-Events vor, welche
morgen stattfinden sollte. Am Stadion angekommen entdeckten wir
wirklich Stellplätze mit gratis Stromanschluss und waren trotzdem
die einzigen Menschen hier. Wir genossen die Abendsonne sowie das
Nachtessen und führten noch die Arbeiten fertig.
Sandro...? De Vollbart chunt aber wieder weg diheime? ����
AntwortenLöschenFreu mich uf de Giff-Event und eu wieder z'gseh ��