Montag, 13. August 2018

Ein ruhiger Montag

Hin und wieder fielen ein paar Regentropfen auf unser Dach. Ansonsten war die Nacht ruhig. Aber nicht nur das. Als ich gestern im Bett lag, öffnete ich kurz vor Mitternacht nochmals die Rollos des Fensters. Und dabei entdeckten wir, dass es zum ersten Mal seit Ewigkeiten wirklich dunkelste Nacht war. Ob Rollo offen oder geschlossen machte absolut keinen Unterschied. Ich begrüsse es zwar, ohne Schlafmaske zu schlafen und meinen Rhythmus wiederzuhaben. Doch irgendwie war es schon auch cool als man einfach um 23:30 Uhr noch ein wenig die Natur beobachten konnte oder gar eine Wanderung um diese Zeit startete. Doch dies ist am 62. Breitengrad nun endgültig vorbei.

Auch heute schafften wir es irgendwie sehr lange im Bett rumzuliegen und sassen erst sehr spät am Frühstückstisch. Mein Hals, welcher mich gestern schon ein wenig plagte, machte sich heute noch heftiger bemerkbar. Die Klimaanlage schien mir nicht gut bekommen zu sein. Doch nach dem Essen sah die Welt schon besser aus und wir brüteten einen Plan für heute aus. Da das Boot nun nur noch am Wochenende fährt, waren die Wanderungen im Nationalpark sehr eingeschränkt. Und die grosse mehrtägige Runde sollte es dann doch nicht sein. Also musste Ersatz her, welchen wir eine Autostunde südlicher auch fanden.

Im Winter verläuft eine Langlaufloipe durch die Wälder am Stadtrand von Kouvola. Im Sommer zieht sich lediglich eine Schneise durch den Wald, welche an die winterliche Nutzung erinnert. Und genau dieser Loipe entlang legte ein findiger Geocacher einen Powertrail mit 69 Dosen plus Bonus. Dies verleitete uns dazu unser Womo auf den Parkplatz des Langlaufzentrums abzustellen und die Fahrräder zu satteln. Der Popo schmerzte noch ein wenig von Vorgestern. Davon liessen wir uns jedoch nicht abhalten und wir starteten auf die Runde. Wie gesagt handelte es sich dabei nicht wirklich um eine Strasse oder einen Weg, sondern um eine Loipe. Momentan regierte hier der Wildwuchs und nur ein schmaler Pfad, wohl von den Geocachern, führte uns von Dose zu Dose. Mit dem Fahrrad war dies aber ganz gut zu meistern. Die steilen Anstiege und Schussfahrten forderten uns da schon mehr. Die Natur gefiel uns dabei aber ganz gut. Mitten im Wald und keine Menschenseele weit und breit. Ein oder zwei Wolken zogen zwischendurch vorbei und liessen ein paar Tropfen auf unsere Köpfe fallen. Ansonsten herrschte optimales Wetter. Nach 25 Dosen wurde dann auf einer Lichtung an der Sonne auch noch der Hunger gestillt.

So war alles bestens. Beinahe. Mein Hals machte Probleme und Melanie war nicht mehr so motiviert, zumal wir noch nicht einmal den Wendepunkt erreicht hatten. Bei der Nummer 26 bot sich aber eine Abkürzung zur Nummer 49 an. Wir überlegten hin und her und entschlossen uns, diese Abkürzung zu nutzen. Schnell radelten wir die 2 Kilometer und stiegen kurz vor Schluss wieder in den Trail ein. Nun war es nicht mehr so weit und zwei Feuchtgebiete und diverse Dosen später waren wir am Womo angekommen. Obwohl wir nicht alle Dosen entdeckten, konnten wir trotzdem noch den Bonus loggen, welcher auch gleich am Parkplatz lag. Mein Hals war froh, dass wir uns für die Abkürzung entschieden hatten. Ein schöner Trail mit guten Caches und Wegen, doch für heute reichte auch die Hälfte.







Das nächste Ziel stellte die Stadt Kotka dar. Wiederum eine Stunde Autofahrt später erreichten wir die Stadt und blickten endlich wieder über das Meer. Das hatten wir echt schon lange nicht mehr gesehen, die vielen Seen in Finnland trösteten aber bisher gut darüber hinweg. Wir machten eine kleine Tour durch die Stadt und ich kaufte mir einen Bluetooth-Lautsprecher, welchen ich schon lange kaufen wollte und welchen man dank einer Aktion bei DNA wohl niemals wieder zu diesem Preis erhalten wird. Einen Virtual-Cache später machten wir uns schon wieder auf die Weiterfahrt.

Auf einem schönen Picknickplatz an einem Fluss kamen wir wieder zum Stillstand. Überraschend war das kleine Dorf, welches sich gleich hier in der Nähe befindet. Dieses werden wir morgen sicherlich noch besichtigen fahren. Ansonsten haben wir nämlich noch keine Pläne. Der einzige Programmpunkt ist höchstens, eventuell das mit dem Hotel in St. Petersburg noch zu organisieren. Das Reisebüro der Fährgesellschaft schrieb uns nämlich eine Mail, dass sie das schöne Hotel, welches wir buchten, nicht mehr reservieren konnten, da es schon ausgebucht ist. Sie präsentierten uns jedoch eine sehr gute Ersatzlösung welcher wir heute Abend per Mail zustimmten. Mal sehen ob das so einfach klappt oder ob wir da morgen nochmals ran müssen.


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