Als
ich heute früh ausgeruht durch den Wecker geweckt wurde, wusste ich
bereits, dass das Wetter wohl nicht so toll sein würde wie noch
gestern. Ansonsten wäre ich wohl eher von der Hitze aufgewacht. Ein
kurzer Blick aus dem Fenster zeigte ein paar Wolken, welche die
Morgensonne verdeckten. Danach folgte jedoch nichts als blauer
Himmel. Das war eine perfekte Mischung und so stand meinem
gemütlichen Tag am See nichts mehr im Wege. Ich sass an den
Frühstückstisch und musste bemerken, dass sich doch noch etwas in
den Weg stellen konnte. Melanies Tatendrang.
Direkt
hier am See startete eine Geocaching-Runde mit stolzen 65 Geocaches.
Die Idee stand nun im Raume, diese Caches zu besuchen. Es handelte
sich dabei um eine Hauptrunde, mit vielen kleinen Abstechern, einigen
grösseren Abstechern und sogar noch einer Zusatzrunde. Ich verspürte
ebenfalls Lust mich ein klein wenig zu bewegen und stimmte zu, die
Hauptrunde zu absolvieren und vielleicht, je nach Lust und Laune,
noch einen oder zwei Abstecher.
Wir
schnappten also unsere Fahrräder und machten uns auf den Weg. Breite
Schotterpisten führten uns von Cache zu Cache, was zusammen mit
einer optimalen Temperatur und sehr einfach versteckten Geocaches zu
raschem Vorankommen führte. So standen wir schon sehr bald am
Wendepunkt der Hauptrunde. Das ging ein wenig zu schnell für uns.
Also wurde noch die Zusatzrunde in Angriff genommen. Aber da einfach
an den Abstechern vorbei brausen kann man ja auch nicht. Also wurden
auch diese erledigt. Es wurde immer wärmer, doch wir radelten und
radelten durch den finnischen Wald. Klar trafen wir an einem sonnigen
Samstag da immer wieder einmal auf andere Geocacher. Diese waren alle
mit ihren Autos unterwegs – es ist hier in Finnland nicht verboten
im Wald auf den Pfaden Auto zu fahren, aber ein wenig faul ist es ja
schon. Wir freuten uns aber sehr hier auf Finnen zu treffen, zumal
sich daraus immer längere Gespräche ergaben. Auch die Finnen sind
sehr offen und freundlich im Gegensatz zu den Norwegern. Um die
Mittagszeit kam der Hunger, doch ausser einer Flasche Wasser und vier
Keksen hatten wir nichts dabei. Wir rechneten ja nicht mit so einer
Tour. Doch es kam wie es kommen musste: erst als jeder einzelne Cache
des Waldes geloggt war (mit Ausnahme eines T5-Caches) radelten wir
zum Womo und zum lang ersehnten See zurück.
Die
Sonne knallte auch dort auf unsere Köpfe sowie auf unser Womo.
Selten wechselte ich so schnell meine Kleidung von Wanderung auf
Schwimmen. Keine fünf Minuten nach dem Erreichen des Womos lag ich
schon im kühlen See. Eine traumhafte Abkühlung, welche auch Melanie
genoss. Nach einem kurzen Badeplausch kam der Hunger wieder zurück.
Schnell wurde eine Dose Ravioli geöffnet. In der Zeit in der Melanie
die leckeren Ravioli auf den Tellern (und im Rest der Küche)
verteilte, liess ich die Markise raus, spannte sie mit Sturmbändern
ab und stellte die Stühle darunter. Den Tisch stellte ich in
Gedanken ebenfalls auf, ruht er doch noch immer in Frauenfeld im
Keller.
Nach
dem einfachen aber leckeren Mittagessen durfte ich dann endlich
meinen Tagesplan verfolgen. Faul lag ich mit dem Tolino und einer
Dose Bier auf meinem Stuhl und blickte ab und an über den schönen
See. Natürlich konnte ich nicht allzu lange still sitzen und so
loggte ich die 65 Caches unseres morgendlichen Exzesses und pflegte
noch meine Gesichtsbehaarung. Nicht dass Sven im Herbst noch einen
Schock bekommt wenn er mich trifft (er fürchtet sich vor den
Filzläusen in meinem Bart). Schneller als es uns lieb war wurde es
Abend. Nachdem das leckere Abendessen den Weg in unsere Mägen fand,
zogen auch schon die abendlichen Wolken auf. Die Sonne war
verschwunden und es hatte angenehm abgekühlt. Ich machte mich
trotzdem nochmals auf den Weg ins Wasser, ehe wir den Abend ein wenig
wärmer angezogen vor unserem Womo ausklingen liessen.
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