Samstag, 11. August 2018

Der gemütliche Tag am See

Als ich heute früh ausgeruht durch den Wecker geweckt wurde, wusste ich bereits, dass das Wetter wohl nicht so toll sein würde wie noch gestern. Ansonsten wäre ich wohl eher von der Hitze aufgewacht. Ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte ein paar Wolken, welche die Morgensonne verdeckten. Danach folgte jedoch nichts als blauer Himmel. Das war eine perfekte Mischung und so stand meinem gemütlichen Tag am See nichts mehr im Wege. Ich sass an den Frühstückstisch und musste bemerken, dass sich doch noch etwas in den Weg stellen konnte. Melanies Tatendrang.

Direkt hier am See startete eine Geocaching-Runde mit stolzen 65 Geocaches. Die Idee stand nun im Raume, diese Caches zu besuchen. Es handelte sich dabei um eine Hauptrunde, mit vielen kleinen Abstechern, einigen grösseren Abstechern und sogar noch einer Zusatzrunde. Ich verspürte ebenfalls Lust mich ein klein wenig zu bewegen und stimmte zu, die Hauptrunde zu absolvieren und vielleicht, je nach Lust und Laune, noch einen oder zwei Abstecher.

Wir schnappten also unsere Fahrräder und machten uns auf den Weg. Breite Schotterpisten führten uns von Cache zu Cache, was zusammen mit einer optimalen Temperatur und sehr einfach versteckten Geocaches zu raschem Vorankommen führte. So standen wir schon sehr bald am Wendepunkt der Hauptrunde. Das ging ein wenig zu schnell für uns. Also wurde noch die Zusatzrunde in Angriff genommen. Aber da einfach an den Abstechern vorbei brausen kann man ja auch nicht. Also wurden auch diese erledigt. Es wurde immer wärmer, doch wir radelten und radelten durch den finnischen Wald. Klar trafen wir an einem sonnigen Samstag da immer wieder einmal auf andere Geocacher. Diese waren alle mit ihren Autos unterwegs – es ist hier in Finnland nicht verboten im Wald auf den Pfaden Auto zu fahren, aber ein wenig faul ist es ja schon. Wir freuten uns aber sehr hier auf Finnen zu treffen, zumal sich daraus immer längere Gespräche ergaben. Auch die Finnen sind sehr offen und freundlich im Gegensatz zu den Norwegern. Um die Mittagszeit kam der Hunger, doch ausser einer Flasche Wasser und vier Keksen hatten wir nichts dabei. Wir rechneten ja nicht mit so einer Tour. Doch es kam wie es kommen musste: erst als jeder einzelne Cache des Waldes geloggt war (mit Ausnahme eines T5-Caches) radelten wir zum Womo und zum lang ersehnten See zurück.






Die Sonne knallte auch dort auf unsere Köpfe sowie auf unser Womo. Selten wechselte ich so schnell meine Kleidung von Wanderung auf Schwimmen. Keine fünf Minuten nach dem Erreichen des Womos lag ich schon im kühlen See. Eine traumhafte Abkühlung, welche auch Melanie genoss. Nach einem kurzen Badeplausch kam der Hunger wieder zurück. Schnell wurde eine Dose Ravioli geöffnet. In der Zeit in der Melanie die leckeren Ravioli auf den Tellern (und im Rest der Küche) verteilte, liess ich die Markise raus, spannte sie mit Sturmbändern ab und stellte die Stühle darunter. Den Tisch stellte ich in Gedanken ebenfalls auf, ruht er doch noch immer in Frauenfeld im Keller.

Nach dem einfachen aber leckeren Mittagessen durfte ich dann endlich meinen Tagesplan verfolgen. Faul lag ich mit dem Tolino und einer Dose Bier auf meinem Stuhl und blickte ab und an über den schönen See. Natürlich konnte ich nicht allzu lange still sitzen und so loggte ich die 65 Caches unseres morgendlichen Exzesses und pflegte noch meine Gesichtsbehaarung. Nicht dass Sven im Herbst noch einen Schock bekommt wenn er mich trifft (er fürchtet sich vor den Filzläusen in meinem Bart). Schneller als es uns lieb war wurde es Abend. Nachdem das leckere Abendessen den Weg in unsere Mägen fand, zogen auch schon die abendlichen Wolken auf. Die Sonne war verschwunden und es hatte angenehm abgekühlt. Ich machte mich trotzdem nochmals auf den Weg ins Wasser, ehe wir den Abend ein wenig wärmer angezogen vor unserem Womo ausklingen liessen.


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