Montag, 30. April 2018

Ab in die Hauptsadt - und: Rettet Peach!

Nun geniessen wir den Sonntagabend bei Sonnenschein, welcher gerade jetzt zum ersten Mal heute richtig das Womo heizt.

So beendete ich gestern meinen Blogeintrag. Doch wie heisst es so schön: man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Im Verlauf des Abends zog noch ein Gewitter auf. Erst mit ein wenig Blitz und Donner in einiger Entfernung und mit leichtem Regen. Der Regen wurde dann immer heftiger und vor allem begann es zu winden. Ja eher zu stürmen. Wir hatten unser Womo auf dem Stellplatz ganz an das grosse Fabrikgebäude gestellt, das in der Richtung stand aus der der Wind kam. So merkten wir fast nichts. Doch als der Lärm immer heftiger wurde, schauten wir nach draussen und sahen Sturzbäche den Stellplatz hinunterfliessen. Die Bäume sahen aus, als ob die Wurzeln bald nachgeben würden und die anderen Womos auf dem Platz wurden von den Böen mächtig durchgerüttelt. Als das Schlimmste so kurz nach Mitternacht vorbei war konnten wir dann endlich schlafen.

Heute wurde also mal wieder ein wenig länger geschlafen und natürlich danach gefrühstückt. Heute sollte es ja in die Hauptstadt gehen. Mit einem Womo in eine Stadt zu fahren ist keine gute Idee und so suchten wir einen Park&Ride auf. Wie jede anständige Stadt ausserhalb der Schweiz hat auch Luxemburg diverse solcher Plätze mit Busverbindung direkt in die Innenstadt. Der erste angefahrene P&R hatte leider geschlossen und so mussten wir auf einen Zweiten ausweichen. Dies war kein Problem und der Bus, welcher im 10 Minutentakt fährt, stand auch gerade bereit. Der Parkplatz ist umsonst und pro Person bezahlt man 4Euro für den Bus. Mit dem Ticket kann man dann aber 24 Stunden sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel der ganzen Stadt nutzen. Das ist sehr fair.

In der Stadt angekommen bemerkten wir, dass so eine Stadt ja langweilig ist wenn man gar nicht shoppen kann. Nein so war es also nicht. Aber shoppen liegt echt nicht drin, denn ansonsten wird unser Womo immer voller und voller und wir müssen nach Kopenhagen schon wieder umkehren. So wollten wir uns den Sehenswürdigkeiten widmen, von denen Luxemburg im Vergleich zu anderen Städten nicht so viel hat. Aber so blieb uns Zeit für die wenigen. Wäre da nicht der Regen. Plötzlich setzt Regen ein und ein frischer Wind machte das Ganze ein wenig ungemütlich. Ein Street-Food-Festival versprühte die tausend Düfte nach leckerem Essen – doch draussen essen kam bei der Kälte echt nicht in Frage. So landeten wir zum ersten Mal auf dieser Reise in einem Subways. Gut gegessen und weiter auf der Erkundungstour.

Nachdem alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert waren, hatten wir schon ein wenig nasse Füsse. Doch als wir gerade noch den Chemin de la Corniche (ein Panoramaweg am Stadtrand) unter die Füsse nahmen, brachen alle Dämme. Es hat geschüttet wie selten. Und das im 45°-Winkel. Trotz Regenschirm waren wir irgendwann bis zu den Knien nass und auch Rücken und Schultern waren durchnässt. Wir retteten uns an die nächste Bushaltestelle – welche ausser Betrieb war wegen einer Baustelle. Es war zum Mäusemelken. Wir fanden dann doch noch eine Haltestelle und fuhren direkt zum Gare Central. Nach einem Abstecher in den Saturn (um Batterien zu kaufen, das Andere hatten sie nicht) machten wir uns schnellstens auf den Weg zum P&R und dem Womo.








Heute stand noch ein Cache auf dem Programm. Ein ganz spezieller. Doch erst musste noch ein 30 minütiger Umweg nach Trier gefahren werden. Um das zu besorgen, was es im Saturn Luxemburg nicht gibt. Ein Tolino. Ein E-Reader. Also so ein Ding wie ein Tablet mit dem man aber nichts anderes machen kann als Bücher zu lesen. Klingt langweilig – ist aber so. Melanie hat so ein Ding und liest abends gerne darin. Ich lese ja auch gerne, konnte aber keine 50 Bücher für die Reise ins Womo packen. Anfangs dachte ich – ach egal. Brauch ich nicht. Und jetzt merke ich: doch ich will auch lesen. Und die Bücher können wir dank Internet auch immer von der Bibliothek Frauenfeld auf unsere (UNSERE...der aufmerksame Leser* merkt, dass ich jetzt eben auch Eines habe) Tolinos laden.
So und nun ging es weiter zu Marios Stoneworld. Jeder der nicht weiss was Geocaching ist und auch nicht vor hat sich damit zu befassen, hört hier besser auf zu lesen. Es folgen komische Aussagen, verwirrende Geschichten und unmögliche Begriffe. Ihr könnt unten wieder weiterlesen. Doch dieser eine Abschnitt muss sein.

Marios Stoneworld. Cache der Woche vom HQ. Cache des Monats vom Geocacher-Magazin. Ausgezeichnet von diversen Plattformen wie bessercacher.de. Erwartungen: unendlich. Und trotzdem übertroffen. Was einem hier im hinterletzten Loch (sorry an alle Bewohner dieser verlassenen Gegend) erwartet ist unglaublich. Wir spielen SuperMario auf der Suche nach Peach. 10 Levels müssen wir meistern, ehe wir die Prinzessin hoffentlich finden werden. Zu viel wollen wir hier nicht verraten oder spoilern. Der Weg führt durch ein Tobel. Ein zugewachsenes Tobel indem nur dieser eine Cacherpfad besteht. Wäre hier kein Cache: kein Mensch würde sich durch dieses Tobel wagen. Immer wieder muss der Bach überquert werden – nasse Füsse garantiert. Steile Hänge und Traversen machen das Ganze auch nicht einfach. Aber die Stages, welche in super Abständen erscheinen, machen alle Strapazen vergessen. Gerade durch die Abgeschiedenheit kann man hier alles platzieren, ohne dass es ein Muggel jemals entdeckt. Und genau das macht der Owner. Stages zum Knoblen, für Teamwork, zum Staunen und ab und an auch zum Fluchen. Alles war dabei. Und vor allem Dinge, welche wir auch nach fast 7000 Caches noch nie erlebt haben. Nachdem wir alles meisterten und Peach aus den Fängen des Bösen befreit hatten, lasen wir im Logbuch einen treffenden Eintrag: Der Owner hat verstanden worum es bei Geocaching geht. Genial!

Es war schon beinahe dunkel, als wir uns auf die Weiterfahrt machten. Wir peilten wieder den gleichen Schlafplatz an wie letzte Nacht. Im letzten Moment bemerkten wir, dass morgen ja Feiertag ist und die Läden geschlossen sind. Also haben wir uns noch schnell mit dem Nötigsten eingedeckt und sind wieder nach Junglinster gefahren. Um 21:00 gab es endlich Nachtessen und ein Feierabendbier. So werden wir heute wohl nicht mehr alt und freuen uns auf morgen, wo zwei weitere hoch prämierte Caches anstehen.

Ach da war ja noch der *. Also:

* Wieso heisst es immer „wie der aufmerksame Leser...“? DER aufmerksame Leser – Einzahl. Wieso nicht „wie die aufmerksamen Leser...“? Es ist voll gemein davon auszugehen, dass nur ein Einziger der Leser dieses Blogs auch aufmerksam liest. Trotzdem habe ich mich der Redewendung bedient. Und wer diesen Gedankengang von mir bis hier gelesen hat: gratuliere. Du bist der aufmerksame Leser. Oder ein aufmerksamer Leser. Na was denn nun?

Sonntag, 29. April 2018

Ein gemütlicher und eindrücklicher Sonntag in Luxemburg

Was für eine wundervolle Nacht. Endlich hat es geregnet und es ist einfach wunderschön im Womo zu liegen, dem Regen auf dem Dach zu lauschen und dabei wohlig eingeknuddelt einzuschlafen. Einfach wundervoll.

Auch als heute der Wecker klingelte tropfte es noch leicht auf unser Dach. So blieben wir noch ein wenig liegen ehe wir mit einem leckeren Frühstück in den Sonntag starteten. Heute hatten wir auch ein richtiges Sonntagsprogramm. Gemütlich wollten wir uns in die Nähe der Hauptstadt Luxemburg begeben, damit wir diese Morgen besichtigen können.

So machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg dorthin. Unterwegs wollten wir noch einen kleinen Stopp einlegen. Dies taten wir bei einer kleinen Cacherunde unterwegs. Wir wanderten gemütlich durch die grünen Wälder und genossen die Stille und Menschenleere. Die Caches waren gelinde gesagt schlecht und so entschieden wir uns abzukürzen. Wir erledigten noch hier und da einen aber waren nach 7 Kilometern wieder am Womo.



Kurzerhand entschlossen wir uns noch den Amerikanischen Soldatenfriedhof nahe Luxemburg anzusehen. So fuhren wir also dorthin und waren wirklich beeindruckt ab dieser Stätte. In erster Linie ist man erstaunt eine solche Menge an Kreuzen auf einem Friedhof zu sehen, zu wissen, dass jedes für einen gefallenen Soldaten steht und auch zu wissen, dass es nur ein kleiner Teil aller im zweiten Weltkrieg gefallenen darstellt. Der Friedhof beeindruckte auch durch die typisch amerikanische Reinlichkeit. Nie sah ich so einen Rasen (auch nicht auf dem Golfplatz). Jede (wirklich JEDE) Gartenplatte ist gerade und rechtwinklig perfekt ausgeschnitten. Kein Blümchen und kein Unkraut vorhanden. Und das auf einem Friedhof mit über 5'000 begrabenen Soldaten. Keine Ahnung wie viele Gärtner hier jeden Tag diese Anlage pflegen. Heute war auf alle Fälle nur ein schwer bewaffneter US-Wachmann hier, welcher nach dem Rechten schaute.

(Fotos vom Amerikanischen Soldatenfriedhof am Ende des Eintrages)

Danach wollten wir weiter, vielleicht nochmals eine Wanderung machen. Da sahen wir ein Schild, welches auf einen deutschen Soldatenfriedhof in der Nähe hinwies. Dieser war nicht ganz so prominent angeschrieben – waren ja auch die Nazis und die Verlierer. Trotzdem machten wir uns auf den Weg und trafen auf einen Friedhof welcher nicht so spektakulär und chic war, jedoch eher der Bezeichnung Friedhof entsprach.


Es begann allmählich wieder zu regnen und wir standen auf einem Wanderparkplatz mit einem Trim-Parcours (Pendant zum Vitaparcours). Aber im Regen hatten wir darauf echt keine Lust. Also legten wir eine Putz-Stunde ein. Staubsaugen und Staubwischen muss auch im Womo mal sein. Und das war heute der Fall. Besonders weil Melanie dieses Jahr anscheinend plötzlich eine Pollenallergie heimsucht und das Womo voller der bösen Pollen war. Mal sehen ob das hilft.

Nach dem Putzen machten wir uns auf den Weg zu unserem Schlafplatz in Junglinster. Dort hatten wir die Möglichkeit unser WC und Abwasser zu leeren und wir gönnten uns auch einmal Strom. Wir wollten sogar die 50 Cent bezahlen – aber der Vornutzer hat noch 17 Cent übrig gelassen. Reicht auch um alle Akkus wieder voll zu laden. Nun geniessen wir den Sonntagabend bei Sonnenschein, welcher gerade jetzt zum ersten Mal heute richtig das Womo heizt.

Bald gibt es Nachtessen und danach werden wir den Abend mit lesen und gemütlichem Beisammensein ausklingen lassen. 








Samstag, 28. April 2018

Luxembourg - Lost Place, Bunker und Belgier


Nach einer ruhigen und wundervollen Nacht auf dem schönen Stellplatz in Metz, assen wir erst gemütlich Frühstück. Scheint als hätten wir wieder eher lange geschlafen. Viele Womos waren schon wieder verschwunden als wir das erste Mal die Vorhänge zur Seite schoben. Nach dem Frühstück ging es dann aber Los. Ein neuer Tag, ein neues Land: Luxembourg wartete heute auf uns.

Mit einem kurzen Zwischenstopp bei Lidl (auch in Frankreich der einzige Supermarkt bei dem man ein Womo auf den Parkplatz bringt) kamen wir auch schon bald am ersten Ziel an. Dieses war der wohl bekannteste Grenzposten Europas. Denn dank diesem Grenzposten gibt es heute keine Grenzen mehr: Schengen. Wir konnten unser Womo gut parken und erkundeten das Grenzgebiet, welches hier voll im Zeichen eines grenzenlosen Europas steht. Sämtliche Schengen-Staaten (somit auch die Schweiz) kommen hier mehrfach vor. Mit Fahnen, Gusseisen-Schildern, Infotafeln oder gar klischeehaften Guss-Sternen. Den Schweizer Stern zieren: Schokolade, Sackmesser, Matterhorn, Kühe und Alphornbläser. Nur die Uhr fehlte, dann wäre jedes Klischee bedient gewesen. Neben dem Grenzübergang gibt es hier nur ein Museum und ein Schloss. Das Museum liessen wir aus und begutachteten dafür noch kurz das Schloss, ehe wir weiterfuhren.




Als nächstes Stand ein Lost-Place in der Nähe von Esch an der Alzette an. Der Parkplatz dort war aber leider durch Fahrende besetzt und wir mussten uns weiter umsehen. Wie gut, dass gleich ein paar Meter weiter (aber schon wieder in Frankreich) ein Lidl daherkam. Das passt doch perfekt. Und drei andere Womos waren auch schon auf dem Platz. Schnell stellten wir uns zu diesen, wobei wir bemerkten, dass auch diese Womos Geocachern gehören (wir haben so spezielle Aufkleber am Auto um uns zu erkennen – Freaks!). Wir entschlossen uns noch kurz etwas zu essen, als die Besitzer der Womos gerade ankamen. Wir unterhielten uns kurz mit ihnen und stellten fest, dass sie aus Belgien kommen und ein paar Tage hier auf Geocaching-Jagd sind. Sie waren eben an einer alten Eisenbahnbrücke und seilten sich dort für einen Cache ab. Sie wollten nun etwas essen und danach auch zum Lost-Place.

Also gingen wir schon einmal los. Der Lost-Place war echt riesig und wir (also ich) waren lange mit fotografieren beschäftigt. So kam es, dass die Belgier schon zu uns stiessen bevor wir den Cache loggen konnten. Der Cache befand sich hoch auf einem Wasserturm und nur eine steile Eisenleiter führte zu ihm. Wir teilten uns die Arbeit auf, indem ein belgischer Cacher ihn auf den sicheren Boden holte und ein Schweizer ihn wieder zurücklegte. Wir machten uns zurück auf den Parkplatz und unterhielten uns dort noch über dies und das. Dabei erzählten sie uns, dass sie noch einen speziellen Bunker in der Nähe besuchen wollten und luden uns ein sie zu begleiten. Dies konnten wir fast nicht ausschlagen und wir machten uns auf den Weg.

(Fotos vom Lost-Place folgen unten)

20 Mintuen später bemerkten wir, dass es noch viel schwieriger wird, wenn man versucht 4 Womos und einen PW am Waldrand zu parken. Irgendwie klappte dies und wir machten uns auf den Weg. Wir entdeckten im Wald zuerst einen verlassenen Peugeot (die Franzosen entsorgen alles, ja wirklich alles, in der Natur) und danach, eine Autobahn welche uns den Weg versperrte. Also mussten wir von der anderen Seite an den Bunker gelangen. Also wieder einen neuen Platz für die vielen Karossen suchen. In einem Dorf wurden wir fündig und machten uns auf den Weg zum Bunker.



Was wir da erlebten übertrifft sämtliche Bunker- und Untergrunderfahrung welche wir bisher gemacht haben. Hier handelte es sich nicht um einen Geschützbunker sondern um eine unterirdische Fabrik. Für was wissen wir leider nicht. Doch nach einem ewig erscheinenden Abstieg erreichte man die Fabrik tief unter der Erdoberfläche. Die Dimensionen sind unter Tage immer schwer abzuschätzen. Doch wir wanderten mehrere Kilometer durch Tunnels, Gänge und Räume. Dort tief unter der Erde erstreckte sich ein Eisenbahnnetz mit mehreren Bahnhöfen, Verladestationen und grossen Lagern. Daneben natürlich Wohn-, Ess- und Schlafräume für die Besatzung. Und das spezielle daran: der Bunker ist frei von Vandalismus, Graffitti und Zerstörung. Wir konnten es nicht glauben. Sogar der Lift steckt noch immer im Liftschacht und auch das Getriebe dessen ist noch gut erhalten (siehe Foto). Ausgerüstet mit einer Wegbeschreibung bestehend aus Fotos sollten wir hier aber eigentlich den Geocache finden. Nach etwas mehr als anderthalb Stunden taten wir dies auch und konnten uns im Logbuch eintragen. Natürlich machten wir auch noch ein Selfie tief unter Tage mit unseren neuen Freunden. Schnell waren wir danach wieder am Tageslicht – wo es regnete. Igitt. Wir wanderten noch alle zusammen zum Womo, ehe wir uns von den Belgiern verabschieden mussten. Durch gemeinsame Freunde und Freude am Geocachen und Womo-Fahren werden wir uns sicherlich an einem Event in Belgien oder Deutschland wiedereinmal begegnen.



(Fotos folgen zum Bunker folgen unten)

Durch den Regen haben wir uns entschlossen, den Nachtcache heute bleiben zu lassen und stehen nun in Dudelange (Luxembourg) einsam auf einem Parkplatz am Dorfrand beim Sportzentrum. Gegessen haben wir schon und so werden wir uns einen gemütlichen Abend machen ehe es morgen in Richtung Hauptstadt geht, welche wir am Montag besuchen werden.

Der Lost-Place:






Der Bunker:









Freitag, 27. April 2018

Wir fahren nach Metz (F)

Gut haben wir genächtigt bei der Völklinger Hütte. Doch einen Besuch haben wir uns auch heute verkniffen. Wir lagen sowieso schon sehr lange im Bett rum. Gestern Abend haben wir noch geduscht und sind danach einfach ein wenig hier gesessen und haben gequatscht. Spät wurde es eigentlich nicht. Und trotzdem sassen wir heute erst spät beim Frühstück.

Gleich danach ging es ab zu McDonalds. Dort parkten wir auf der anderen Strassenseite – wir kamen nämlich nur wegen dem gratis WLAN. Dieses brauchten wir, da wir keine Frankreich-Karte auf unserem Navi hatten, da wir (oder vor allem ich) den heutigen Abstecher nach Frankreich völlig verschlafen hatten. Und schnell mal 1,5GB Daten herunterladen bringt auch unser UPC 10GB-Roaming Abo schnell mal an den Anschlag. Ja aber auch ein McDonalds WLAN kommt mit der Menge nicht so gut klar. So zogen wir nach fast einer Stunde und diversen fehlgeschlagenen Lösungsversuchen wieder weiter.

Wir folgten der Strasse nach Metz. Da wir gestern schon zu viel Autobahn gesehen hatten, zogen wir heute die Landstrasse vor. Zum Glück. Frankreich erwartete uns mit knallgelben Rapsfeldern, blauem Himmel und lauschigen Dörfern. Ja leider auch mit dem ersten Radarkasten gleich nach der Grenze. Auf der abschüssigen Strasse mit Tempo 50 schossen wir unser erstes Urlaubsfoto aus Frankreich. Wir werden es euch bei Erhalt nicht vorenthalten.

Ein Schild an der Strasse lockte uns zu einem interessant klingenden Chateau. Auf dem Parkplatz waren wir aber die Einzigen – also ist es wohl doch nichts Grosses. Es war auch nichts weit und breit zu sehen. Trotzdem machten wir uns auf den Weg. Ein Steg führte uns weit durch Gestrüpp, Sumpfgebiet und Schilf – ehe wir an einer Schranke standen. Darauf stand, dass das Chateau in Privatbesitz ist und nur zu gewissen Zeiten besucht werden kann. Einen kleinen Teil der Mauer erkannten wir durch das Gebüsch – etwa so spannend, wie wenn ich in unserem Garten hinter die Tanne stehe und das Haus der Nachbarn beobachte. Naja – zurück zum Womo und weiter in Richtung Metz.


Dort angekommen suchten wir sofort den Stellplatz auf. Im Internet hat er nicht die besten Bewertungen – aber er ist gratis. Angekommen wussten wir jedoch beim besten Willen nicht woher die Bewertungen, welche den Platz als „hässlich“ bezeichnen, herkommen. Ein schöner Platz direkt am Fluss, viel Grün, an ruhiger Lage und trotzdem ist man zu Fuss in fünf Minuten mitten in der Stadt.

Dies war auch unser erstes Ziel. Da es aber schon beinahe 13 Uhr war, hatte Melanie zu grossen Hunger, sich die Stadt anzusehen. Also gönnten wir uns den Besuch in einem Restaurant. Ein kleines aber schönes Restaurant bot erschwingliche Mittagsmenus (auch um 13:00) an. Da schlugen wir zu (im doppelten Sinne). Gestärkt ging es nun also auf einen Rundgang durch die Stadt. Schöne Bauwerke aus verschiedenen Epochen konnten wir hier bestaunen. Die riesige Altstadt lud zum flanieren ein. So viele Restaurants lockten zur gemütlichen Einkehr – doch die Preise hier sind typisch Touristen-Stadt. So liessen wir dies bleiben und machten uns zurück zum Stellplatz.

Hier legten wir uns mit unseren Tüchern an den Fluss und genossen die Sonne. Immer mehr vom Stellplatz gesinnten sich zu uns und schlussendlich sassen alle mit den Stühlen am Fluss. Auch wir hatten die Tücher gegen Stühle getauscht und mit den letzten Sonnenstrahlen auch an diesem schönen Ort gegessen.



Nun ist bereits 20 Uhr – doch es ist noch immer hell und die Türen vom Womo sind weit geöffnet. So schreiben wir noch Einträge, bearbeiten Fotos und werden heute sicherlich bei Zeiten zu Bett gehen.

Es folgen noch Fotos, welche wir heute in Metz geschossen haben:












Donnerstag, 26. April 2018

Ab in den Norden!

Die Nacht hatten wir ein wenig versteckt auf dem Parkplatz eines Restaurants, welches einmal Freunden gehörte, verbracht. Dort haben wir bestens und ungestört unsere Nacht genossen. Heute ist vor allem eine weitere Fahrstrecke angesagt. So stärkten wir uns noch vor der Abfahrt mit einem herzhaften Frühstück in unserem Womo.

Unser heutiges Ziel lag nämlich über 4 Autostunden entfernt. 400 Kilometer von Kloten entfernt liegt Saarlouis. Und genau dort sollte es hin.

Also fuhren wir über unsere erste Ländergrenze nach Deutschland. Unterwegs wurde noch eingekauft und getankt. Doch das war auch das Einzige. Der erste Zwischenhalt für einen Geocache lag neben Saarbrücken. Ein Cache namens „Das Grollen im Stollen“ führte uns in den Untergrund unter einer Bahnlinie. Geduckt und mit Taschenlampen bewaffnet konnten wir auch hier ein kleines Abenteuer erleben. Wir vertraten uns die Beine noch kurz an einem nahegelegenen Weiher.



Eigentlich sollte es ja jetzt nach Saarloius. Doch im Laufe der Fahrt entdeckte ich einen Stellplatz näher an Saarbrücken, welcher ebenfalls kostenlos ist. „Stellplatz an der Völklinger Hütte“. Das klang irgendwie noch romantisch. So eine Hütte. Schon bei der Anfahrt merkten wir jedoch, dass es sich nicht um eine Hütte im eigentlichen Sinne handelt. Mit einer Hütte ist ein Stahlwerk gemeint. Und das hier in Völklingen gehört sogar zum Unesco Weltkulturerbe.

Schon von Weitem waren wir beeindruckt von dem riesigen Areal. Ein Lost-Place in gigantischem Ausmass. Lost Place ist jedoch nur teils richtig, denn heute befindet sich hier das europäische Zentrum für Kunst und Industriekultur. Doch grosse Teile des Areals sind einfach leer. Hungrig wie wir waren musste erst ein feines Nachtessen gekocht werden – doch dann erkundeten wir das Areal.

Das Areal war noch viel grösser als wir gedacht hatten. Doch es ist auch komplett umzäunt und nicht zugänglich. Für 17 Euro kann man auf dem Gelände und teils auch im Innern gewisser Gebäude einen Rundgang machen. Dieser dauert laut Info um die drei Stunden. Also waren wir heute schon zu spät. Aber wir werden den Rundgang wohl auch morgen nicht ins Programm nehmen. Von aussen sieht man schon sehr viel imposantes. Das reicht uns. Immerhin konnten wir durch ein eingeschlagenes Fenster noch einen Blick in einen „Lost-Place“- Raum werfen, welcher nicht zum Rundgang gehört (siehe Foto).



So stehen wir hier nun vor dieser imposanten Kulisse und machen uns einen gemütlichen Abend. Melanie lernt schon wieder fleissig Englisch und ich bearbeite Fotos im Lightroom.